Krostitz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 51° 28′ N, 12° 27′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Nordsachsen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Krostitz | |
Höhe: | 127 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,21 km2 | |
Einwohner: | 4121 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04509 | |
Vorwahlen: | 034295, 034241, 034294 | |
Kfz-Kennzeichen: | TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 30 150 | |
LOCODE: | DE KSZ | |
Gemeindegliederung: | 12 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dübener Str. 1 04509 Krostitz | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Oliver Kläring (CDU) | |
Lage der Gemeinde Krostitz im Landkreis Nordsachsen | ||
Krostitz ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen, Freistaat Sachsen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Krostitz an.
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde Krostitz liegt in der Leipziger Tieflandsbucht etwa 15 Kilometer nordöstlich von Leipzig, zehn Kilometer südöstlich von Delitzsch und zehn Kilometer westlich von Eilenburg. Die B 2 führt durch die Ortsteile Krensitz und Krostitz und die Bahnstrecke Halle (Saale)–Eilenburg durch den Ortsteil Krensitz. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Leipzig an der A 14 – Leipzig Mitte. Durch die Vetter Verkehrsbetriebe und Leupold ist Krostitz mit einer PlusBus- sowie weiteren Regionalbuslinien angebunden.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde setzt sich aus den folgenden Ortsteilen zusammen:
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Eingemeindungen
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Beuden | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Kletzen |
Hohenossig | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Zschölkau |
Großkrostitz | vor 1925 | Zusammenschluss zu Krostitz |
Hohenleina | 01.04.1939 | Eingemeindung nach Krostitz |
Kleinkrostitz | vor 1925 | Zusammenschluss zu Krostitz |
Kletzen | 01.01.1994 | Zusammenschluss zu Kletzen-Zschölkau |
Kletzen-Zschölkau | 01.01.1999 | Eingemeindung nach Krostitz |
Krensitz | 01.03.1994 | Eingemeindung nach Krostitz |
Kupsal | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Priester |
Lehelitz | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Krostitz |
Mutschlena | 01.03.1994 | Eingemeindung nach Krostitz |
Niederossig | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Krensitz |
Priester | 01.01.1997 | Eingemeindung nach Krostitz |
Pröttitz | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Krostitz |
Zschölkau | 01.01.1994 | Zusammenschluss zu Kletzen-Zschölkau |
Geschichte
Krostitz wird als Rittergut Krost(e)wicz 1349/50 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich ab aus altsorbisch Chrostowicia und bedeutet Ort am Gehölz, Gesträuch. Im Jahr 1534 verlieh Herzog Georg von Sachsen seinem Getreuen Hans Wahl das Braurecht auf dem Rittergut zu Crostitz. Während des Dreißigjährigen Krieges weilte im Jahr 1631 Gustav II. Adolf König von Schweden als Gast im Rittergut zu Krostitz und war der Legende nach von dem hier gebrauten Bier begeistert.
Die Orte Groß- und Klein-Krostitz gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen beide Orte zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten.[3] Vor 1925 erfolgte die Vereinigung von Groß- und Klein-Krostitz zur Gemeinde Krostitz. Am 1. April 1939 wurde Hohenleina in die Gemeinde Krostitz eingegliedert.[4] Lehelitz, Nieder Ossig und Pröttitz kamen am 1. Juli 1950 hinzu.
Im Zuge der Kreisreform in der DDR von 1952 wurde Krostitz dem neu zugeschnittenen Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging. Krensitz und Mutschlena wurden am 1. März 1994 Ortsteile von Krostitz.[5] Die ehemalige Gemeinde Priester mit dem am 20. Juli 1950 aufgenommenen Ort Kupsal[6] wurde am 1. Januar 1997 eingegliedert.[7] Das am 1. Januar 1994 zusammengefügte Kletzen-Zschölkau mit Kletzen, Zschölkau, Hohenossig und Beuden folgte am 1. Januar 1999.[8]
Sehenswürdigkeiten
→ siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Krostitz
Die Dorfkirche St. Laurentius in Krostitz wurde in den Jahren 1206 bis 1208 im spätromanischen Stil aus Feldsteinen errichtet. Um 1500 wurde sie umfangreich umgebaut, so ist der zusammengebrochene Kirchturm in seiner jetzigen Form aufgebaut und 1504 der Altarraum angebaut worden. Die Turmhaube stammt aus dem Jahr 1678. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges war die Kirche das einzige erhaltene Gebäude des Ortes. Der jetzige barocke Altar stammt von 1705 und wurde von einem Eilenburger Meister angefertigt, die ebenfalls barocke Kanzel stammt von 1726 und wurde in Taucha hergestellt. Im Turm der Kirche, mit seiner „welschen“ Haube und seinen Doppelspitzen, befinden sich zwei Glocken, die ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammen sowie eine dritte Glocke, welche – durch Spendengelder finanziert – vor einigen Jahren an ihren alten Platz zurückkehrte. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurden einige Glocken zu Kriegsmaterial eingeschmolzen. 1928 konnte die erste Glocke ersetzt werden. Auch in diesem Fall war dies nur durch Spenden aus der Bevölkerung möglich. In den 1980er und 1990er Jahren ist die Kirche renoviert worden.[9][10]
Eine Gedenktafel am gegenüberliegenden Pfarrhaus erinnert daran, dass der Pfarrer Zachäus Faber, der 1601 das Lied Fröhlich wir nun all fangen an geschaffen hat, in Krostitz wirkte.
Politik
Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 18 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Wirtschaft
Der bedeutendste Betrieb in der Gemeinde ist die Krostitzer Brauerei.
Bildung
In Krostitz bestehen eine kommunale Kindertagesstätte mit einer Zweigstelle im Ortsteil Hohenossig, eine Grundschule sowie eine Oberschule.
Freizeit
In Krostitz gibt es einen Sportplatz und ein vom DFB gesponsertes Mini-Spielfeld, eine Turnhalle, die aktiv von der Ober- bzw. der Grundschule genutzt wird sowie das Freizeitzentrum.
Persönlichkeiten
- Johann Gottfried Knöffler (1715–1779), Bildhauer, Professor an der Kunstakademie Dresden, geboren in Zschölkau
- Lutz Voigtmann (1941–1997), Maler
- Fritz Bohla (* 1948), Fußballspieler und -trainer
Weblinks
- Krostitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Gemeinde Krostitz
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
- ↑ Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Verwaltungsgeschichte Landkreis Delitzsch
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Halle (Saale) 5. August 1950, S. 275, Abs. 26 (PDF).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
- ↑ Kirchenkreis Eilenburg: Spuren im Stein – Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg, Leipzig 1997, ISBN 3-00-001722-4
- ↑ Informationen zur Dorfkirche auf den Seiten der Gemeinde Krostitz
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014