Lüssel

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Lüssel
Oberlaufname: Vogelbergbach

Die Lüssel bei Erschwil

Daten
Gewässerkennzahl CH: 2938
Lage Kanton Basel-Landschaft, Kanton Solothurn; Schweiz
Flusssystem Rhein
Abfluss über Birs → Rhein → Nordsee
Quelle wenig unterhalb des Berghauses Vogelberg im Gebiet des Passwangs
47° 22′ 16″ N, 7° 41′ 0″ O
Quellhöhe ca. 1077 m ü. M.[1]
Mündung bei Zwingen am Südfuss der Blauenkette in die BirsKoordinaten: 47° 26′ 12″ N, 7° 31′ 35″ O; CH1903: 606623 / 253991
47° 26′ 12″ N, 7° 31′ 35″ O
Mündungshöhe 337 m ü. M.[1]
Höhenunterschied ca. 740 m
Sohlgefälle ca. 39 ‰
Länge 19 km[1]
Einzugsgebiet 53,72 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 53,72 km²
MQ
Mq
750 l/s
14 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Chessilochbach, Schwangbach, Wingengraben, Schlettgraben
Rechte Nebenflüsse Bogentalbach, Hinter Birtisgraben, Häxengraben, Möschbach, Rütenenbach

Die Lüssel (mundartlich d Lüssle) ist ein rund 20 km langer rechter Nebenfluss der Birs in den Schweizer Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Sie entwässert einen rund 54 km² grossen Abschnitt des nördlichen Faltenjuras und gehört zum Einzugsbereich des Rheins.

Das Quellgebiet der Lüssel befindet sich auf dem Gemeindeboden von Lauwil im Kanton Baselland auf rund 1000 m ü. M. im Gebiet des Passwangs. In ihrem Oberlauf fliesst die Lüssel nach Westen durch das Bogental, das im Süden vom Passwang, im Norden vom Geitenberg flankiert wird. Sie bildet bei der Hofsiedlung Bogental einen Weiher. Bald danach strömt sie durch eine schmale Schlucht (Chessiloch) und tritt dabei auf Solothurner Kantonsgebiet über. Nun fliesst die Lüssel durch das enge, tief in die Juraketten eingeschnittene Tal von Beinwil. Von beiden Seiten erhält sie dabei Wasser durch verschiedene kurze Nebenbäche, welche dem Gebiet eine stark gekammerte Struktur verleihen. Enge Durchbrüche durch das harte Kalkgestein wechseln sich in rascher Folge mit Talweiten, die durch die Ausräumung der weicheren Ton- und Mergelschichten entstanden sind.

Kurz vor Erschwil beschreibt die Lüssel einen scharfen Bogen und wendet sich nach Norden. Sie durchquert dabei den Talkessel von Erschwil, bevor erneut eine Talenge zwischen den Höhen von Chienberg und Lingenberg folgt, welche von der Ruine Neu-Thierstein beherrscht wird. Danach tritt die Lüssel in das Laufener Becken ein, das sie von Süden nach Norden in einer breiten Talmulde quert. Unterhalb von Breitenbach erreicht sie wieder das Gebiet des Kantons Baselland. Bei Zwingen am Südfuss der Blauenkette mündet sie auf 335 m ü. M. in die Birs.

Die Lüssel ist durch ein pluviales Abflussregime geprägt. Der Unterlauf der Lüssel wurde auf einigen Strecken korrigiert und teilweise begradigt. Entlang des Mittel- und Oberlaufs sind noch weite Teile in naturnahem oder natürlichem Zustand erhalten. Durch das Lüsseltal verläuft die Passwangstrasse, die eine wichtige Verbindung zwischen dem Laufental und dem Schweizer Mittelland herstellt.

Deutung des Namens

Die Bezeichnung Lüssel wird zurückgeführt auf keltisch Leuksela, galloromanisch Luksila mit der Bedeutung "heller, glänzender Bach". Darauf deuten Belege von 1418 Luchsel und von 1580 Lüchsal[3].

Weblinks

Commons: Lüssel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original am 11. August 2017; abgerufen am 10. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/api3.geo.admin.ch
  3. Christian Wurstisen: Baßler-Chronick. Ergänzte Auflage gedruckt von Emanuel Thurneysen herausgegeben von Daniel Bruckner 1765. S. 6. Claudia Jeker Froidevaux: Die Orts- und Flurnamen des Kantons Basel-Landschaft Bezirk Laufen. Baselbieter Namenbuch 4. Liestal 2017. S. 722.