Laborant
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Laborant war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Bezeichnung für Kräutersammler, die die ihre Heilkräuter selbst verarbeiteten und verkauften. Sie waren in einer Gilde der Laboranten oder Landapotheker zusammengeschlossen und bildeten Lehrlinge aus, die nach fünfjähriger Lehrzeit das Recht erwarben, Arzneimittel zuzubereiten.
Heute ist Laborant ist die Bezeichnung für einen Ausbildungsberuf in der Sparte Dienstleistung, dessen Tätigkeit je nach Art des Labors unterschiedlich ausfällt.
Laboranten nach Tätigkeiten
- Baustoffprüfer: Durchführung der verschiedenen Untersuchungen für Asphaltmischanlage, Betonmischwerke bzw. für den Bauherrn. Prüfung von Gesteinskörnungen, Beton, Asphalt und anderen Baustoffen.
- Biologielaborant: Beobachtung und Kontrolle und Auswertung von Versuchsabläufen gehören ebenso zur Tätigkeit wie die Untersuchungen an Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich hauptsächlich in Forschungslaboren der Medizin und im öffentlichen Gesundheitswesen. In der Privatwirtschaft werden sie bei Pharmaunternehmen und Kosmetikaproduzenten, sowie in bestimmten Bereichen der Lebensmittelherstellung benötigt.
- Chemielaborant: Sie sind meist in der chemischen Analytik und gelegentlich auch in der chemischen Produktion beschäftigt und arbeiten in den Kernbereichen Qualitative Analyse und Quantitative Analyse.
- Fotolaborant: Sie sind für die Entwicklung, Bearbeitung und Optimierung des fotografischen bzw. des digitalen Bildmaterials zuständig.
- Lacklaborant: Sie sind für die Entwicklung, Optimierung, Herstellung, Prüfung und Anwendung von Lack und Farbe zuständig. (Laborant EFZ Farbe und Lack)
- Landwirtschaftlich-technischer Assistent: Führen agrarwirtschaftliche Untersuchungen, physikalischer, chemischer, biochemischer und mikroskopischer Art an Pflanzen und Tieren, sowie an landwirtschaftlichen Produkten durch.[1]
- Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent: Sie unterstützen vor allem Pharmazeutisch-technische Assistenten und Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten und -assistentinnen bei Aufgaben in der Routinediagnostik. Sie wirken mit bei klinisch-chemischen, hämatologischen, mikrobiologischen und histologischen Laboruntersuchungen von Körperflüssigkeiten, Ausscheidungsprodukten und Geweben. Dabei erstellen sie zum Beispiel Blutbilder, führen Gerinnungsuntersuchungen oder Harnanalysen durch und arbeiten bei der Blutgruppenbestimmung oder bei der technischen Aufbereitung von histologischem Untersuchungsmaterial mit. Medizinische Laboranten sind vor allem in Krankenhauslaboratorien, bei niedergelassenen Ärzten oder in medizinischen Fachlaboratorien beschäftigt. In der Schweiz wurde die Bezeichnung des medizinischen Laboranten durch Biomedizinischer Analytiker ersetzt.[2]
- Milchwirtschaftlicher Laborant: Sie überprüfen Milch und Milchprodukte auf Bakterien und allgemein auf Fremdstoffe.[3]
- Physiklaborant: Sie finden Einsatz in Prüf-, Mess- und Forschungslabors. Auch im Technischen Handel, in der Fabrikation und im Consulting sind sie anzutreffen.
- Textillaborant: Sie arbeiten in Labors der Textilindustrie in den Schwerpunkten Textiltechnik, Textilveredelung, und Textilchemie.
Weblinks
Wiktionary: Laborant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Ausbildung in der Schweiz zum Medizinischen Laboranten (PDF-Datei; 278 kB)
- Berufsbild: Laborant/in EFZ
Einzelnachweise
- ↑ Landwirtschaftlich-technischer Assistent, BERUFENET Bundesagtenur für Arbeit
- ↑ Medizinischer Laborant, Berufsberatung Schweiz
- ↑ Milchwirtschaftliche-Laboranten-Ausbildungsverordnung - MilchLAusbV