Die Kommune

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Film
Deutscher Titel Die Kommune
Originaltitel Kollektivet
Produktionsland Dänemark,
Schweden,
Niederlande
Originalsprache Dänisch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 112 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Thomas Vinterberg
Drehbuch Tobias Lindholm,
Thomas Vinterberg
Produktion Morten Kaufmann,
Sisse Graum Jørgensen
Musik Fons Merkies
Kamera Jesper Tøffner
Schnitt Janus Billeskov Jansen,
Anne Østerud
Besetzung

Die Kommune (Originaltitel: Kollektivet) ist ein dänisches Filmdrama des Dogma-Regisseurs Thomas Vinterberg mit Trine Dyrholm und Ulrich Thomsen in den Hauptrollen. Vinterberg hatte das gleichnamige Theaterstück im Jahr 2011 im Wiener Burgtheater uraufgeführt. Der Film erzählt von dem Ende der Ehe von Anna und Erik vor dem Hintergrund der gesellschaftspolitischen Aufbruchstimmung der beginnenden 1970er Jahre.

Der Film wurde im Wettbewerb der 66. Internationalen Filmfestspiele von Berlin als dänischer Beitrag gezeigt.

Handlung

Das Ehepaar Anna und Erik beziehen Anfang der 1970er Jahre mit ihrer Tochter Freja die alte, aber große Villa, die Eriks Vater ihnen hinterlassen hat. Der Architekturdozent und die Nachrichtensprecherin entscheiden sich auf Annas Drängen hin für die Gründung einer Kommune. Anna genießt die Abwechslung des Kommunenlebens, während sich Erik zunehmend von ihr entfernt. Die gute Stimmung kippt, als sich Erik in eine seiner Studentinnen verliebt. Anna möchte die schwere Situation unter Kontrolle behalten und lädt die junge Emma zum Einzug in die Kommune ein. Unerwartet zerbricht Anna aber an dem augenscheinlichen Ende ihrer Ehe. Vor den Augen ihrer Tochter und der Bewohner der Kommune lebt sie ihre Eifersucht und Trauer aus und neigt zu übermäßigen Alkoholkonsum. Schließlich verliert sie auch ihre Anstellung beim Fernsehen. Annas einziger Halt ist die 14-jährige Freja, die die erste Liebe mit einem älteren Mitschüler entdeckt. Als sich die Bewohner nicht auf den Auszug Annas einigen können, wird Freja aufgefordert, darüber zu entscheiden, ob ihre Mutter bleiben oder gehen soll. Freja entscheidet sich unter Tränen für den Auszug ihrer Mutter, da es ihr in der Kommune nicht gut geht. Auf der Beerdigung von Vilads, dem schwerkranken Jungen eines Paares aus der Kommune, findet die Gruppe am Ende wieder zusammen, ohne Anna, die ausgezogen ist.

Rezeption

„Statt den erwarteten und inzwischen fast obligatorischen Abgesang auf die 68er mit ihren bourgeoisen Egoismen zu präsentieren, lässt Vinterberg seinen Film in ein Melodram münden. Man kann das merkwürdig, ja unangenehm finden. Ist so viel Privates noch politisch? […] Aber in dieser Neutralität […] liegt die große Stärke von ‚Kommune‘: Gefühle entscheiden, das führt Vinterberg mit großer Sensibilität vor, aber über Gefühle lässt sich nicht richten. Der Film besteht gewissermaßen auf seine Art der Gleichberechtigung: Was mit Lust und Freude begann, wird durch späteren Schmerz nicht wertlos.“

Barbara Schweizerhof: Die Tageszeitung[2]

Auszeichnungen

  • Internationalen Filmfestspiele von Berlin 2016: Darstellerpreis für Trine Dyrholm
  • Europäischer Filmpreis 2016: Nominierung für Trine Dyrholm (Beste Darstellerin), Jurypreis – Bester Schnitt (Anne Østerud und Janus Billeskov Jansen)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Die Kommune. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Barbara Schweizerhof: Ein Kollektiv aus dem Geist der Liebe. Thomas Vinterbergs Film „Die Kommune“. In: Die Tageszeitung. 20. April 2016, ISSN 0931-9085 (Online [abgerufen am 6. März 2017]).