Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe

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Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe
Trägerschaft Alexianerbrüder
Ort Berlin
Koordinaten 52° 24′ 22″ N, 13° 34′ 9″ OKoordinaten: 52° 24′ 22″ N, 13° 34′ 9″ O
Regionalgeschäftsführer Alexander Grafe
Versorgungsstufe 1
Betten 456 (Stand 2022)
Ärzte 124 Vollkräfte (Stand Ende 2021)
Fachgebiete 9 (Stand 2022)
Zugehörigkeit St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH, Alexianer GmbH (Holding)
Gründung 1925
Website www.alexianer-berlin-hedwigkliniken.de
Lage
Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe (Berlin)
Krankenhaus Hedwigshöhe (Villa)

Das Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe ist ein Akutkrankenhaus im Ortsteil Bohnsdorf des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Das von der Alexianer GmbH betriebene und von den Alexianerbrüdern getragene Krankenhaus ist zudem akademisches Lehrkrankenhaus der Charité. Das Krankenhaus Hedwigshöhe ist – gemeinsam mit dem St. Hedwig-Krankenhaus im Berliner Bezirk Mitte – Teil der St. Hedwig Kliniken. Minderheitsgesellschafter der St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH ist die St. Hedwig-Krankenhaus Anstalt des öffentlichen Rechts (AdÖR).[1][2]

Geschichte

Der königliche Gartenbaudirektor, Baumschulen- und Plantagenbesitzer Max Buntzel ließ sich im Jahr 1898 eine schlossähnliche Villa im Stil der Renaissance auf dem in Bohnsdorf gelegenen Falkenberg erbauen. Aufgrund finanzieller Nöte musste Buntzel die Villa bereits wenige Jahre später wieder verkaufen. Die Villa wechselte mehrmals den Eigentümer, ehe sie 1924 das katholische St.-Hedwig-Krankenhaus erwarb.[3] Diese Klinik ließ hier unter Einbeziehung der Villa das Krankenhaus Hedwigshöhe – benannt nach der heiligen Hedwig, Herzogin von Schlesien – errichten, zunächst um ein Erholungsheim für Mitarbeiter und genesende Patienten zu schaffen. Die Einweihung und Eröffnung fand am 23. August 1925 statt. Die Barmherzige Schwestern vom hl. Karl Borromäus übernahmen die pflegerische Betreuung.[4] In den Folgejahren erwies sich das Erholungsheim zunehmend als unrentabel. Zwischen 1938 und 1940 diente Hedwigshöhe als Ausbildungsstätte für junge Priester des Bistums Berlin. Im August 1941 besetzte die Gestapo zunächst das Haus und untersagte Gottesdienste. Die Geistlichen mussten innerhalb von 48 Stunden ausziehen.[5] Anschließend ließ die Wehrmacht ein Lazarett einrichten, das im gleichen Monat die ersten Verwundeten aufnahm, deren Versorgung die im Haus verbliebenen Ordensschwestern übernahmen. Das war der Beginn der pflegerischen Tätigkeit in Hedwigshöhe.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das vormalige Lazarett als Krankenhaus für die Versorgung der Zivilbevölkerung weiter genutzt. Im September 1945 war das Haus bereits mit rund 100 Patienten belegt. Im gleichen Jahr begann der Aufbau einer Baracke, die zunächst als Seuchenstation vorgesehen war, dann aber bis 1992 als Krankenstation diente. Es folgten erhebliche bauliche Veränderungen in den 1950er und 1960er Jahren. Hierzu gehörte die Einrichtung einer eigenen Apotheke, einer Röntgenabteilung und einer Ambulanz sowie die Fertigstellung eines neuen Wirtschaftsgebäudes. Der Giebel der Villa wurde 1968 abgetragen und durch ein neues, schmuckloses Dach ersetzt. Im Mai 1983 wurde der Grundstein für ein neues Bettenhaus gelegt, das in den Jahren 1989 bis 1992 sukzessive fertiggestellt und bezogen wurde. 1992 schloss die Krankenhausleitung die Baracke als Krankenstation. Im gleichen Jahr erhielt das Krankenhaus Hedwigshöhe die Anerkennung als akademisches Lehrkrankenhaus der medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, heute Charité.

