Lithiumborhydrid

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Kristallstruktur
Elementarzelle von Lithiumborhydrid
_ Li+ 0 _ H0 _ B3+
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62

Gitterparameter

a = 7,17858(4) Å, b = 4,43686(2) Å, c = 6,80321(4) Å[1]

Allgemeines
Name Lithiumborhydrid
Andere Namen
  • Lithiumboranat
  • Lithiumtetrahydroborat
  • Lithiumtetrahydridoborat
Verhältnisformel LiBH4
Kurzbeschreibung

hygroskopischer hellgrauer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16949-15-8
EG-Nummer 241-021-7
ECHA-InfoCard 100.037.277
PubChem 4148881
Eigenschaften
Molare Masse 21,78 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

0,6660 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

280 °C[2]

Löslichkeit
  • leicht in Wasser (209 g·l−1 bei 10 °C, Zersetzung)[2]
  • löslich in Ether (25 g·l−1 bei 19 °C)[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 260​‐​301​‐​311​‐​331​‐​314
EUH: 014
P: 305+351+338​‐​310​‐​280​‐​304+340​‐​301+330+331​‐​303+361+353 [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Lithiumborhydrid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Lithiumverbindungen und Borane.

Gewinnung und Darstellung

Lithiumborhydrid kann durch eine Metathese-Reaktion von Natriumborhydrid und Lithiumbromid erzeugt werden.[4]

Die direkte Bildung aus metallischem Lithium, Bor und Wasserstoff ist im Prinzip möglich, erfordert aber extreme Bedingungen (150 at Wasserstoffdruck, 650 °C).[5]

Auch die Herstellung aus (intermediärem) Diboran (zum Beispiel aus Lithiumhydrid mit Bortrifluorid in Diethylether) ist möglich.[5][3]

Eigenschaften

Lithiumborhydrid ist ein brennbarer, hygroskopischer, weißer bis grauer Feststoff. Er zersetzt sich bei Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft und bildet dabei Wasserstoff.[2]

Die Verbindung kristallisiert bei Raumtemperatur in der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 mit den Gitterkonstanten a = 7,17858(4) Å, b = 4,43686(2) Å, c = 6,80321(4) Å in einer orthorhombischen verzerrten Wurtzit-Struktur. Bei höheren Temperaturen liegt eine hexagonale Kristallstruktur in der Raumgruppe P63mc (Raumgruppen-Nr. 186)Vorlage:Raumgruppe/186 mit den Gitterkonstanten a = 4,27631(5) Å, c = 6,94844(8) Å vor.[1]

Verwendung

Lithiumborhydrid wird als Reduktionsmittel für Aldehyde, Ketone, Lactone, Epoxide und Ester in der organischen Chemie verwendet.[2]

Einzelnachweise

  1. a b J-Ph. Soulie, G. Renaudin, R. Cerny, K. Yvon: Lithium boro-hydride LiBH4: I. Crystal structure. In: Journal of Alloys and Compounds. Band 346, Nr. 1–², 18. November 2002, S. 200–205, doi:10.1016/S0925-8388(02)00521-2.
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu Lithiumborhydrid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 793.
  4. Peter Rittmeyer, Ulrich Wietelmann: Hydrides. In Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. 2002, Wiley-VCH, Weinheim, doi:10.1002/14356007.a13_199.
  5. a b Patentanmeldung DE10302262A1: Verfahren zur Herstellung von Lithiumborhydrid. Angemeldet am 22. Januar 2003, veröffentlicht am 5. August 2004, Anmelder: Chemetall GmbH, Erfinder: Dieter Hauk, Ulrich Wietelmann.