Kapuvár
Kapuvár | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Ungarn | |||
Region: | Westtransdanubien | |||
Komitat: | Győr-Moson-Sopron | |||
Kleingebiet bis 31.12.2012: | Kapuvár-Beled | |||
Kreis seit 1.1.2013: | Kapuvár | |||
Koordinaten: | 47° 36′ N, 17° 1′ O | |||
Fläche: | 96,05 km² | |||
Einwohner: | 10.364 (1. Jan. 2011) | |||
Bevölkerungsdichte: | 108 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+36) 96 | |||
Postleitzahl: | 9330 | |||
KSH-kód: | 28334 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Bürgermeister: | György Hámori (Fidesz-KDNP) | |||
Postanschrift: | Fő tér 1. 9330 Kapuvár | |||
Website: | ||||
(Quelle: A Magyar Köztársaság helységnévkönyve 2011. január 1. bei Központi statisztikai hivatal) |
Kapuvár (deutsch Kobrunn) ist eine ungarische Stadt im gleichnamigen Kreis im Komitat Győr-Moson-Sopron.
Geographie
Kapuvár liegt im Westen Ungarns an der Raab, 10 km südlich der Grenze zu Österreich, zwischen Sopron (40 km) und Győr (50 km).
Geschichte
Im Gebiet von Kapuvár finden sich Spuren von Siedlungen aus der Hallstattzeit, von Römern und Awaren. Kapuvár war seit der Landnahme das westliche Tor des Königreichs Ungarn. Vom Begriff „Tor“ und „Burg“ (Vár) stammt auch der Name des Ortes. Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1162.[1] König Sigismund schenkte 1387 den Ort der Familie Kanizsai als Dank für deren Unterstützung.[2] 1532 kam er durch Heirat in den Besitz der Nádasdy. 1558 erhielt der Ort das Marktrecht, die Burg wurde wegen der Türkengefahr zur Grenzfeste verstärkt. Dennoch fielen der Ort mitsamt der Burg 1594 kurzzeitig in die Hände der Osmanen.[1]
Da Ferenc Nádasdy als Beteiligter an der Magnatenverschwörung gegen Kaiser Leopold I. hingerichtet wurde, ging der Ort 1681 an die habsburgloyalen Esterházys. Im Kuruzenkrieg Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Burg von den Aufständischen zerstört, anschließend von den Esterházys zum Schloss umgebaut.[1] Dieses stand aber stets im Schatten des nahe gelegenen Schloss Esterházy in Fertőd. Mitte des 19. Jahrhunderts erfasste der wirtschaftliche Aufschwung infolge der Industrialisierung auch Kapuvár. Es wurden zahlreiche repräsentative Bauten im Zentrum errichtet.
1901 hatte die Großgemeinde 6642 Einwohner.[3] 1969 erhielt der Ort wieder das Stadtrecht.
Städtepartnerschaften
- Andau, Österreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Esterházy (Kapuvár)
- Rábaközi Museum
- St. Anna-Kirche
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt ist seit den 1950ern ein Zentrum für Nahrungsmittel-, Leicht- und Maschinenindustrie. 1990 kam noch ein Industriepark hinzu. Thermalbäder ermöglichten die Einrichtung eines Kurzentrums. Touristisch von Bedeutung ist auch die Lage am Nationalpark Fertő-Hanság.
Kapuvár liegt an der Hauptstrasse Nr. 85 (zum Plattensee) sowie an der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn.
Söhne und Töchter der Stadt
- Attila Ábrahám (* 1967), Olympiasieger im Kajak
- Aladár Gajáry (1929–2018), römisch-katholischer Priester, Theologe und Dogmatiker
- Zsuzsanna Heiner (* 1979), Astronomin und Physikerin
- Alexandre Lamfalussy (1929–2015), ungarischer Ökonom
- Miklós Rosta (* 1969), Handballspieler
Einzelnachweise
- ↑ a b c Die Geschichte der Stadt
- ↑ August Ernst: Geschichte des Burgenlandes. Geschichte der österreichischen Bundesländer. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1991, ISBN 3-486-54072-6, S. 71.
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10, Leipzig 1907, S. 606.