Recklinghausen-Land
Die Gemeinde Recklinghausen-Land, im 19. Jahrhundert auch als Kirchspiel Recklinghausen bezeichnet, war bis 1926 eine Gemeinde im Kreis Recklinghausen in der preußischen Provinz Westfalen.[1] Sie umfasste Teile der heutigen Städte Herten, Marl, Oer-Erkenschwick und Recklinghausen.
Geographie
Die Gemeinde Recklinghausen-Land bestand aus zwei räumlich getrennten Teilen. Der größere Gebietsteil erstreckte sich westlich und nördlich der Stadt Recklinghausen und umfasste die Bauerschaften Bockholt, Disteln (mit Backum), Ebbelich, Hochlar, Hochlarmark, Langenbochum, Lenkerbeck, Löntrop (mit Hüls und Korthausen), Scherlebeck, Speckhorn (mit Börste) und Stuckenbusch. Der kleinere Gebietsteil, der sich östlich der Stadt Recklinghausen erstreckte, bestand aus den vier Bauerschaften Berghausen, Erkenschwick, Essel und Röllinghausen. Im Jahre 1895 besaß die Gemeinde eine Fläche von 68,4 km².[2]
Geschichte
Die Gemeinde Recklinghausen-Land ging aus dem alten Kirchspiel Recklinghausen hervor. Seit 1844 gehörte sie zum Amt Recklinghausen im Kreis Recklinghausen.[3] In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auf dem Gemeindegebiet mehrere große Steinkohlezechen, was zu einem starken Bevölkerungsanstieg führte.
Die Gemeinde wurde am 1. April 1926 durch das Gesetz über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke aufgelöst. Berghausen, Bockholt, Börste, Essel, Hochlar, Hochlarmark, Röllinghausen, Speckhorn und Stuckenbusch kamen zur Stadt Recklinghausen, Hüls, Lenkerbeck und Löntrop kamen zur Gemeinde Marl, Scherlebeck, Disteln, Ebbelich und Langenbochum kamen zur Gemeinde Herten und Erkenschwick kam zur Gemeinde Oer-Erkenschwick.[4]
Bergbau
In der Gemeinde Recklinghausen-Land bestanden unter anderem die Steinkohlezechen Ewald Fortsetzung in Erkenschwick, König Ludwig in Röllinghausen, Recklinghausen in Hochlarmark und Schlägel & Eisen in Disteln.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1833 | 3.792 | [5] |
1858 | 3.693 | [1] |
1871 | 3.779 | [6] |
1885 | 5.407 | [7] |
1895 | 8.776 | [2] |
1910 | 41.087 | [8] |
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1860
- ↑ a b Genwiki: Landgemeinde Recklinghausen
- ↑ Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung des Amtes Recklinghausen
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 274.
- ↑ Westfalenlexikon 1832-1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band 3. Münster 1978, S. 249 (Nachdruck des Originals von 1834).
- ↑ Volkszählung 1871
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
- ↑ Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. April 2014.
Koordinaten: 51° 36′ N, 7° 10′ O