Der Gebäudebestand wurde in den Folgejahren nach und nach saniert und erheblich ergänzt. So erfolgte im Jahr 2003 mit der Errichtung mehrerer Pavillons für die psychiatrische Klinik die Erweiterung des bis dahin ausschließlich somatischen Leistungsprofils, um seither die psychiatrische Vollversorgung des Bezirks Treptow-Köpenick sicherzustellen. Der erste Bauabschnitt für die Somatik war 2006 abgeschlossen, zwei Stationen für Innere Medizin und eine Station für Chirurgie bezogen den Neubau. Mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts im Jahr 2007 konnte ein neues OP-Zentrum mit drei Operationssälen sowie eine internistische Diagnostikabteilung ihren Betrieb aufnehmen. Die Berliner Feuerwehr richtete zudem einen Rettungswagenstützpunkt ein. Noch bis September 2007 wirkten die Ordensschwestern in der Krankenhausseelsorge und kehren dann in ihr Trierer Mutterhaus zurück.[6] Im Jahr 2009 eröffnete ein interdisziplinäres Darmzentrum sowie ein radiologisches Institut. Die Notaufnahme wurde im Folgejahr erweitert und modernisiert. Mit Eröffnung einer gerontopsychiatrischen Tagesklinik im Januar 2011 und einer Klinik für Geriatrie im April 2011 erweiterte sich das Leistungsspektrum nochmals.

Krankenhaus Hedwigshöhe (Straßenansicht)
Krankenhaus Hedwigshöhe (Blick vom Falkenberg)

Medizinisches Spektrum und Leistungsdaten

Das Krankenhaus Hedwigshöhe verfügt derzeit (Stand Dezember 2015) über folgende Kliniken und Institute:[7]

Wie unter Geschichte bereits dargestellt, gehören zum Krankenhaus eine interdisziplinäre Intensivstation, ein OP-Zentrum mit drei OP-Sälen, ein internistisches Diagnostikzentrum und eine 24-Stunden-Notaufnahme. In der ehemaligen Villa sind unter anderem ein ambulantes OP-Zentrum sowie eine gerontopsychiatrische Tagesklinik untergebracht.

Der Strukturierte Qualitätsbericht gemäß § 136b SGB V für das Berichtsjahr 2014[8] weist folgende Leistungsdaten aus:

  • Bettenzahl: 380
  • Fallzahlen (Gesamtzahl der im Berichtsjahr behandelten Fälle): 9820 vollstationär, 410 teilstationär
  • Ambulante Fallzahlen: 19747
  • Ärzte: 87 Vollkräfte
  • Pflegepersonal: 207 Vollkräfte

Anfahrt

Das Krankenhaus Hedwigshöhe ist über den Höhensteig und die Grottewitzstraße erreichbar.

Siehe auch

Liste von Krankenhäusern in Berlin

Weblinks und Quellen

  • Krankenhaus Hedwigshöhe – Chronik
  • Interessengemeinschaft Heimatgeschichte Bohnsdorf, Fachgruppe des Kulturbundes Treptow e.V.: Bohnsdorf in Berlin – Bilder aus der Heimatgeschichte. Berlin 1994.

Einzelnachweise

  1. St. Hedwig Kliniken
  2. St. Hedwig-Krankenhaus Anstalt des öffentlichen Rechts (AdÖR)
  3. Karin Schmidl: Und obenauf das Buntzelschlösschen. In: Berliner Zeitung. 15. Juli 2004
  4. Dekanat Berlin Treptow-Köpenick - Geschichte, Teil Bohnsdorf (Memento des Originals vom 17. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dekanat-koepenick.de
  5. berlin.de - das offizielle Hauptstadtportal - Bohnsdorf auf einen Blick
  6. Dekanat Berlin Treptow-Köpenick - Geschichte, Teil Bohnsdorf (Memento des Originals vom 17. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dekanat-koepenick.de
  7. Krankenhaus Hedwigshöhe Wir über uns
  8. Krankenhaus Hedwigshöhe - Qualitätsmanagement