L’auberge espagnole
Film | |
Deutscher Titel | L’auberge espagnole |
Originaltitel | L’Auberge espagnole |
Produktionsland | Frankreich, Spanien |
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Originalsprache | Französisch, Spanisch, Englisch |
Erscheinungsjahr | 2002 |
Länge | 121 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6[1] JMK 10[2] |
Stab | |
Regie | Cédric Klapisch |
Drehbuch | Cédric Klapisch |
Produktion | Bruno Levy |
Musik | Patrick Ardagh-Walter[3] |
Kamera | Dominique Colin |
Schnitt | Francine Sandberg |
Besetzung | |
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L’auberge espagnole (Alternativtitel: L’auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr, spanischer Titel: Una casa de locos, auf Deutsch auch: Barcelona für ein Jahr) ist eine spanisch-französische Filmkomödie von Cédric Klapisch aus dem Jahr 2002. 2005 folgte der zweite Teil Wiedersehen in St. Petersburg und 2013 der dritte Teil Beziehungsweise New York.
Handlung
Der französische Volkswirtschaftslehre-Student Xavier verbringt – gefördert durch das Erasmus-Programm der EU – zwei Auslandssemester in der spanischen Metropole Barcelona, da er für seinen in Aussicht stehenden Job in einem Ministerium mit der spanischen Wirtschaft vertraut sein muss. Dort trifft er auf weitere Erasmus-Studenten aus anderen europäischen Ländern.
Seine Langzeitfreundin Martine versteht diese Entscheidung nicht – sie hält Xavier für egoistisch und fühlt sich vernachlässigt. Als er nach einer tränenreichen Verabschiedung von ihr endlich in Barcelona ankommt, lernt er auf dem Flughafen ein junges französisches Ehepaar kennen: Anne-Sophie und ihren Ehemann, einen Neurologen. Bei diesen lebt er einige Tage, bis er eine Wohngelegenheit gefunden hat. Xavier zieht in eine Wohngemeinschaft mit anderen Studenten aus ganz Europa ein: Soledad aus Katalonien und ihr Freund, der Däne Lars, der Italiener Alessandro, Wendy aus England, Tobias aus Deutschland und die wallonische Belgierin Isabelle. Besonders an Isabelle findet Xavier Gefallen. Sie ist jedoch mit einer Frau liiert und die beiden beginnen eine platonische Freundschaft.
Die WG-Mitglieder führen ein weitgehend harmonisches Miteinander – abgesehen von Streitigkeiten, die aus unterschiedlichen Auffassungen, was die Ordnung betrifft, resultieren. Als Xaviers Freundin Martine ihn in Barcelona besucht, haben sich beide bereits entfremdet. Kurze Zeit später machen sie Schluss. Xavier beginnt eine Affäre mit der schüchternen Anne-Sophie, während das Leben der WG-Bewohner von beginnenden und endenden Beziehungen geprägt ist. Als Wendys Bruder aus England zu Besuch kommt und einige Zeit in der WG lebt, wird die Harmonie gestört. Während die anderen WG-Mitglieder aufeinander Rücksicht nehmen, beleidigt er mit seiner Art mehrere Mitbewohner.
Nachdem Anne-Sophie ihrem Mann die Affäre gestanden hat, bricht Xavier die Beziehung zu beiden ab. Er macht eine depressive Phase durch, die dazu führt, dass ihm gelegentlich Erasmus von Rotterdam erscheint. Gegen Ende des Films taucht Wendys Freund Alistair überraschend auf. Die WG-Bewohner, mittlerweile zu einer verschworenen Gemeinschaft verwachsen, verhindern, dass dieser ihren amerikanischen Geliebten entdeckt. Als das Jahr vorbei ist, fällt es Xavier schwer, von seinen Freunden Abschied zu nehmen. Das Jahr in Barcelona war für Xavier eines der besten und turbulentesten seines Lebens: Er hat die Welt kennengelernt und gute Freunde gefunden. Er schmeißt eine Abschiedsparty und fliegt dann traurig nach Paris zurück. An seinem ersten Arbeitstag flieht er aus der Ministerialbürokratie und beschließt, sein Leben nicht der Karriere zu widmen, sondern seinem Kindheitstraum, dem Schreiben.
