Pfarrkirche Am Schöpfwerk
Die Pfarrkirche Am Schöpfwerk ist bis 2022 eine römisch-katholische Pfarrkirche, die dem hl. Franz von Assisi geweiht ist. Sie ist die jüngste Kirche im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling.
Die Kirche wird 2022 vom römisch-katholischen zu einem serbisch-orthodoxen Gotteshaus umgewandelt. Das wurde damit begründet, dass zur Zeit ihrer Gründung im Jahr 1982 am Schöpfwerk gut 5000 Katholiken lebten, aber durch die demographische Entwicklung diese Zahl auf knapp 1000 gesunken war. Gleichzeitig stieg der Anteil der Bewohner mit orthodoxer Konfessionszugehörigkeit. Die mit der Kirche verbundene römisch-katholische Pfarre wird mit der Pfarre Altmannsdorf zusammengelegt, zu deren Gebiet sie bereits vor ihrer Gründung gehört hatte.[1]
Baubeschreibung
Die Kirche befindet sich am Südhang des Wienerberges im Meidlinger Bezirksteil Altmannsdorf in der Lichtensterngasse 4 am Rande der städtischen Großwohnhausanlage Am Schöpfwerk und wurde 1979–81 nach Plänen des Architekten Viktor Hufnagl errichtet, der auch die Wohnanlage entworfen hat. 1982 wurde die Pfarre Am Schöpfwerk gegründet.
Durch das Gelände bedingt besteht die Kirche aus zwei Ebenen, deren unteres Geschoss die Pfarrgemeinschaftseinrichtungen und die Pfarrkanzlei beherbergt, während im oberen Geschoss der eigentliche Kirchenraum angesiedelt ist. Das Gebäude setzt sich aus kubischen Elementen zusammen, die symmetrisch gestaffelt in Form einer Stufenpyramide aufsteigen. Die tragenden Elemente sind verputzt und bestehen aus einer Stahlbeton-Skelettkonstruktion, während dazwischen Sichtziegelmauerwerk eingefügt ist. Ein siebengeschossiger Campanile ohne Verbindung zur Kirche erhebt sich beim niedrigen Vestibül des Eingangsbereiches. Dieser trägt keine Glocken, nachdem dies in einer Umfrage unter Anrainern abgelehnt wurde.
Eine Stiege führt von den Räumen des Erdgeschosses zum zentralen Vestibül, über das der Kirchenraum betreten werden kann. Dieser besteht aus einem Zentralraum über einem griechischen Kreuz mit einem Umgang aus Betonstützen. Die kubischen in den Raum vorkragenden Elemente münden an der Spitze der Stufenpyramide in einer Art Laterne aus Glasfenstern. Der weiße Innenraum, durch grün-goldene Keramikfliesen gegliedert, erinnert an den Jugendstil. In der Decke befinden sich dunkelblaue Kuppeln, die in Kombination mit der Beleuchtung einen Sternenhimmel bilden. Die vier oberen Kuppeln stellen den Sonnengesang dar. Der Raum fasst 220 Sitz- und 400 Stehplätze.
Die Einrichtung besteht aus einem zentralen Keramikaltar, der auf zwei Stufen erhöht ist. Dahinter befindet sich ein Kruzifix aus dem 19. Jahrhundert. Carry Hauser schuf das Bild einer Pietà, Michael Fuchs, der Sohn von Ernst Fuchs, das Bild des hl. Franz von Assisi. Kreuzweg und Weihwasserbecken sind aus Keramik und stammen von Franz Josef Altenburg, die Schmuckornamentik stammt von Traude Windbrechtinger.
Im Nordwesten des Kirchenraumes befindet sich die quadratische Klarakapelle.
Literatur
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1992
- Dehio-Handbuch Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Verlag Anton Schroll, Wien 1996
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Katholische Kirche am Schöpfwerk künftig serbisch-orthodoxes Gotteshaus. Aussendung der Erzdiözese Wien vom 12. April 2022. (abgefragt am 3. Mai 2022).
Koordinaten: 48° 9′ 32,7″ N, 16° 19′ 44,8″ O