Weißstirntaube
Weißstirntaube | ||||||||||
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Weißstirntaube, Costa Rica | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Leptotila verreauxi | ||||||||||
Bonaparte, 1855 |
Die Weißstirntaube (Leptotila verreauxi), auch Blauringtaube genannt, ist eine weitverbreitete Art der Taubenvögel. Sie kommt in zahlreichen Unterarten von Nord- bis Südamerika vor. Der Begriff Weißstirntaube wird im Deutschen gelegentlich auch für die in Südostasien verbreitete Weißscheiteltaube verwendet, die zur Gattung Henicophaps gehört.
Erscheinungsbild
Die Weißstirntaube erreicht eine Körperlänge von 28 Zentimetern.[1] Sie liegt damit in ihrer Körpergröße zwischen einer Lach- und einer Stadttaube. Der Geschlechtsdimorphismus ist nur sehr geringfügig ausgeprägt.
Weißstirntauben sind unscheinbare Tauben. Beim Männchen ist die Körperunterseite hell, der Rücken ist kastanienbraun und die Schwanzspitze ist weiß. Die Stirn ist weiß mit einem rosafarbenen Schimmer. Der Oberkopf ist rötlichgrau bis rotbraun. Der Hinterhals ist braun oder grau mit einem rosa und bronzegrünen bis rötlichem Schimmer. Bei einigen Unterarten ist der Augenring blau. Es gibt jedoch auch Unterarten mit roten Augenringen.
Verbreitung, Lebensraum und Verhalten
Die Weißstirntaube kommt von den Südstaaten der USA über Mittelamerika bis nach Südamerika vor. Sie fehlt in Chile und im Süden Argentiniens. Sie bewohnt Waldränder in ariden und semiariden Gebieten. Auch lichte Wälder sowie Kulturlandschaften werden von ihr besiedelt.
Weißstirntauben ernähren sich überwiegend von Früchten. Daneben fressen sie die Samen von Gräsern, Kaktusfrüchte und Getreidekörner. Auch tierische Nahrung spielt in ihrem Nahrungsspektrum eine Rolle. Sie frisst abweichend von den meisten Taubenarten auch größere Insekten wie Heuschrecken und Grillen.[2] Typisch für die Weißstirntaube sind schnelle, nervöse Kopf- und Schwanzbewegungen bei Unsicherheit und Aufregung. Der Schwanz wird dabei niedergedrückt und schnell hochgeschlagen. Diese Schwanzbewegungen sind häufig von synchronen Kopfbewegungen begleitet.[3]
Die Weißstirntaube brütet in Bäumen oder Sträuchern. Das Nest ist im Vergleich zu anderen Taubennestern groß. Das Gelege besteht aus zwei cremefarbenen Eiern. Die Brutzeit beträgt 14 Tage.[1]
Unterarten
Es sind dreizehn Unterarten bekannt:[4]
- Leptotila verreauxi angelica Bangs & Penard, TE, 1922[5] – Diese Unterart ist im Süden von Texas sowie im nördlichen und zentralen Mexiko verbreitet.
- Leptotila verreauxi approximans Cory, 1917[6] – Diese Unterart ist im Nordosten Brasiliens verbreitet.
- Leptotila verreauxi bangsi Dickey & Van Rossem, 1926[7] – Die Subspezies ist vom Westen Guatemalas bis in den Westen von Nicaragua und Honduras verbreitet.
- Leptotila verreauxi brasiliensis (Bonaparte, 1856)[8] – Diese Subspezies ist in den Guyanas und im Norden Brasiliens verbreitet.
- Leptotila verreauxi capitalis Nelson, 1898[9] – Diese Unterart kommt auf den Marias-Inseln vor.
- Leptotila verreauxi chalcauchenia Sclater, PL & Salvin, 1870[10] – Diese Unterart ist im Süden Boliviens und über Uruguay und das nördliche zentrale Argentinien verbreitet.
- Leptotila verreauxi decipiens (Salvadori, 1871)[11] – Diese Unterart kommt im Osten Perus über Bolivien und im Westen Brasiliens vor.
- Leptotila verreauxi decolor Salvin, 1895[12] – Diese Unterart kommt vom Westen Kolumbiens bis ins westliche und nördliche Peru vor.
- Leptotila verreauxi fulviventris Lawrence, 1882[13] – Diese Unterart kommt vom Südosten Mexikos über Belize bis in den Nordosten Guatemalas vor.
- Leptotila verreauxi hernandezi Romero-Zambrano & Morales-Sanchez, 1981[14] – Diese Unterart kommt im Südwesten Kolumbiens vor.
- Leptotila verreauxi nuttingi Ridgway, 1915[15] – Diese Unterart kommt am Nicaraguasee vor.
