Lernort Geschichte

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Die Bildungseinrichtung Lernort Geschichte (von 2007-2016 lernort gedenkstätte)[1] in Stuttgart betreibt historisch-politische Bildung zur Geschichte des 20. Jahrhunderts für Jugendliche und junge Erwachsene. Im Zentrum der Arbeit steht die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.

Geschichte

1952 öffnete das erste Jugendhaus in Stuttgart seine Türen. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass im kriegszerstörten Stuttgart dringend ein Ort der Begegnung für Jugendliche benötigt wurde, nicht zuletzt um den noch immer vorhandenen nationalsozialistischen Tendenzen entgegenzuwirken. Die Mitarbeiter in den Jugendhäusern stellten sich dieser schwierigen Herausforderung und unterstützten in den folgenden Jahren die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Massenverbrechen und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Die Herangehensweisen waren dabei nicht immer die gleichen, jede Zeit erforderte ihre eigenen Maßnahmen.

Der Frage, welchen Aufgaben sich die Jugendhausgesellschaft zur Erinnerung und Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus heute stellen muss, um den Anforderungen des aktuellen erinnerungspolitischen Diskurses wie der historisch-politischen Bildungsarbeit gerecht zu werden, begegnet die Jugendhaus Gesellschaft seit 2007 mit ihrer Einrichtung Lernort Geschichte (bis 2017 lernort gedenkstätte).

Hier werden Angebote Angebote der historisch-politischen Bildung für Jugendliche und junge Erwachsene realisiert. Gegenwärtige Themen politischer Bildung, die in der schulischen als auch offenen Jugendarbeit besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, wie Erziehung zu aktivem Demokratieverständnis, das Eintreten gegen Extremismus, Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit finden dabei Berücksichtigung. Das pädagogische Konzept wurde zusammen mit Fachkräften aus Wissenschaft und Forschung und mit Fachdidaktikern aus der Vermittlungsarbeit von Gedenkstätten und anderen außerschulischen Bildungseinrichtungen entwickelt.

Bildungsarbeit

Die Angebote von Lernort Geschichte orientieren sich an den Bedürfnissen von Jugendlichen, die Programme werden darum maßgeblich von ehrenamtlich arbeitenden Jugendlichen mit entwickelt und mit ihrer Unterstützung wird die praktische Arbeit vor Ort umgesetzt.

Aktivitäten

Um Jugendlichen eine Auseinandersetzung mit geschichtlichen Ereignissen zu ermöglichen, bietet die Einrichtung verschiedene Programme an.

  • Führung zur Deportation der Juden aus Stuttgart (auch in Leichter Sprache)[2][3]
  • Spurensuche auf dem Israelitischen Teil Pragfriedhof[4]
  • Stadtführung "Reichskristallnacht" – Der Pogrom im November 1938[5]
  • Schulprogramm Lebensläufe – קורות חיים[6]
  • Historisch-politische Bildung für SuS in der Ganztagsschulbetreuung
  • Virtueller Klassenraum zur Geschichte der Deportation der Juden von 1933 bis 1945[7]
  • Web-App: Geschichte Online/GO-Stuttgart[8]
  • Seminar am Historischen Institut der Universität Stuttgart – Wie funktioniert ein Gedenkort?[9]
  • Unterrichtshilfe "Fenster zur Welt – Die Expansion Japans im Zweiten Weltkrieg"[10]

Mitgliedschaften

Lernort Geschichte ist Mitglied

  • in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart e. V.
  • in der Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart e.V.

Weblinks

Einzelnachweise