Fête de la Musique

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Fête de la Musique
in Buisson/Frankreich, 2005

Die

Fête de la Musique

(französisch für „[das] Fest der Musik“) ist eine Veranstaltung, bei der Amateur- und Berufsmusiker, Performer im Bereich Musik, DJs usw. im öffentlichen Raum honorarfrei auftreten (zum Beispiel auf öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen Plätzen, Fußwegen/Wegen, in Parks/Gärten/Vorgärten/Höfen, vor bzw. in Cafés/Bars/Kneipen/Restaurants, Museen/Galerien, Kirchen, Kiosken/Geschäften usw.). Es wird kein Eintrittsgeld verlangt.

Die Fête de la Musique findet jedes Jahr am 21. Juni, dem kalendarischen Sommeranfang, statt – in mehr als 540 Städten weltweit, davon über 300 Städte in Europa. Deutschlandweit beteiligen sich mittlerweile mehr als 50 Städte an dem Fest. In den deutschen Städten, in denen die Fête de la Musique stattfindet, gibt es zum Teil lokale Ansprechpartner, die die Aktivitäten koordinieren, vermitteln, Kontakt mit den städtischen Behörden aufnehmen und die Veranstaltung fördern sowie promoten usw. Seit 2018 gibt es einen deutschlandweiten, seit 2019 einen europaweiten Singalong, bei dem als Flashmob in den teilnehmenden Ländern (Belgien, Griechenland, Tschechien, Italien, Frankreich, Ungarn, Polen, Slowenien, Schweiz, Österreich und Deutschland) in der Landessprache die Ode an die Freude gesungen wird.

Ursprung in Frankreich 1981

Fête de la Musique in Paris/ Frankreich, 2008

Das Fest geht auf eine Initiative von Jack Lang im Jahr 1981 zurück, als er französischer Kulturminister war. Die erste offizielle Fête de la Musique fand am 21. Juni 1982 in Paris statt. Das Fest wird seitdem landesweit begangen und ist im Laufe der Jahrzehnte immer populärer geworden.

Ausbreitung in Deutschland

[1]

München

Im Jahr 1985 nahm München als erste deutsche Stadt die Idee der Fête de la Musique auf. Allerdings ist es die Intention gewesen, nicht nur an einem Tag zu musizieren und zu feiern, wodurch die „Europa-Tage der Musik“ entstanden sind. Inzwischen ist diese Veranstaltung nicht mehr auf München beschränkt, sondern findet in ganz Bayern statt. Die eigentliche Fête de la Musique wird in München seit 2007 mit Unterstützung des Münchner Institut français gefeiert.

Berlin

Datei:FetedelaMusique Berlin1.jpg
Fête de la Musique in Berlin-Kreuzberg, 2005

Seit dem Jahr 1995 wird die Fête de la Musique in Berlin[2] – besonders in den Stadtteilen Kreuzberg und Friedrichshain aber auch in allen anderen Bezirken – gefeiert. In Friedrichshain versammeln sich zum Beispiel eine Vielzahl von Künstlern und Straßenmusikern auf der Warschauer Brücke und auf dem RAW-Gelände. Bei der FETEBerlin im Juni 2019 gab es über 600 offizielle Einzel-Veranstaltungen an mehr als 160 Standorten. Die Fête de la Musique Berlin wurde von 1995 bis 2017 durch Simone Hofmann als Geschäftsführerin organisiert von der Fête Company, die Mitglied des Kooperationsnetzwerkes der Berliner Musikwirtschaft Berlin Music Commission ist. Seit 2018 ist das Musicboard Berlin unter Leitung von Katja Lucker mit der Durchführung der Veranstaltung betraut. Björn Döring ist seitdem der Kurator der FETEBerlin. Seit 2018 stellt die FETE Berlin einen Bezirk in den besonderen Blickpunkt ihres Musikfestes. 2018 machte Berlin-Lichtenberg den Anfang der Fokus-Bezirk-Idee, 2019 folgte Treptow-Köpenick.[3]

In weiteren deutschen Städten

In folgenden Städten wird seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts ebenfalls die Fête de la Musique begangen:

Österreich

  • 2021, Wien[7]
  • 2022, Innsbruck veranstaltet einen Open-Air-Auftritt von Chören, ohne ihn direkt Fête de la Musique zu nennen.[8]

Schweiz

  • 2019, 2022 Arenenberg, von einer Initiative aus Zürich organisiert, von 2015 bis 2018 in Zürich[9]

Außerhalb Europas

Fête de la Musique in Brisbane/Australien, 2012

Grundgedanke

Die Grundidee des Festes ist:

  • Motivierung der regionalen Musikszene, um an diesem Tag im öffentlichen Raum honorarfrei aufzutreten
  • kostenfreier Zugang zu allen Konzerten
  • musikalische Vielfalt
  • Spontanität
  • die Stadt soll an diesem Tag voller Musik und Klänge sein, um den Sommeranfang zu begehen.

Phänomenologie

Das Fest hat sich in französischen Städten zu einer Manifestation der Event-Kultur und damit zu einer Art Selbstläufer entwickelt. Die sommerliche Abendstimmung hat großen Anteil an der Atmosphäre des Festes. Kritisiert wird zum Teil mittlerweile allerdings, dass Kioske, ambulante Verkäufer usw. das Musikfest zu einer Fête de la Bière (Bierfest, Oktoberfest) bzw. Fête de la Bouffe (wörtlich: „Fressfest“) machen, wodurch der unkommerzielle und rein musikalische Grundgedanke der Fête in manchen Städten ins Hintertreffen gerät.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Fête de la Musique – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege