La chimera
Film | |
Originaltitel | La chimera |
Produktionsland | Italien, Frankreich, Schweiz |
---|---|
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Stab | |
Regie | Alice Rohrwacher |
Drehbuch | Alice Rohrwacher |
Produktion | Carlo Cresto-Dina |
Kamera | Hélène Louvart |
Schnitt | Nelly Quettier |
Besetzung | |
La chimera (dt.: „Die Chimäre“) ist ein Spielfilm von Alice Rohrwacher. Das Drama spielt in den 1980er-Jahren und thematisiert einen Kunstraub in Italien. Die Hauptrolle übernahm Josh O’Connor. Es handelt sich um den letzten Teil einer Filmtrilogie über die Situation auf dem Land, die die Regisseurin mit Land der Wunder (2014) und Glücklich wie Lazzaro (2018) begonnen hatte.
Die europäische Koproduktion zwischen Italien, Frankreich und der Schweiz soll im Jahr 2023 veröffentlicht werden.
Handlung
Italien in den 1980er-Jahren: Der junge britische Archäologe Arthur kommt in der Toskana einem illegalen internationalen Netzwerk gestohlener etruskischer Artefakte auf die Spur. Im Verlauf der Geschichte macht er die Bekanntschaft einer ehemaligen Opernsängerin, einer internationalen Kunstschmugglerin und eines Grabräubers.[1][2]
Entstehungsgeschichte
Inspiration und Drehbuch
La chimera ist der vierte Spielfilm der preisgekrönten italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher, für den sie auch das Drehbuch verfasste. Es handelt sich um den letzten Teil einer unbetitelten Filmtrilogie über die Situation auf dem Land, die sie mit Land der Wunder (2014) und Glücklich wie Lazzaro (2018) begonnen hatte. Alle drei Filme vereine die Frage „Was tun mit der Vergangenheit?“, so Rohrwacher.[1] Der Filmtitel nimmt Bezug auf das gleichnamige mythologische Mischwesen. Rohrwacher interpretierte die Chimäre „als etwas, das wir erreichen wollen, dem wir aber immer wieder entkommen, ein Tier, das verschiedene Formen annimmt und das wir nicht fassen können“. Sie arbeitete seit 2016 an dem Filmprojekt. Als Vorbereitung führte sie Gespräche mit Grabräubern aus der Gegend der toskanischen Gemeinde Etruria, Archäologen und Strafverfolgungsbehörden, um ein „Fresko“ über den Handel mit antiken Kunstfunden zu erzählen. Ein weiteres Motiv im Film sei auch die Beziehung des Menschen zum Jenseits, zu Verstorbenen und zur Vergangenheit. Rohrwacher plante aber wie auch in ihren früheren Werken „etwas sehr Tragisches auf lustige Weise zu erzählen“.[3]
Filmstab, Besetzung und Dreharbeiten
Erstmals in ihrer Karriere bestand Rohrwacher auf eine internationale Besetzung.[3] Sie verpflichtete für die Hauptrolle den britischen Schauspieler Josh O’Connor als jungen Archäologen Arthur. Ebenfalls zum Schauspielensemble gehörten Isabella Rossellini als frühere Opernsängerin und die Brasilianerin Carol Duarte. Vincenzo Nemolato übernahm den Part eines Grabräubers (italienisch tombaroli). Mit ihrer Schwester Alba hatte Rohrwacher bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet.[1] Sie erhielt die Rolle einer internationalen Kunstschmugglerin.[2]
Die Dreharbeiten waren ursprünglich für den Winter 2021/22 geplant,[3] tatsächlich fanden sie ab Februar 2022 in der italienischen Region Latium (Tarquinia und Blera) sowie in der südlichen Toskana statt. Dabei vertraute Rohrwacher auf langjährige Weggefährten wie Hélène Louvart (Kamera), Nelly Quettier (Schnitt), Emita Frigato (Szenenbild), Loredana Buscemi (Kostüme), Giorgio Gasparini (Organisation) und Carlo Cresto-Dina (Filmproduktion).[2] Die spektakuläre Eröffnungssequenz entstand in Montalcino entlang der Bahnstrecke Asciano–Monte Antico und in den Weilern Monte Amiata Scalo und Torrenieri.[4] La chimera wurde von der Gesellschaft tempesta in Zusammenarbeit mit Rai Cinema produziert. Ebenfalls als Koproduzenten waren die schweizerische Amka Films Productions und die französische Ad Vitam sowie Arte France Cinéma an dem Filmprojekt beteiligt. Vonseiten der Schweiz wurde Rohrwachers Film von Radiotelevisione Svizzera, aus Frankreich vom Cinéma du Monde Fund des staatlichen Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC) unterstützt.[2]
Die internationalen Verwertungsrechte für La chimera wurden im Mai 2022 beim Filmfestival von Cannes angeboten. Die Gesellschaft Neon sicherte sich die Rechte für den Vertrieb in Nordamerika.[5]
Veröffentlichung
Der Film soll im Jahr 2023 im Verleih von der Gesellschaft 01 in die italienischen Kinos kommen.[2]
Weblinks
- La chimera in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Nick Vivarelli: ‘The Crown’ Star Josh O’Connor, Isabella Rossellini Set for Alice Rohrwacher’s ‘La Chimera’ (EXCLUSIVE). In: variety.com, 14. Februar 2022 (abgerufen am 9. September 2022).
- ↑ a b c d e Vittoria Scarpa: Alice Rohrwacher directing Josh O'Connor in La chimera. In: cineuropa.org, 17. Februar 2022 (abgerufen am 9. September 2022).
- ↑ a b c Stefania Ulivi: «Nei miei film c'è una fede anarchica» : L’intervista. In: Corriere della Sera, 6. September 2021, S. 43.
- ↑ Il set della 'Chimera' sbarca a Montalcino. In: La Nazione, 23. Februar 2022, S. 21.
- ↑ Erik Pedersen: Neon Takes North America On Alice Rohrwacher’s ‘La Chimera’ – Cannes. In: Deadline (Website), 20. Mai 2022 (abgerufen am 9. September 2022).