- Leptotila verreauxi tobagensis Hellmayr & Seilern, 1915[16] – Diese Subspezies kommt auf Tobago vor.
- Leptotila verreauxi verreauxi Bonaparte, 1855[17] – Die Nominatform ist vom Südwesten Nicaraguas über Costa Rica bis in den Norden Venezuelas und auf den Niederländischen Antillen und Trinidad verbreitet.
Einzelnachweise
- ↑ a b Rösler, S. 211.
- ↑ Burnie, S. 249.
- ↑ Münst, S. 169.
- ↑ IOC World Bird List Pigeons
- ↑ Outram Bangs u. a., S. 29.
- ↑ Charles Barney Cory, S. 7.
- ↑ Donald Ryder Dickey u. a., S. 110.
- ↑ Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1856), S. 945.
- ↑ Edward William Nelson, S. 6.
- ↑ Philip Lutley Sclater u. a., S. 633.
- ↑ Tommaso Salvadori, S. 131.
- ↑ Osbert Salvin, S. 21.
- ↑ George Newbold Lawrence, S. 287.
- ↑ Hernando Romero Zambrano u. a., S. 292.
- ↑ Robert Ridgway, S. 107.
- ↑ Carl Eduard Hellmayr u. a., S. 204.
- ↑ Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1855), S. 99.
Literatur
- David Burnie (Hrsg.): Vögel. Dorling Kindersley, München 2008, ISBN 978-3-8310-1272-5.
- David Gibbs, Eustace Barnes, John Cox: Pigeons and Doves – A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3.
- Alois Münst, Josef Wolters: Tauben – Die Arten der Wildtauben. 2. erweiterte und überarbeitete Auflage. Verlag Karin Wolters, Bottrop 1999, ISBN 3-9801504-9-6.
- Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0.
- Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Zoologie – Coup d’œil sur les Pigeons (cinquième partie). In: Comptes rendus hebdomadaires des séances de l’Académie des sciences. Band 40, 1855, S. 96–102 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Zoologie – Suite et fin des Additions et Corrections au Coup d’œil sur l’Ordres des Pigeons. In: Comptes rendus hebdomadaires des séances de l’Académie des sciences. Band 43, 1856, S. 942–949 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Outram Bangs, Thomas Edward Penard: The Northern Form of Leptotila fulviventris Lawrence. In: Proceedings of the New England Zoölogical Club. Band 8, 1922, S. 29–30 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Donald Ryder Dickey, Adriaan Joseph van Rossem: Two new pigeons from Salvador. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 39, 1926, S. 109–110 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Charles Barney Cory: Notes on Little Known Spezies of South American Birds with description of new subspecies. In: Field Museum Natural History Publications (= Zoological Series). Band 12, Nr. 1, 1917, S. 1–7 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Edward William Nelson: Descriptions of new birds from the Tres Marias Islands, western Mexico. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 12, 1898, S. 5–11 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Philip Lutley Sclater, Osbert Salvin: Third List of Birds collected at Conchitas, Argentine Republic, by Mr. William H. Hudson. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1869. Band 3, 9. Dezember 1869, S. 631–636 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Tommaso Salvadori: Nuove specie di uccelli dei generi Criniger, Picus ed Homoptilla Nov. Gen. In: Atti della Reale Accademia delle scienze di Torino. Band 6, 1871, S. 128–132 (books.google.de [abgerufen am 11. April 2015]).
- Osbert Salvin: On birds collected in Peru by Mr. O.T. Baron. In: Novitates Zoologicae. Band 2, Nr. 1, 1895, S. 1–22 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 23. Februar 2015]).
- George Newbold Lawrence: Description of two New Species of Birds from Yucazan, of the Families Columbidae and Formicariidae. In: Annals of the New York Academy of Sciences. Band 2, Nr. 9, 1892, S. 287–288 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Robert Ridgway: Descriptions of some new forms of American cuckoos, parrots, and pigeons. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 28, 1915, S. 105–107 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Carl Eduard Hellmayr, Josef von Seilern und Aspang: Weitere neue Formen aus Westindien und Venezuela. In: Verhandlungen der Ornithologische Gesellschaft in Bayern. Band 12, Nr. 3, 1915, S. 201–205 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 11. April 2015]).
- Hernando Romero Zambrano, Jorge Enrique Morales Sánchez: Descripción de una nueva subespecie de Leptotila Verreauxi Bonaparte,1855 (Aves: Columbidae) del sureste de Colombia. In: Caldasia. Band 13, Nr. 62, 1981, S. 291–299 (spanisch, revistas.unal.edu.co [PDF; 4 kB; abgerufen am 11. April 2015]).
Weblinks
- Leptotila verreauxi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 4. September 2013.