Czajcze (Mielno)

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Czajcze
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Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Koszalin
Geographische Lage: 54° 17′ N, 16° 9′ OKoordinaten: 54° 17′ 22″ N, 16° 9′ 11″ O
Einwohner:



Czajcze (deutsch Deep, auch Kösliner Deep) ist ein Fischerdorf in der Stadt-und-Land-Gemeinde Mielno (Großmöllen) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

Die Ortschaft liegt in Hinterpommern, auf der 500 bis 700 Meter breiten Nehrung zwischen dem Jamunder See (polnisch Jamno) und der Ostsee, etwa zwölf Kilometer nördlich von Köslin (Koszalin). Nachbarorte sind Unieście (Nest) im Südwesten und Łazy (Laase) im Osten.

Fließender Verbindungskanal Deep zwischen dem Jamunder See und der Ostsee bei dem Dorf Deep

Geschichte

Datei:Ostseeküste Kolberg - Danzig 1910.jpg
Deep an der Ostseeküste auf der Nehrung zwischen Jamunder See und Ostsee, nördlich der Stadt Köslin, auf einer Landkarte von 1910

Das alte Fischerdorf ist um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert erbaut und nach dem in der Nähe befindlichen fließenden Verbindungskanal Tief oder Deep benannt worden, durch den Wasser aus dem Jamunder See in die Ostsee abfließt. Bei dem großen Sturm von 1552 wurden von den 21 vorhandenen Katen sechs zerstört. 1784 gab es in Deep 13 Fischerkaten, einen Schulmeister und 13 Feuerstellen (Haushaltungen).[1] 1864 standen in Deep 21 Katen, in denen 24 Familien und insgesamt 117 Einwohner lebten.[2] Die Fischer betrieben Küstenfischerei an der Ostsee und im Sommer wie im Winter auch Fischerei auf dem Jamunder See. Als Brennmaterial wurde Torf verwendet, der im Puddemdorfer Moor gestochen wurde.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Deep im Frühjahr 1945 während der Kriegshandlungen in einen Kessel und wurde schließlich von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde die Region – wie ganz Hinterpommern – unter polnische Verwaltung gestellt. Der deutsche Ort Deep erhielt den polnischen Namen Czajcze. In den Folgemonaten wurden die Alteinwohner aus Deep vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Anmerkungen
1864 117 in 24 Familien, verteilt auf 21 Wohnhäuser[2]
1925 131 darunter 130 Evangelische und ein Katholik[3]
1933 137 [4]
1939 120 [4]

Literatur

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 513, Absatz (2).
  • Johann Ernst Benno: Die Geschichte der Stadt Coeslin von ihrer Gründung bis auf gegenwärtige Zeit. Cöslin 1840, S. 193, Absatz 4).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 1, Anklam 1867, S. 222–223.

Einzelnachweise

  1. Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern (Ludwig Wilhelm Brüggemann, Hrsg.). II. Teil, 2. Band, Stettin 1784, S. 513, Absatz (2).
  2. a b Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 1, Anklam 1867, S. 222–223.
  3. Die Gemeinde Deep im ehemaligen Kreis Köslin in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft)
  4. a b Michael Rademacher: Koeslin. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.

Weblinks

Commons: Unieście – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien