Sigoulès

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Sigoulès
Sigoulès (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département Dordogne
Arrondissement Bergerac
Gemeinde Sigoulès-et-Flaugeac
Koordinaten 44° 45′ N, 0° 25′ OKoordinaten: 44° 45′ N, 0° 25′ O
Postleitzahl 24240
Ehemaliger INSEE-Code 24534
Eingemeindung 1. Januar 2019
Status Commune déléguée

Sigoulès – Église Saint-Jacques-le-Majeur

Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Sigoulès (okzitanisch Lo Sigolés) ist eine Ortschaft und eine ehemalige Gemeinde mit 900 Einwohnern (Stand 1. Januar 2017) im Département Dordogne im Südwesten Frankreichs in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Sigoulès gehörte zum Arrondissement Bergerac und zum Kanton Sud-Bergeracois (bis 2015: Kanton Sigoulès ). Die Gemeinde bestand aus dem Hauptort sowie mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften (fermes).

Der Erlass vom 15. November 2018 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2019 die Eingliederung von Sigoulès als Commune déléguée zusammen mit der früheren Gemeinde Flaugeac zur Commune nouvelle Sigoulès-et-Flaugeac fest. Der Verwaltungssitz befindet sich in Sigoulès.[1]

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Lo Sigoles und bedeutet „Roggenerde“.[2]

Die Einwohner werden Sigoulésiens und Sigoulésiennes genannt.[3]

Lage und Klima

Der Ort liegt im Bergeracois im Südwesten des Périgord, etwa 15 km südwestlich von Bergerac in dessen Einzugsbereich (Aire urbaine) in einer Höhe von ca. 90 m. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 850 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[4][5]

Umgeben wird Sigoulès von fünf Nachbargemeinden und einer delegierten Gemeinde:

Cunèges Pomport
Thénac Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Flaugeac
(Commune déléguée)
Saint-Julien-Innocence-Eulalie Mescoules

Geschichte

Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) war die Region zwischen Engländern und Franzosen umkämpft; auf diesem Hintergrund ist der wehrhafte Charakter der Kirchen zu verstehen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts schloss sich das Bergeracois dem Protestantismus an; der Ort und seine Umgebung wurden so in die sich über Jahrzehnte hinziehenden Hugenottenkriege (1562–1598) im Périgord verwickelt.

Bevölkerungsentwicklung

Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Reblauskrise im Weinbau sowie auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Schließung von bäuerlichen Kleinbetrieben zurückzuführen. Der erneute Bevölkerungsanstieg zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist auf die relative Nähe zur Stadt Bergerac zurückzuführen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2017
Einwohner 571 616 600 574 603 694 789 872 900
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7]

Sehenswürdigkeiten

  • Die einschiffige Église Saint-Jacques-le-Majeur wurde im ausgehenden 12. oder frühen 13. Jahrhundert erbaut und ist dem Apostel Jakobus d.Ä. geweiht. Ihre eher schmucklose Westfassade wird von einem massiven Glockengiebel (clocher mur) dominiert; das gotische Portal und die beiden über Eck gestellten Strebepfeiler stammen aus dem 15. Jahrhundert – ebenso wie die großen Spitzbogenfenster im Innern. Die Holzdecke über dem Kirchenschiff wurde im Jahr 1960 erneuert.[8]
Umgebung
  • Die Église Saint-Michel im Weiler Lestignac mit ihrem ebenfalls rechteckigen Glockengiebel entstand im 13. Jahrhundert; zur Zeit ihrer Erbauung gehörte sie zum Einflussbereich des Erzpriesters von Flaugeac. Im 15. Jahrhundert wurde ein neues Portal im spätgotischen Flamboyant-Stil eingebaut; im 19. Jahrhundert wurde die Apsis verkleinert um eine Sakristei zu schaffen. Der Kirchenbau ist umgeben vom örtlichen Friedhof; das Ensemble ist seit dem Jahr 1988 als Monument historique anerkannt.[9][10]

Weblinks

Commons: Sigoulès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS N°24-2018-039 (Französisch, PDF) Département Dordogne. S. 65–69. 15. November 2018. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  2. Le nom occitan des communes du Périgord (Französisch) Départementrat des Départements Dordogne. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  3. Dordogne (Französisch) habitants.fr. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  4. Sigoulès – Klimadiagramme
  5. Aire urbaine de Bergerac (109) (Französisch) INSEE. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  6. Notice Communale Sigoulès (Französisch) EHESS. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  7. Populations légales 2016 Commune de Sigoulès (24534) (Französisch) INSEE. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  8. Sigoulès – Kirche
  9. Sigoulès – Kirche in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  10. Sigoulès/Lestignac – Kirche