Long Cheng
Long Cheng (alternative Transkription: Long Tieng) ist ein vom laotischen Militär genutzter Stützpunkt und Flugplatz in der Provinz Saysomboun, im Truong-Song-Gebirge etwa 130 km Luftlinie nördlich der Hauptstadt Vientiane.
Berühmt wurde Long Cheng unter den Bezeichnungen Lima Site 98 (LS 98) oder Lima Site 20A (LS 20A) als geheime Basis der CIA während des als Secret War bezeichneten US-amerikanischen Eingriffs in den laotischen Bürgerkrieg. Ende der 1960er-Jahre lebten etwa 40.000 Menschen in Long Cheng, womit die Basis zur zweitgrößten Stadt des Landes wurde; zur gleichen Zeit gehörte der Flugplatz mit täglich ungefähr 400 Starts- und Landungen (hauptsächlich von Flugzeugen der Air America) zu den am meisten angeflogenen Flughäfen in Südostasien.[1]
Ab 1962 errichtete die CIA die Luftbasis tief im abgelegenen tropischen Bergland; bald wurden von dort aus militärische Aktionen in ganz Laos koordiniert, pro-amerikanische Hmong-Guerillakämpfer ausgebildet und Ziele für US-Langstreckenbomber markiert. Lange Zeit war der Ort auf keiner Landkarte verzeichnet und selbst der US-Kongress wusste nichts von dessen Existenz. Nach Abzug der Amerikaner aus Vietnam wurde auch Long Cheng fluchtartig geräumt und kurz darauf von der Pathet Lao und nordvietnamesischen Truppen besetzt.
Dokumentarfilme
- Marc Eberle: Amerikas geheimer Krieg in Laos (englisch The Most Secret Place on Earth–The CIA's covert war in Laos), gesendet auf Arte
- DMAX-Report: Der heimliche Krieg – Amerikas verleugnete Soldaten (2003, Discovery Communications)
Literatur
- Michael Schultze: Geschichte von Laos. 1994
- Martin E. Goldstein: American policy toward Laos. 1973 (englisch)
- Martin Stuart-Fox: Historical dictionary of Laos. 3. Ausgabe. 2008 (englisch)
Weblinks
- Jürgen Kremb: Die Stadt, die keiner kennen durfte. einestages, 15. November 2008
- Die größte Militäroperation der CIA. taz.de
- Laos: Deeper Into the Other War. TIME, 1970
Einzelnachweise
Koordinaten: 19° 6′ 27,7″ N, 102° 55′ 26,1″ O