Flussknie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Knie (Geographie))

Ein Knie (auch präziser Flussknie genannt) bezeichnet in der Hydrogeographie eine (meist landschaftlich bedingte) Kurve im Verlauf eines Flusses, die topografisch einem gebeugten Kniegelenk ähnelt. Die Flussrichtung ändert sich dabei in kürzester Distanz markant (um mindestens 90°) und bildet eine geografische Zäsur in der umgebenden Landschaft, die als strategisch günstiger Ort z. B. für Städtegründungen angesehen wurden.

Die bekanntesten Knie finden sich im Rhein bei Basel, Bingen am Rhein, Wiesbaden und Düsseldorf (Rheinknie), wobei das Basler Rheinknie die markanteste Änderung im Flussverlauf des Rheins darstellt.

In der Donau befindet sich bei der ungarischen Stadt Vác das Donauknie.

Die Wolga zweigt kurz nach Wolgograd in Richtung Kaspisches Meer ab, was als Wolgaknie bezeichnet wird.

In Prag wird der dortige Flussabschnitt oft Moldauknie genannt, streng genommen handelt es sich hier aber um eine Flussschlinge der Moldau. Eine ähnliche Situation findet sich bei der Festung Königstein (Elbeknie) sowie in Bern (dort allerdings Aareschlaufe genannt).

Weitere Knie finden sich außerdem in der Rhone bei Martigny (Rhoneknie), wo der Fluss vom Rhonetal aus ins Chablais zum Genfersee hin abzweigt, sowie in der Aare (Aareknie zwischen Wolfwil und Wynau).