Pons Aluti

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Pons Aluti
Alternativname Kastell Ioneștii Govorei
Limes Dakischer Limes
Abschnitt Limes Alutanus
A / X / 73[1]
Datierung (Belegung) trajanisch
Typ Auxiliarkastell
Einheit Cohors III Gallorum[2]
Größe unbestimmt
Bauweise Holz-Erde-Lager
Erhaltungszustand nicht sichtbares Bodendenkmal
Ort Ionești
Geographische Lage 44° 53′ 0″ N, 24° 14′ 10″ OKoordinaten: 44° 53′ 0″ N, 24° 14′ 10″ O
Höhe 179 m
Vorhergehend Rusidava
(A / X / 72, südlich)
Anschließend Kastell Stolniceni
(A / X / 74, nordnordöstlich)
Pons Aluti im Verlauf der dakischen Limites

Pons Aluti (deutsch: „Brücke des Olt“) ist der antike Name des römischen Auxiliartruppenlagers Kastell Ioneștii Govorei auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde Ionești, Kreis Vâlcea in der rumänischen Region Walachei.

Lage

Im heutigen Siedlungsbild liegt das Bodendenkmal am östlichen Rand des Dorfes. Topographisch befindet es sich auf einem Berg am rechten Ufer des Olt (lateinisch: Alutus). Im Gelände sind keinerlei Spuren des ehemaligen Kastells mehr zu sehen. In antiker Zeit war es ein früher Bestandteil des Limes Alutanus. Wie bei allen anderen Kastellen dieser Limeslinie wird auch die Besatzung von Pons Aluti primär die Aufgabe gehabt haben, den Verkehr auf dem Olt und auf der parallel dazu verlaufenden Limesstraße zu kontrollieren. Administrativ befand sich das Militärlager zunächst in der Provinz Dacia inferior, später in der Dacia Malvensis.[3]

Quellen und Forschungsgeschichte

Pons Aluti findet sich auf der Tabula Peutingeriana verzeichnet.[4][5] Bereits Grigore Tocilescu (1850–1909) meinte, den Innenbereich des Kastells Pons Aluti mittels einer Sondierungsgrabung entdeckt zu haben, aber wie sich später herausstellte, hatten seine Untersuchungen lediglich einige Gebäude des Auxiliarvicus tangiert.[6] Die einzige archäologische Ausgrabung, die zumindest einen Teilbereich des Militärlagers anschnitt, war eine Notgrabung, die 1975 unter der Leitung von Ioana Bogdan Cătăniciu durchgeführt wurde.[7]

Archäologische Befunde

Von Pons Aluti ist nur ein Holz-Erde-Lager bekannt, das in der Zeit der römischen Okkupation Dakiens unter Trajan errichtet worden ist. Die Abmessungen des Kastells, Details der Umwehrung sowie seine innere Struktur sind nicht bekannt. Bei den einzigen Ausgrabungen 1975 (siehe oben) konnte lediglich die abgerundete Nordwestecke der Umwehrung beobachtet werden. Ein von Nicolae Gudea 1997 vorgelegter Grundriss[8] basiert nur auf Annahmen, die sich auf die topographischen Gegebenheiten des Areals stützen. Ein einziger Inschriftenfund verweist auf die Cohors III Gallorum equitata[2], eine ursprünglich in Gallien ausgehobene, teilberittene Kohorte, als möglicherweise in Ioneștii stationierte Truppe.[9][10]

Denkmalschutz

Die gesamte archäologische Stätte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind mit dem LMI-Code VL-I-m-B-09545 in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen.[11] Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst, die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.

Siehe auch

Literatur

  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 87f., (Digitalisat).
  • Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 208.

Einzelnachweise

  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach Nicolae Gudea, 1997).
  2. a b Cohors III Gallorum: IDR-02, 00555.
  3. Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 87, (Digitalisat).
  4. Tab. Peut. VII, 4.
  5. Pons Aluti in der Schreibweise Ponte Aluti auf der Tabula Peutingeriana, abgerufen am 3. April 2019.
  6. Cristian M. Vladescu: Fortificatiile romane din Dacia Inferior. Scrisul Românesc, Craiova 1986.
  7. Nach Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 208.
  8. Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 88, (Digitalisat).
  9. Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 87f., (Digitalisat).
  10. Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 208.
  11. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (rumänisch), abgerufen am 2. Januar 2019.