Kaliumhexacyanidoferrat(II)
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Kaliumhexacyanidoferrat(II) | |||||||||||||||
Andere Namen | ||||||||||||||||
Summenformel | K4[Fe(CN)6] | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelbliche Kristalle[3] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 368,34 g·mol−1 (wasserfrei) | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
1,85 g·cm−3 (wasserfrei)[3] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt |
bei ca. 70 °C Kristallwasserabgabe des Trihydrats[3] | |||||||||||||||
Siedepunkt |
Zersetzung vor Erreichen des Siedepunktes[4] | |||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Kaliumhexacyanidoferrat(II) ist ein Salz mit der Konstitutionsformel K4[Fe(CN)6]. Es wird auch als Kaliumferrocyanid, Gelbes Blutlaugensalz oder Gelbkali bezeichnet. Man findet noch häufig die Bezeichnung Kaliumhexacyanoferrat(II) nach älterer Nomenklatur der IUPAC. Es ist in Wasser und Aceton gut, in Ethanol und Diethylether nicht löslich.
Vorkommen
In der Natur kommt Kaliumhexacyanidoferrat(II) als das sehr seltene Mineral Kafehydrocyanit vor.
Herkunft des Namens
Der Name Blutlaugensalz rührt von der Darstellungsweise durch Alchemisten her. Sie erhitzten Blut mit Knochen, Horn und anderen proteinhaltigen Substanzen in Gegenwart von Eisenspänen und Pottasche. Der Rückstand wurde mit Wasser ausgelaugt. Daraus kristallisierte anschließend, je nachdem, wie viel Luft man beim Erhitzen zuließ, ein gelbes (Gelbes Blutlaugensalz) oder rotes Salz (Rotes Blutlaugensalz) aus.
Herstellung
Es wurde erstmals 1752 von Pierre-Joseph Macquer aus Berliner Blau und Kalilauge hergestellt und diente umgekehrt häufig zur Produktion von Berliner Blau.
Hergestellt wird Kaliumhexacyanidoferrat(II) aus einer Eisen(II)-Salzlösung und Kaliumcyanid. Es enthält dann Kristallwasser und liegt als K4[Fe(CN)6] · 3 H2O (Kaliumhexacyanidoferrat(II)-Trihydrat) vor. Oberhalb von 60 °C gibt es das Kristallwasser wieder ab und geht in ein farbloses Pulver über, bei 100 °C ist es wasserfrei.
Unter Normalbedingungen ist das Hexacyanidoferrat(II)-Ion ein stabiler Komplex, es ist daher ungiftig.[3]
Verwendung
In der Analytik wird das Salz zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen verwendet. In Lösung erhält man bei Zugabe von FeIII-Ionen zunächst lösliches Berliner Blau, K[FeIIIFeII(CN)6], durch einen Überschuss fällt unlösliches Berliner Blau aus, FeIII[FeIIIFeII(CN)6]3. Diese Reaktionen dienen zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen:
Aus Kaliumhexacyanidoferrat(II) lässt sich durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid oder Chlor Kaliumhexacyanidoferrat(III) herstellen.
In der Lebensmittelindustrie wird Kaliumhexacyanidoferrat als Trennmittel und Stabilisator verwendet. Es darf in Lebensmitteln jedoch nur in geringen Mengen verwendet werden, da sich beim Erhitzen oder bei Einwirkung von Säuren Blausäure bilden kann. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Bezeichnung E 536 ausschließlich für die Verwendung in Kochsalz und Kochsalzersatz als Rieselhilfe zugelassen.
Kaliumhexacyanidoferrat wird ebenfalls zum Einsatzhärten von ansonsten schlecht härtbaren Stählen verwendet. Kaliumhexacyanidoferrat wird bei Kontakt mit dem rotglühenden Werkstück flüssig und gibt seinen Kohlenstoff an das Werkstück ab. Die Oberfläche wird dadurch aufgekohlt und härtbar.
Siehe auch
Weblinks
- Datenblatt Kaliumhexacyanidoferrat(II) (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 31. März 2014.
Einzelnachweise
- ↑ erbsloeh.com: Ferrozin (Memento vom 18. Februar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Eintrag zu E 536: Potassium ferrocyanide in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 27. Juni 2020.
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Kaliumhexacyanoferrat(II) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seilnacht: Kaliumhexacyanoferrat(II) Trihydrat.