Köln (F 211)

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Flagge
Köln (F 211)
Bremen-Klasse
Fregatte Köln im Jahr 1986
Fregatte Köln im Jahr 1986
Übersicht
Bauwerft

Blohm + Voss AG, Hamburg (Endausrüstung bei der Bremer Vulkan AG)

Kiellegung 16. Juni 1980
Stapellauf 29. Mai 1981
Namensgeber Stadt Köln
Indienststellung 19. Oktober 1984
Außerdienststellung 31. Juli 2012
Heimathafen Wilhelmshaven
Technische Daten
Siehe: Hauptseite der Klasse
Rufzeichen / Kennung

DRAU / F 211

Unterstellung

4. Fregattengeschwader

Motto

„Köln kommt!“

Wappen Koeln.svg

Die Köln war eine Fregatte der Deutschen Marine vom Typ F122, auch Bremen-Klasse. Sie war die fünfte Einheit dieser Klasse und das fünfte Schiff mit Namen Köln (Cöln) in einer deutschen Marine. Namensvorgänger waren zwei Kleine Kreuzer der Kaiserlichen Marine aus den Jahren 1909 und 1916, der Leichte Kreuzer Köln der Reichs- und späteren Kriegsmarine und die Fregatte Köln (F 220) der Bundesmarine.

Geschichte

Am 16. Juni 1980 bei Blohm + Voss AG auf Kiel gelegt, erfolgte der Stapellauf am 29. Mai 1981. Die Indienststellung fand am 19. Oktober 1984 statt.

Anfang Juli 1988 befand sich die Köln mit einem Flottenverband der NATO vor der schottischen Küste, der sich an der Suche und Rettung der Opfer der bei einem schweren Brand zerstörten Ölplattform Piper Alpha beteiligte.[1]

Von Januar bis März 1991 war die Köln Flaggschiff des während des Zweiten Golfkriegs zur Verstärkung ins Mittelmeer entsandten deutschen Marineverbands.[2]

Von Januar bis April 1994 war die Köln im Rahmen der Operation Southern Cross Flaggschiff der Task Group 500.02, die vor der Küste Somalias operierte.

Am 7. September 2000 fuhr die Köln ins Mittelmeer, um dort zusammen mit den Schiffen Caron, York, Luigi Durand de la Penne, Van Amstel, Spetsai, Trakya und Numancia die STANAVFORMED zu bilden. Dabei wurden verschiedene Häfen in NATO-Mitgliedsländern sowie Tunis angelaufen. Ursprünglich war auch eine Passage durch den Sueskanal in das Rote Meer mit Besuch in Scharm asch-Schaich (Ägypten) geplant. Dies wurde jedoch ebenso wie das Anlaufen von Haifa (Israel) abgesagt; Grund hierfür waren die bürgerkriegsähnlichen Zustände. Am 17. Dezember 2000 kehrte die Fregatte nach Wilhelmshaven zurück, nachdem sie 18.734,5 Seemeilen zurückgelegt hatte.

Am 2. Januar 2002 lief die Fregatte Köln aus Wilhelmshaven aus und gehörte somit zum Startkontingent für die Operation Enduring Freedom. Sie blieb für 6½ Monate im Einsatz, ehe sie Mitte Juli wieder in Wilhelmshaven einlief.

Von April bis Oktober 2007 war die Fregatte im Rahmen der Operation Enduring Freedom vor dem Horn von Afrika und der arabischen Halbinsel eingesetzt, wo sie als Teil der Task Force 150 ihr Schwesterschiff Bremen ablöste.[3]

Am 30. August 2010 lief die Köln im Rahmen der Operation Atalanta zur Ablösung der Fregatte Schleswig-Holstein zum Horn von Afrika aus und kehrte am 10. Dezember 2010 nach Wilhelmshaven zurück.[4]

Am 29. August 2011 lief die Köln zum letzten Mal aus und nahm zum zweiten Mal an der Operation Atalanta teil.[5] Als Teil der Task Force 465 konnten Schiff und Besatzung mehrere Übergriffe von Piraten verhindern. Insgesamt nahm die Fregatte Köln in dieser Einsatzzeit 42 unter Verdacht der Piraterie stehende Somalis fest. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die Befreiung von zwei jemenitischen Fischern dar, deren Dhau "Al Jabal" von 19 Somalis entführt worden war.

