Léon Bakst
Léon Bakst (russisch Лев Самойлович Бакст,
, ursprünglich Лейб-Хаим Израилевич Розенберг / Leib-Chaim Israilewitsch Rosenberg; * 27. Apriljul. / 9. Mai 1866greg. in Grodno; † 27. Dezember 1924 in Rueil-Malmaison) war ein russisch-französischer Maler, Bühnenbildner und Kostümbildner.
Leben
Bakst begann 1883 das Studium der Kunst an der Kaiserlich-Russischen Akademie seiner Heimatstadt, die er allerdings wegen eines Streites um eines seiner Madonnenbilder vorzeitig verließ. 1893 verließ Bakst Russland und zog nach Paris, wo er von einem finnischen Maler unterrichtet wurde.
Dort lernte er eine Gruppe junger Künstler um Alexander Benua, Sergej Djagilew und Walentin Serow kennen, die zusammen 1898 die Zeitschrift Mir Iskusstwa (Welt der Kunst) gründeten. Wiederholt besuchte er St. Petersburg und leitete dort ab 1906 die Kunstschule von Jelisaweta Swanzewa. Sein Schüler war Marc Chagall, der diese Schule 1908–1910 besuchte.[1]
Obwohl Bakst auf seinen Reisen stets neue Inspiration fand, wurde er seiner Malerei überdrüssig und wandte sich der Illustration von Zeitschriften sowie der farbenfrohen, orientalisch inspirierten Kostümgestaltung und Bühnendekoration zu.
Seine Arbeit für das Theater begann in der Spielzeit 1902/03 mit Bühnendekorationen für das Eremitage-Theater und das Mariinski-Theater. Ab 1909 arbeitete er mit Djagilew zusammen und hatte wesentlichen Anteil an der Gründung der Ballets Russes. Seine Kostümentwürfe für die Ballette Scheherazade (1910), Der Feuervogel (1910) und Josephs Legende (1914) machten Bakst international bekannt. Er verarbeitete Anregungen aus dem archaischen Griechenland, dem Orient, dem Wiener Biedermeier und dem Balzacschen Paris zu seiner eigenen farben- und formenreichen Dekorationskunst. Seit 1912 lebte er in Paris.
Figurine für das Ballett „Der Feuervogel“ von Igor Strawinski
Vaslav Nijinsky im Ballett L’Après-midi d’un Faune nach Claude Debussy, 1912
Figurine für das Ballett „Le dieu bleu“ von Reynaldo Hahn
Literatur
- André Levinsohn: Ballets Russes. Die Kunst des Léon Bakst (= Die bibliophilen Taschenbücher. 666). Harenberg-Edition, Dortmund 1992, ISBN 3-88379-666-2.
- Horst Schumacher: Bakst, Leon. In: Manfred Brauneck, Wolfgang Beck (Hrsg.): Theaterlexikon 2. Schauspieler und Regisseure, Bühnenleiter, Dramaturgen und Bühnenbildner. Rowohlts Enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuch Verlag. Reinbek bei Hamburg, August 2007, ISBN 978 3 499 55650 0, S. 33 f.
- BAKST. Academy Editions, London, 1977. ISBN 0-85670-311-7.
Einzelnachweise
- ↑ Susan Tumarkin Goodman (Hrsg.): Russian Jewish artists in a century of change, 1890–1990. Prestel, München u. a. 1995, ISBN 3-7913-1601-X, S. 71, (Ausstellung im The Jewish Museum, New York, 21. September 1995 – 28. Januar 1996).
Weblinks
- Informationen zum Künstler und seinen Werken (russisch)
- Chronological landmarks in the life of Leon Bakst 1866–1924 (englisch)
- Biografie, Handbuch der Geschichte (russisch)
- Biografie, Enzyklopädie Panorama (russisch)
- Biografie, Zentralrat der jüdischen Ressource (russisch)
- Biografie, Kompjuart (russisch)
- Biografie, Digitale Ausbildungsressource (russisch)
- Biografie, Le peintre Léon Bakst nous a quitté il y a 80 ans (französisch)
- Léon Bakst im Katalog der Kunstbibliothek Köln
Personendaten | |
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NAME | Bakst, Léon |
ALTERNATIVNAMEN | Bakst, Lew Samoilowitsch; Бакст, Лев Самойлович (russische Schreibweise) |
KURZBESCHREIBUNG | russisch-französischer Maler und Bühnenbildner |
GEBURTSDATUM | 9. Mai 1866 |
GEBURTSORT | Grodno |
STERBEDATUM | 27. Dezember 1924 |
STERBEORT | Paris |