Louis Gabriel Suchet
Louis Gabriel Suchet (* 2. März 1770 in Lyon; † 3. Januar 1826 in Marseille) war ein französischer Offizier. Für seine militärischen Verdienste wurde er 1811 zum Marschall des Empire ernannt. Im selben Jahr erhob ihn Napoléon nach der Eroberung von Valencia zum Duc d’Albuféra (Herzog von Albufera).
Leben
Suchet war der älteste Sohn des Seidenhändlers Jean-Pierre Suchet (4. April 1736 – 14. Januar 1789) und der Marie-Anne Jacquier (1742–1789). Er trat 1792 als Freiwilliger in die Lyoner Nationalgarde ein und nahm im folgenden Jahr an der Verteidigung von Toulon teil. 1794 kämpfte er unter General Laharpe in Norditalien und nahm an den Schlachten von Loano, Dego und Lodi (1796) teil. Danach kämpfte er unter Bonaparte bei Borghetto, in der Schlacht von Castiglione, bei Bassano sowie in der Schlacht bei Arcole gegen die Österreicher. Am 11. Oktober 1797 wurde er bei Cerea verwundet und dann zum Kommandeur einer Halbbrigade ernannt.
Seine Einsätze in Südtirol und in der Schweiz unter Guillaume-Marie-Anne Brune im nächsten Jahr brachte ihm seine Beförderung zum Général de brigade. Im August 1799 wurde er zum Stabschef von Brune ernannt und stellte die Leistungsfähigkeit und Disziplin der Armee von Italien wieder her. Im Juli 1799 wurde er zum Général de division befördert und zum Stabschef von Joubert ernannt. Vom 31. Dezember 1799 bis 5. Januar 1800 war er als Stellvertreter von Masséna zum Kommandant der Armée d’Italie ernannt und ab Juni 1800 fungierte er als Befehlshaber von Genua.
Nach dem Frieden von Lunéville 1801 fungierte er als Generalinspektor der Infanterie. In den Feldzügen von 1805 (gegen Österreich), 1806 (gegen Preußen) und 1807 (gegen Russland) zeichnete er sich als Kommandeur einer Division des 5. Korps unter Lannes vielfach aus. Er kämpfte in den Schlachten von Austerlitz, Saalfeld, Jena, Pułtusk und Ostrolenka und erhielt am 19. März 1808 die Erhebung zum Baron des Reiches.
Nach dem Frieden von Tilsit befehligte Suchet das 5. Korps in Schlesien und führte es gegen Ende 1808 nach Spanien, wo es während der Belagerung von Saragossa das rechte Ufer des Ebro deckte. Nach dem Fall der Stadt wurde er in den Grafenstand erhoben und übernahm im April 1809 das Kommando der Armee von Aragonien; er siegte bei Mavia, Belchite und Lerida und eroberte Tortosa und Tarragona am 28. Juni 1811, womit er sich den Marschallsstab erwarb.
Am 25. Oktober 1811 schlug er die Spanier unter Joaquín Blake y Joyes bei Murviedro, nahm am Folgetag die Kapitulation der Festung Sagunto entgegen und eroberte am 9. Januar 1812 Valencia, wofür er den Herzogstitel erhielt (Albuféra heißt ein fischreiches Haff bei Valencia).
Nachdem er Anfang 1814 über die Pyrenäen zurückgegangen war, erklärte er aus seinem Hauptquartier in Narbonne am 14. April 1814 die Anerkennung Ludwigs XVIII. und schloss einen Waffenstillstand mit Wellington. Er unterwarf sich Ludwig XVIII. und erhielt daraufhin die Pairwürde sowie einen Sitz im Oberhaus.
Bei der Rückkehr Napoléons I. von Elba schloss sich Suchet diesem erneut an und ließ sich das Kommando der Alpenarmee übertragen; er drang am 14. Juni 1815 in Savoyen ein, wurde aber von den Österreichern zurückgeworfen.
Bei Ludwigs XVIII. Rückkehr verlor er die Pairswürde, erhielt sie aber 1819 zurück.
Louis Gabriel Suchet starb am 3. Januar 1826 in Marseille.
Seine
(2. Aufl., Par. 1834, 2 Bde.) veröffentlichte sein Stabschef Saint-Cyr-Nuguas.
Suchets Sohn Napoléon (* 23. Mai 1813; † 23. Juli 1877 in Paris), der den Herzogstitel erbte, war von 1852 bis 1870 Mitglied der gesetzgebenden Körperschaft.
Werk (Auswahl)
- Blokade, Belagerung und Eroberung von Tortosa durch das dritte Französische Armeekorps im Jahre 1810/11, und Vertheidigung von Monzon durch die Franzosen 1813/14. Aus den Memoiren des Marschalls Suchet. Übersetzer: Franz Xaver Rigel. Mannheim 1847 (online – Internet Archive)
Ehrungen
Sein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 33. Spalte eingetragen. In Lyon ist ihm ein Denkmal errichtet. Der französische Meisterkoch Careme widmete ihm die Albufera-Sauce.
Literatur
- Suchet. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 17. Altenburg 1863, S. 39–40 (zeno.org).
- Suchet, Louis Gabriel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 15, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 416–416.
- Suchet, Louis Gabriel. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 19, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1909, S. 166.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Suchet, Louis Gabriel |
ALTERNATIVNAMEN | Suchet, Louis-Gabriel; Albuféra, Herzog von |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Marschall, der von Napoléon Bonaparte zum Herzog von Albufera ernannt wurde |
GEBURTSDATUM | 2. März 1770 |
GEBURTSORT | Lyon, Frankreich |
STERBEDATUM | 3. Januar 1826 |
STERBEORT | Marseille |