Sie kehrte am 9. Dezember 2011 nach Wilhelmshaven zurück.[6]

Sie wurde am 1. Februar 2012 aus der Fahrbereitschaft genommen und Anfang Mai zur Vorbereitung der Außerdienststellung in das Marinearsenal Wilhelmshaven geschleppt.[7] Die Außerdienststellung erfolgte am 31. Juli 2012.[8] Mit Ausschreibung vom 24. August 2015 wurde die Köln zum Verkauf zur Verschrottung angeboten.[9]

Am 10. Oktober 2016 wurde die ehemalige Köln in die Niederlande zu einer Abwrackwerft geschleppt. In Kampen an der Ijssel wurde sie als erste Einheit der Bremen-Klasse verschrottet.[10]

Kommandanten

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Fregattenkapitän Klaus Kinast[11]

(Baubelehrung: 26.03.1984 – 18.10.1984)

19. Oktober 1984 25. September 1987
2. Fregattenkapitän Hans-Christian Rips 25. September 1987 22. Februar 1990
3. Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Hellwig Springborn 22. Februar 1990 30. August 1993
4. Fregattenkapitän Hans-Joachim Rutz 30. August 1993 30. März 1995
5. Fregattenkapitän Thomas Miller 30. März 1995 25. Oktober 1996
6. Fregattenkapitän Dirk Geister 31. März 1996 31. März 1999
7. Fregattenkapitän Maximilian Stein 31. März 1999 27. September 2001
8. Fregattenkapitän Thomas Schütze 27. September 2001 14. Dezember 2004
9. Fregattenkapitän Michael Hödt 14. Dezember 2004 1. Dezember 2006
10. Fregattenkapitän Uwe Maaß 1. Dezember 2006 18. Juni 2009
11. Fregattenkapitän Christopher Karow 18. Juni 2009 13. November 2011
12. Fregattenkapitän Kurt Leonards 13. November 2011 Außerdienststellung

Siehe auch

Liste der Schiffe der Bundeswehr

Weblinks

Commons: Köln (F 211) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.radiobremen.de Flammenhölle in der Nordsee. Radio Bremen Chronik As time goes by, 6. Juli 2008
  2. Wilhelmshavener Zeitung, 12. März 1991
  3. News. (Memento vom 28. April 2007 im Internet Archive)marine.de, 10. April 2007
  4. Wilhelmshavener Zeitung, 11. Dezember 2010.
  5. Die Rheinpfalz, Titelseite, 30. August 2011
  6. Freud und Leid liegen dicht beieinander. In: Wilhelmshavener Zeitung, 10. Dezember 2011, S. 9.
  7. „Köln“ fährt nicht mehr. In: Wilhelmshavener Zeitung. 1. Februar 2012, S. 1 u. 8.
  8. Sascha Jonack & Kurt Leonards: In 27 Jahren 33 mal um den Globus. In: marine.de. Bundeswehr, 1. August 2012, abgerufen am 14. August 2014.
  9. Ausschreibung – 1541490.001. (PDF) Fregatte Klasse 122/05 „ex Köln“. (Nicht mehr online verfügbar.) VEBEG, 24. August 2015, archiviert vom Original am 26. August 2015; abgerufen am 26. August 2015.
  10. Wilhelmshavener Zeitung. 14. Oktober 2016, S. 8.
  11. Kommandantenliste der Fregatte Köln-F 211. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 16. Februar 2017; abgerufen am 23. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frk-koeln.de