Europagymnasium Klagenfurt
Europagymnasium Klagenfurt | |
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Schulform | Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium |
Schulnummer | 201016 |
Gründung | 1552 |
Adresse |
Völkermarkter Ring 27 |
Ort | Klagenfurt am Wörthersee |
Bundesland | Kärnten |
Staat | Österreich |
Koordinaten | 46° 37′ 19″ N, 14° 18′ 50″ O |
Träger | Republik Österreich |
Leitung | Gerhard Hopfgartner[1] |
Website | europagymnasium.at |
Das Europagymnasium Klagenfurt in der Stadtgemeinde Klagenfurt am Wörthersee in Kärnten ist eines der ältesten Gymnasien in Österreich. Die Allgemeinbildende Höhere Schule setzt heute Schwerpunkte im Unterricht von europäischen Sprachen. Das Schulgebäude steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Das Gymnasium wurde im Jahr 1552, als Gelehrtenschule der Reformationszeit, unter dem Namen Collegium Sapientiae et Pietatis gegründet und befand sich in einem Nebengebäude des damaligen protestantischen Bethauses (heute Klagenfurter Dom). Nach dem Jahr 1586 übersiedelte es in die heute so genannte (Alte) Burg. In den Jahren 1593 bis 1601 war Hieronymus Megiser Rektor des ausgezeichnet beleumundeten Collegiums. Bis zum Jahr 1601 unterhielten die Landstände die hohe Schule, durch die Gegenreformation wurden sie im Jahr 1604 dem Jesuitenorden übergeben, der sie in ein hochschulisches Jesuitenkolleg umwandelte.[2]
Im Jahr 1773 (dem Jahr der Ordensaufhebung unter Joseph II.) wurde die Schule zum Lyzeum erhoben, seit dem Jahr 1850 wird sie als achtklassiges Gymnasium mit Matura geführt.[2] Das Gymnasium übersiedelte im Jahr 1891 vom heutigen Domplatz in ein neuerrichtetes Gebäude am Völkermarkter Ring. Das alte Schulgebäude wurde daraufhin als Kaserne („Jesuitenkaserne“) und Mietshaus verwendet, bis es nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen wurde.
Im Jahr 1967 teilt sich die Schule ins „Erste Bundesgymnasium“ und ins „Zweite Bundesgymnasium“ (heute BG/BRG Mössingerstraße), doch blieben die zwei Schulen bis zum Jahr 1988 am gleichen Standort. Im Jahr 1970 startete am Zweiten Bundesgymnasium ein Schulversuch unter dem Titel „Realgymnasium unter besonderer Berücksichtigung der musischen Bildung“. Im Jahr 1977 ging daraus das Bundesrealgymnasium Klagenfurt-Viktring hervor. Im Jahr 1999 erfolgte die Umbenennung des Ersten Bundesgymnasiums in „Europagymnasium“. Seit dem 17. Dezember 2008 ist es der Schule auch erlaubt, das Klagenfurter Stadtwappen zu verwenden und auf Dokumenten abzudrucken.
Im Jahr 2016 wurde der Alumni Club Europagymnasium Klagenfurt gegründet.
Schwerpunkte
Das Europagymnasium ist heute eine Allgemeinbildende Höhere Schule und setzt besondere Schwerpunkte bei der Vermittlung von Sprachfähigkeiten. So bestehen seit dem Jahr 1995 „Europaklassen“, in denen die meisten Gegenstände auf Englisch unterrichtet werden. Die Schüler wählen in der 3. Klasse (7. Schulstufe) die Sprachen Italienisch oder Französisch und in der 5. Klasse (9. Schulstufe) kommt Latein als zusätzlicher verpflichtender Gegenstand dazu. Außerdem werden weitere Sprachen als Freigegenstände oder Wahlpflichtgegenstände angeboten. Die Schule bietet den Schultyp des Gymnasiums außerdem als klassisches Gymnasium sowie als Gymnasium mit einem Schwerpunkt in Informatik. Seit dem Schuljahr 2013/14 wird eine Ganztagsklasse in verschränkter Form geführt. Jedoch wird auch eine traditionelle Nachmittagsbetreuung angeboten.
Leitung
- Gerhard Hopfgartner[1]
Absolventen
Bekannte Absolventen des Europagymnasiums sind unter anderem:
- Franz Xaver Freiherr von Wulfen (1728–1805), Entdecker der „Wulfenia carinthiaca“ und des Wulfenits
- Franz Paul von Herbert (1759–1811), Kunstmäzen und Philosoph
- Heinrich Hermann (1793–1865), Domherr und Historiker
- Friedrich Welwitsch (1806–1872), Botaniker
- Josef Stefan (1835–1893), Physiker und Mathematiker
- Thomas Koschat (1845–1914), Komponist
- Anton von Webern (1883–1945), Komponist
- Josef Klaus (1910–2001), Bundeskanzler
- Giselbert Hoke (1927–2015), bildender Künstler[3]
- Harald Scheucher (* 1940), ehemaliger Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
- Peter Handke (* 1942), Schriftsteller und Nobelpreisträger
- Arnold Suppan (* 1945), Universitätsprofessor für Osteuropäische Geschichte
- Gert Jonke (1946–2009), Schriftsteller
- Eugen Freund (* 1951), ehemaliger ORF-Korrespondent für die USA
- Egyd Gstättner (* 1962), Schriftsteller
- Werner Suppan (* 1963), Rechtsanwalt und Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofs
- Rupert Henning (* 1967), Autor und Schauspieler
- Bartolo Musil (* 1974), Komponist und Sänger
- Philip Kucher (* 1981), Nationalsratsabgeordneter
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Direktion. In: www.europagymnasium.at. Abgerufen am 8. April 2020.
- ↑ a b Geschichte – Jesuiten in Österreich. In: jesuiten.at. Österreichische Provinz der Gesellschaft Jesu, abgerufen am 16. Februar 2020.
- ↑ Maler Giselbert Hoke verstorben - kaernten.ORF.at. In: kaernten.orf.at. Abgerufen am 27. April 2020.