Langgräber der Bretagne
Die älteren Langgräber der Bretagne (französisch tertre tumulaire) sind die älteste Form neolithischer Architektur in diesem Raum. Die bretonischen Neolithiker folgen auf das Mesolithikum (belegt u. a. auf der Île Téviec).
Die älteren Lang- oder Rundhügel (französisch Tumuli) enthalten runde, ovale oder quadratische Holz- oder Steinkisten (französisch coffres), oft ohne Skelettreste oder Leichenbrand. Bei den wenigen Grabbeigaben handelt es sich um Silex, querschneidige Pfeilspitzen, spitznackige Beile und zerscherbte rundbodige Carn-Keramik.
Die von Randsteinen oder Trockenmauerwerk (u. a. weißer Quarz) gefassten rechteckigen oder ovalen Erdhügel sind meist ost-west orientiert, nur 0,5 bis 2,0 Meter hoch, jedoch 50–100 m lang und 15–35 m breit. Sie erschienen vor, oder begleiteten die ersten Megalithanlagen, die ihrerseits etwa um 4500 v. Chr. als älteste Großsteinarchitektur in Europa entstanden. Bekannte Tumuli sind die von:
- Tumuli de la Croix Saint-Pierre, bei St. Just Département Ille-et-Vilaine
- Megalithen von La Gaudinais, bei Langon im Département Ille-et-Vilaine
- Kerleven in La Forêt-Fouesnant (Département Finistère)
- Kerlescan, bei Carnac (Département Morbihan)
- Kermario, bei Carnac (Département Morbihan)
- bei Quiberon (Département Morbihan)
Siehe auch
Literatur
- Werner Hülle: Steinmale der Bretagne. Dreves, Rosengarten 1989, ISBN 3-924-53200-1.
- Joël Lecornec: Le tertre tumulaire du Soucho en Pluvigner (Morbihan). In: Annales de Bretagne. Band 79, Nr. 1, 1972, S. 35–37, doi:10.3406/abpo.1972.2618.