Galite-Inseln

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Galite-Inseln
Blick über die Bucht Escueil de Pasque und das Dorf Richtung Westen zu den Galitons de l’Ouest
Gewässer Mittelmeer
Geographische Lage 37° 32′ N, 8° 56′ OKoordinaten: 37° 32′ N, 8° 56′ O
Galite-Inseln (Tunesien)
Anzahl der Inseln 6
Hauptinsel La Galite
Gesamte Landfläche 8,08 km²
NASA-Satellitenbild
Karte von Jacques Ayrouard (1732)

Die Galite-Inseln (arabisch أرخبيل جالطة 

Archabil Dschalita

, DMG

Arḫabīl Ǧāliṭa

, französisch La Galite) sind eine felsige tunesische Inselgruppe.

Geographie

Die Inseln liegen 38 km nordwestlich von Kap Serrat, dem nächstgelegenen Punkt der tunesischen Festlandsküste, von der sie durch den Galite-Kanal getrennt sind, sowie knapp 80 km nord-nordöstlich der Stadt Tabarka, und 150 km südlich von Kap Spartivento im Süden von Sardinien. Die Fläche der Gruppe beträgt etwa 8 km², wobei der Großteil auf die Hauptinsel La Galite entfällt.

Geologie

Die Inseln sind ein Teil des Atlasgebirges. Sie werden von untermiozänen Flysch-Sedimenten (La Galite Flysch, Numidischer Flysch) aufgebaut, die im mittleren bis oberen Miozän (spätes Serravallium bis frühes Tortonium) von Granitoiden Gesteinen intrudiert wurden. Lokal werden diese Gesteine von quartären Ablagerungen überdeckt. Die Inseln sind dementsprechend nicht vulkanisch entstanden.[1]

Hauptinsel La Galite

Die zentral gelegene Hauptinsel La Galite ist in ost-westlicher Richtung 5,4 km lang und an der breitesten Stelle im Osten knapp 2,9 km breit. Die Hauptinsel weist 200 m hohe Felsklippen auf und ist nur im Süden an der Bucht Escueil de Pasque zugänglich. Sie wird von einigen Fischerfamilien bewohnt. Die Insel erreicht im Bout de Somme (Grand Sommet), auf dem sich ein gelber Aussichtsturm befindet, eine Höhe von 391 m. Piton de l'Est, ein weithin sichtbarer kegelförmiger Gipfel nahe dem südöstlichsten Punkt der Insel, erreicht eine Höhe von 360 m.

Neben der Hauptinsel La Gallite gibt es zwei Gruppen von Nebeninseln bzw. Felsen.

Ältere Karte der Galite-Inseln

Galitons de l’Ouest

Die Galitons de l’Ouest (West-Galitons) liegen 3 km südwestlich der Hauptinsel. Sie bestehen aus der zweitgrößten und drittgrößten Insel der Galite-Inseln, die 158 m hohe Insel Le Galiton (0,4 km²) sowie die 137 m hohe La Fauchelle, unmittelbar südöstlich von Galiton. Auf dem Gipfel von Le Galiton steht ein 14 m hoher Leuchtturm. Zur Erhaltung der Mittelmeer-Mönchsrobbe wurde Le Galiton im Juli 1980 durch Erlass des Landwirtschaftsministeriums zum Naturschutzgebiet erklärt.

Galitons de l’Est

Die kleineren Galitons de l’Est (Ost-Galitons, auch Les Chiens („Die Hunde“) genannt), liegen in einer Entfernung von 1 bis 2 km nordöstlich der Hauptinsel. Diese Gruppe besteht aus drei Felsen, von Norden nach Süden Gallo, Pollastro und Gallina. Gallo ist der größte der drei Felsen und erreicht eine Höhe von 119 m. Er stellt die nördlichste Landmasse Tunesiens und Afrikas dar.

Geschichte

Der tunesische Unabhängigkeitsführer Habib Bourguiba wurde durch die französischen Kolonialbehörden vom 21. Mai 1952 bis 20. Mai 1954 auf La Galite ins Exil verbannt.

Verwaltung

Die Galite-Inseln bilden einen Sektor (L'Ile De La Gualite) Delegation Bizerte-Nord im Gouvernement Bizerte.

Einzelnachweise

  1. H. Belayouni, D. Brunelli, R. Clocchiatti, A. Di Staso, I.-E. El Amrani El Hassani, F. Guerrera, S. Kassaa, N. L. Ouazaa, M. M. Martín, F. Serrano & M. Tramontana: La Galite Archipelago (Tunisia, North Africa): Stratigraphic and petrographic revision and insights for geodynamic evolution of the Maghrebian Chain. In: Journal of African Earth Sciences, Band 56, 2010, S. 15–28, (pdf).

Weblinks

Commons: Galite-Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien