Jumpsuit

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Jumpsuit von Sami Nouri, Paris, 2017
Beach Jumpsuit von Vera Borea 1935

Ein Jumpsuit ist ein aus einem Oberteil und Hosenbeinen bestehendes, einteiliges Kleidungsstück, das typischerweise weder Füße, Hände, noch Kopf bedeckt. Auch Springeranzug oder Springerkombi genannt, bezeichnete „Jumpsuit“ ursprünglich die einteilige Uniform oder Einsatzbekleidung der Fallschirmjäger. Heute wie auch damals sind Jumpsuits als Kombianzüge für den Fallschirmsprung eng am Körper anliegend geschnitten.[1] Sie unterscheiden sich vom Overall ziviler Fallschirmsportler, der über die Kleidung angezogen wird. Der Jumpsuit ist eine Schutzkleidung für Arbeit und Sport (Angler, Rennfahrer, Skifahrer, Mechaniker, Sträflinge); auch für Kinder gibt es ihn als Überzieher.

Sport

Häufig befinden sich an den Armen und Beinen Griffe als Paneels für das Formationsspringen, um den jeweils anderen Springer für Figuren anfassen und halten zu können. Eine Abwandlung der zivilen Springerkombi ist der Wingsuit oder Flügelanzug mit eingenähten Flughäuten zur Überwindung kurzer Strecken im Gleitflug.

Geschichte

Vorläufer in Deutschland war die Fallschirmjäger-Bluse der Luftwaffe der Wehrmacht bis 1945, die auch als „Knochensack“ bezeichnet wurde,[2][3] bzw. der sogenannte Sidcot-Suit des australischen Flugpioniers Sidney Cotton aus dem Jahre 1917.[4]

Mode

Elvis Presley im Jumpsuit

Als Jumpsuit bezeichnet man in der Mode ebenfalls ein einteiliges, durchgehendes Kleidungsstück. Schon in den 30er-Jahren gab es Entwürfe des französischen Modehauses Vera Borea. In den 1960er-Jahren führte Pauline Trigère den Jumpsuit als modischen Anker ein.[5]

Besonders für Frauen gibt es ihn als Einteiler, oft mit Reißverschluss und in verschiedenen Varianten: mit kurzem oder langem Arm, ärmellos, mit weitem Bein (Hose) oder eng anliegend (Catsuit).

Bei Männern war der Jumpsuit lange Zeit meist nur als zweckmäßiger Overall oder Berufskleidung bekannt. Eine Ausnahme war Elvis Presley, der in den 70er-Jahren durch seine außergewöhnliche Aufmachung während seiner Bühnernshows als „Entertainer im Jumpsuit“ in die Geschichte einging[6].

Für Männer, Frauen und Kinder ist in den 2000er-Jahren durch den Onesie eine Version des Jumpsuits als Freizeitbekleidung populär geworden, bei der eher die bequeme Kleidung, manchmal aber auch ein besonders buntes ausgefallenes Outfit im Mittelpunkt steht.

Berufskleidung

Mit der klassischen Springerkombi verwandt sind Uniformen und einteilige Kleidungsstücke wie Fluganzüge für Crew-Mitglieder (seltener Passagiere) bestimmter Luftfahrzeuge sowie für Raumfahrer, Druckanzüge für Piloten hoch fliegender Kampfjets und Raumanzüge.

Einzelnachweise

  1. Kombianzug für Fallschirmsprung: The cut tightly follows the body.
  2. Fallschirmtruppen. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 23. Dezember 1938, S. 10 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  3. „Fertig zum Absprung!“. In: Salzburger Volksblatt, 5. September 1940, S. 8 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb
  4. Sidney Cotton and His Kolossal Lockheeds (Memento des Originals vom 17. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adastron.com
  5. Condé Nast: Vogue-Lexikon: Der Jumpsuit. 2. September 2019, abgerufen am 22. März 2022 (deutsch).
  6. Dave Marsh: Elvis: The Seventies. In: Elvis Walk A Mile In My Shoes, The Essential 70’s Masters, 1995, S. 4 ff., zu den Daten vgl. Jorgensen, Guralnick: Elvis Day by Day. S. 273 f., S. 305 f., S. 319 f.