Hintergrund
Die Handlung stellt das Leben von Erasmus-Studenten im Ausland dar und erfreut sich eines gewissen Kultstatus unter ehemaligen Erasmus-Studenten.[4][5]
L’auberge espagnole bedeutet wörtlich übersetzt „die spanische Herberge“; der Ausdruck steht im Französischen für eine Herberge, in der kein Essen angeboten wird und man von dem leben muss, was man selbst mitgebracht hat – und was üblicherweise geteilt und getauscht wird.[6]
Kritiken
„Beschwingte Komödie über junge Erwachsene mit liebevoll gezeichneten Figuren und einer Portion Tiefgang, die mit teilweise überraschenden Problemlösungen heiter unterhält“, befand das Lexikon des internationalen Films.[7] Matthias Heine von der Berliner Morgenpost konstatierte, dass der optimistisch gehaltene Film „seine Botschaft, das Chaos des zusammenwachsenden Europa entspreche dem Chaos jugendlicher Sinnsuche, manchmal überdeutlich“ vortrage. Doch sei dies im Bezug auf das Sujet „angemessen“ und wirke „wie der Erzähldrang eines jungen Menschen, der alles, was ihm zustößt, noch für eine ganz einzigartige und unbedingt mitteilungswürdige Erfahrung hält“.[8]
Carmen Böker von der Berliner Zeitung bezeichnete L’auberge espagnole als ein „mit zwei Stunden Laufzeit recht langatmige[s] Werk“ und zählte es zu den „trieb- und alkoholgesteuerten Erweckungskomödien“. Der Film wirke jedoch „in seiner Harmlosigkeit (und trotz einiger modischer Zeitraffer-Sequenzen) wie einige Jahrzehnte vor der grobschlächtigen American-Pie-Reihe entstanden: Alle Exzesse – man muss das altmodische Attribut hier bemühen – muten geradezu lausbubenhaft an.“[9]
Auszeichnungen
- Internationales Filmfestival von Brisbane 2003
- Publikumspreis
- César 2003
- Beste Nachwuchsdarstellerin (Meilleur jeune espoir féminin): Cécile de France
- Nominiert als Bester Regisseur (Meilleur réalisateur): Cédric Klapisch
- Nominiert als Bester Film (Meilleur film): Cédric Klapisch
- Nominiert als Beste Nebendarstellerin (Meilleure actrice dans un second rôle): Judith Godrèche
- Nominiert für das Beste Drehbuch (Meilleur scénario, original ou adaptation): Cédric Klapisch
- Nominiert für den BestenSchnitt (Meilleur montage): Francine Sandberg
- Europäischer Filmpreis 2002
- Nominiert als Bester Regisseur Cédric Klapisch
- Internationales Filmfestival von Gijón 2002
- Nominiert für den besten Film: Cédric Klapisch
- Internationales Filmfestival von Karlsbad 2002
- Publikumspreis: Cédric Klapisch
- Nominiert für Crystal Globe: Cédric Klapisch
- Prix Lumières
- Prix Lumières für das beste Drehbuch: Cédric Klapisch
- Beste Nachwuchsdarstellerin: Cécile de France
- Internationales Filmfestival von Sydney 2003
- Publikumspreis: Cédric Klapisch
- Vancouver Film Critics Circle 2004
- Nominiert als bester ausländischer Film
- Étoiles d’Or 2003
- Beste Nachwuchsdarstellerin: Cécile de France
Weblinks
- L’auberge espagnole in der Internet Movie Database (englisch)
- L’auberge espagnole bei Rotten Tomatoes (englisch)
- L’auberge espagnole bei Metacritic (englisch)
- L’auberge espagnole in der Online-Filmdatenbank
- L’auberge espagnole in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für L’auberge espagnole. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2003 (PDF; Prüfnummer: 95 544 K).
- ↑ Alterskennzeichnung für L’auberge espagnole. Jugendmedienkommission.
- ↑ Übersicht Soundtrack
- ↑ Vgl. kulthit.de (Memento des Originals vom 28. Januar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Vgl. tagblatt.de
- ↑ Aline Angoustures: L’Espagne. Le Cavalier Bleu, 2004, ISBN 978-2-84670-078-8, S. 117.
- ↑ L’auberge espagnole. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Matthias Heine: Herein, wenn’s kein Rumsfeld ist. In: Berliner Morgenpost, 13. November 2003.
- ↑ Carmen Böker: Erasmus, Exzesse, Erwachsenenstuss (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive). In: Berliner Zeitung, 13. November 2003.