Kasachische Griechisch-katholische Kirche

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Die Kasachische Griechisch-katholische Kirche besteht seit 1. Juni 2019 aus der griechisch-katholischen Apostolischen Administratur Kasachstan und Zentralasien.

Ursprung

Die Entstehung der unierten katholischen Kirche in Kasachstan gründet auf der, durch den Stalinismus verursachten, Christenverfolgung in der ehemaligen Sowjetunion. Die Mehrheit der heutigen kasachisch griechisch-katholischen Christen ist überwiegend ukrainischer Herkunft und war kirchenrechtlich ein Teil der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche. Ab dem Jahr 1939 wurden tausende Ukrainer, vorwiegend aus katholischen Gebieten der Westukraine, nach Kasachstan deportiert, die kirchliche Hierarchie ab dem Jahre 1946 entweder durch eine staatlich angeordnete systematische Gezielte Tötung, oder Verhaftungen und Verbringungen in den Gulag annähernd vernichtet.[1][2]

Das Überleben der griechisch-katholischen Christen in Kasachstan wurde in den 1950er Jahren durch die Untergrundtätigkeit griechisch-katholischer Priester mehr oder weniger gewährleistet. Ihre pastorale Tätigkeit war vorwiegend auf die kasachische Stadt Qaraghandy beschränkt, welche die größte griechisch-katholische ukrainisch geprägte Kirchengemeinde vorzuweisen hatte. Die pastorale Leitung der griechisch-katholischen Kirche in Kasachstan oblag dem griechisch-katholisch ukrainischen Bischof Oleksandr Khyra. Die erste offizielle Feier einer Gemeindemesse im Byzantinischen Ritus wurde im Jahre 1979, in der römisch-katholischen Kirchengemeinde von Karaganda, abgehalten.

Gegenwart

Seit den 1990er Jahren wird das kirchliche Gemeindeleben weiterhin durch vorwiegend aus der Ukraine stammende griechisch-katholische Priester bestimmt. Erster, durch Papst Johannes Paul II. ernannter, Apostolischer Visitator für die griechisch-katholischen Christen in Kasachstan und Zentralasien wurde im Jahre 1996 der aus der Ordensgemeinschaft der Basilianer hervorkommende Bischof Wassylij Medwit. Im November 2002 wurde Wassyl Howera sein Nachfolger. Mit der Errichtung der Apostolischen Administratur Kasachstan und Zentralasien am 1. Juni 2019 erhielt die Seelsorge in Kasachstan und Zentralasien eine neue jurisdiktive Struktur. Der bisherige Visitator wurde gleichzeitig zum Apostolischen Administrator ernannt.[3]

Kirchengemeinden bestehen in Qaraghandy, Sätbajew, Astana, Almaty, Pawlodar und Ekibastus.[4]

Ordinarien seit 1996

Apostolischer Visitator

Apostolischer Beauftragter

Apostolischer Administrator von Kasachstan

  • Wassyl Howera (seit 1. Juni 2019)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. Dezember 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.risu.org.ua, Kirchengeschichte auf Seiten der „www.risu.org.ua“, aufgerufen am 15. August 2009
  2. [1] (PDF; 179 kB), Glaubensache Kirche und Politik im Osten Europas, OSTEUROPA 6/2009, S. 7–27, Gott und die Welt Kirche und Religion in Osteuropa, von Thomas Bremer und Jennifer Wasmuth, „uni-muenster.de.“ aufgerufen am 15. August 2009
  3. Erezione dell’Amministrazione Apostolica per i fedeli cattolici di rito bizantino in Kazakhstan e nell’Asia Centrale con sede a Karaganda e nomina dell’Amministratore Apostolico. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 1. Juni 2019, abgerufen am 1. Juni 2019 (italienisch).
  4. Греко-католические приходы