Krasiński-Palast
Krasiński-Palast | ||
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Staat | Polen | |
Ort | Warschau | |
Entstehungszeit | 1677 | |
Burgentyp | Palast | |
Erhaltungszustand | Rekonstruiert | |
Geographische Lage | 52° 15′ N, 21° 0′ O | |
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Der Krasiński-Palast (polnisch Pałac Krasińskich), auch Palast der Republik genannt, ist ein Barockschloss in Warschau aus dem 17. Jahrhundert. Er liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Denkmal des Warschauer Aufstandes.
Geschichte
Das Schloss wurde von Tylman van Gameren für die Magnatenfamilie Krasinski von 1677 bis 1683 errichtet. Die Krasińskis legten westlich des Schlosses einen großen barocken Garten an und schufen im Schloss eine beträchtliche Kunstsammlung mit Werken von Albrecht Dürer, Antonio da Correggio, Rembrandt van Rijn und Peter Paul Rubens. Andreas Schlüter führte die Innendekoration aus, insbesondere Reliefs, die die Heldentaten des römischen Patriziers Marcus Valerius darstellen. Im Jahr 1764, als Stanislaus August Poniatowski zum polnischen König gewählt wurde, erwarb die Republik Polen das Palais und nutzte es nach einigen Umbauarbeiten als Verwaltungs- und Gerichtsgebäude. Der Garten wurde als Park 1768 für die Warschauer Bevölkerung geöffnet.
Im Jahr 1929 fand unter anderem in dem Staatsgerichtshof eine Sitzung zur Vorbereitung einer Anklage gegen den zurückgetretenen Minister Gabriel Czechowicz statt, der eine ungesetzliche Überschreitung des Staatshaushalts zugelassen hatte.[1] Nach dem Warschauer Aufstand 1944 zerstörte die deutsche Wehrmacht den Palast. In der Nachkriegszeit nach den Gemälden von Bernardo Bellotto wieder aufgebaut, dient das Palais inzwischen als Teil der Nationalbibliothek. Der sich unmittelbar anschließende und im Krieg ebenfalls zerstörte, klassizistische Badeni-Palast wurde dagegen nicht wieder errichtet.
Baubeschreibung
Es handelt sich um ein zweigeschossiges langgestrecktes Gebäude in Nord-Süd-Lage. Auf drei Seiten treten Risalite hervor, das Obergeschoss ist mit einer Reihe angedeuteter korinthischer Säulen geschmückt. Die östliche Fassadenseite des Palastes, die der Stadt zugewandt ist, fällt mit einem besonders geschmückten Giebel auf. Er zeigt die Geschichte des Kampfes des jungen Marcus Valerius Corvus gegen den Gallier Livius (Rom aus dem Jahr 350 v. u. Z.). Diese Skulpturen im Tympanon wurden von Andreas Schlüter gestaltet. Der Bauherr hatte dafür rund 7080 polnische Gulden an den deutschen Bildhauer gezahlt.[2]
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Minister vor dem Staatsgericht. In: Vossische Zeitung, 6. April 1929, S. 2.
- ↑ Schlüters Tätigkeit am Palast Krasinski in Warschau (Ein Werk Schlüters in Warschau) in: Zentralblatt der Bauverwaltung, 1916, S. 4177ff.