Mátyás Bucsányi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mátyás Bucsányi, Mátyás Butsányi oder Matthias Butschany (* 10. Februar 1731 in Altsohl (slowakisch Zvolen)[1]; † 2. August 1796 in Hamburg)[2] war Naturforscher und Mathematiker, Privatdozent an der Universität Göttingen.

Leben

Er studierte in Göttingen, wo er 1757 den Magister erwarb und promovierte (und die Venia legendi erhielt) mit einer Dissertation über Blitz und Donner und danach als Privatdozent Vorlesungen hielt, konnte davon aber nicht leben. Als Privatdozent war er auf die Gebühren der Studenten angewiesen, die sich in seiner Vorlesung einschrieben, und wie andere damalige Dozenten hatte er große Probleme von ihnen überhaupt Vorauszahlungen zu bekommen. Während dieser Zeit veröffentlichte er Lehrbücher über Logik und Algebra. Ab 1761 war er Privatlehrer in Celle, ehe er nach Hamburg ging. Im Jahr 1787 heiratete er Wilhelmine Christiane Großmann. Nach Johann Christian Poggendorff lebte er „privatisierend“ in Hamburg. Er veröffentlichte über Blitzableiter und Meteorologie. Zum Beispiel fand er, dass der Blitz kein Feuer im gewöhnlichen Sinn sei und auch nicht entsteht, indem schwebende Teilchen in der Luft verbrennen. „Sommerwolken“ sind nach ihm Schneewolken (Hannöversches Magazin 1761).[3]

Werke

  • Dissertationes physicae de fulgure et tonitru ex phaenomenis electricis. Göttingen 1757.
  • Institutiones logicae in usus praelectionum suarum conscriptae. Göttingen 1762.
  • Anfangsgründe der Algebra. Nebst derselben Anwendung in der Rechenkunst. Göttingen 1761 und Wien 1767.
  • Eine Unvollkommenheit der Blitzableiter, nebst ihrer Verbesserung. angezeigt und empfohlen. Hamburg, 1787.
  • Untersuchung der Vorzüge des Apostels Petri seu Inquisitio in Petri apostoli praerogativam. Hamburg, 1787.

Außerdem veröffentlichte er im Hannöverschen Magazin.

Literatur

  • Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái I. (Aachs–Bzenszki). Hornyánszky, Budapest 1891.
  • Johann Georg Meusel: Matthias Butschany. In: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Band 1. Fleischer, Leipzig 1802, S. 751 (google books).
  • Johannes Tütken: Ein Privatdozent am Hungertuch. Der ungarische Magister Matthias Butschany beklagt gegenüber Kurator Gerlach Adolph von Münchhausen sein Elend. In: Göttinger Jahrbuch. 50/2002. S. 113–121.
  • Johannes Tütken: Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta. 2 Bände. Universitätsverlag, Göttingen 2005.

Einzelnachweise

  1. Geburtsdatum und -ort sowie Sterbedatum und -ort nach Poggendorff: Biographisch-Literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 1, Leipzig 1863, S. 353, Meusel gibt 1730 in Ungarn an.
  2. Sterbedatum in Hans Schröder: Butschany (Matthias). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 1, Nr. 549. Perthes-Besser u. Mauke, Hamburg 1851, OCLC 165098711 (reader.digitale-sammlungen.de [abgerufen am 4. August 2016]).
  3. J. C. Poggendorff: Biographisch-Literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 1, Leipzig 1863, S. 352 f.