Küper
Der Küper oder auch Quartiersmann ist ein ehemaliger Beruf, der zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Er war im Hafenbetrieb für die sachgemäße Beurteilung und Kontrolle der Waren zuständig, ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Einlagerung der Seegüter in den Speichern. Der Name leitet sich von der Berufsbezeichnung des Küfers ab. Die Berufsbezeichnung im englischen Sprachraum ist Tallyman, die in der eingedeutschten Form Tallymann auch heute im Hafen-Speditionsbetrieb gebräuchlich ist.
Quartiersleute waren selbstständige Lagerhalter, die im Auftrag des Kaufmanns Waren einlagerten, begutachteten, sortierten und reinigten. So wurden z. B. in der Hamburger Speicherstadt – z. T. bis in die 1980er Jahre hinein – hochwertige Güter wie Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze trocken und gut temperiert (jeweils getrennt) gelagert und kommissioniert. Seit den 1950er Jahren werden diese Waren in Lagerhallen verwahrt. Die damals schwere körperliche Arbeit des Transportierens wird heute automatisiert von Verlade- und Regalstaplern oder über Siloanlagen vorgenommen.[1]
Der Küper war meistens auf bestimmte Güter spezialisiert und verfügte über eine hohe Sachkenntnis. Die Tätigkeit des Küpers ging im Beruf des Seegüterkontrolleurs auf.
Literatur
- Karl Heinrich Altstaedt: Quartiersmann in der Hamburger Speicherstadt. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2003, ISBN 3-7822-0870-6.