Smijiwka (Beryslaw)

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Smijiwka
Зміївка
Wappen von Smijiwka
Smijiwka (Ukraine)
Smijiwka
Basisdaten
Oblast: Oblast Cherson
Rajon: Rajon Beryslaw
Höhe: 43 m
Fläche: 96,839 km²
Einwohner: 2.759 (2004)
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 74300
Vorwahl: +380 5546
Geographische Lage: 46° 52′ N, 33° 35′ OKoordinaten: 46° 51′ 55″ N, 33° 34′ 58″ O
KOATUU: 6520681201
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Bürgermeister: Natalija Wyssozka
Adresse: вул. Набережна 16
74372 с. Зміївка
Statistische Informationen
Smijiwka (Oblast Cherson)
Smijiwka
i1

Smijiwka (ukrainisch

Зміївка

; russisch

Змиевка

/

Smijewka

, deutsch früher Schlangendorf) ist ein Dorf in der südukrainischen Oblast Cherson am rechten Ufer des Flusses Dnepr, etwa 10 Kilometer östlich der Rajonshauptstadt Beryslaw gelegen. Der ukrainische Name leitet sich vom deutschen Ortsnamen ab (Змії/Smiji = „Schlange“)

Geschichte

Das heutige Dorf stellt die Vereinigung der bis 1915 unabhängigen Dörfer Schlangendorf (Smijiwka), Mühlhausendorf (Mychajliwka), Klosterdorf (Kostyrka) und Altschwedendorf (Staroschwedske) dar. Diese wurden zwischen 1782 (Staroschwedske) und 1804 gegründet; die Bewohner waren deutschstämmig bis auf Gammalsvenskby (Altschwedendorf), dessen Bewohner aus Reigi und anderen küstenschwedischen Dörfern auf der Ostseeinsel Dagö stammten, die unter Katharina II. umgesiedelt worden waren.

1885 wurde die bis dahin bestehende Holzkirche durch einen Steinbau abgelöst, 1929 wurde die Kirche aber geschlossen. 1886 wird für die einzelnen Orte folgendes verzeichnet:[1]

  • Altschwedendorf: 515 Bewohner in 65 Häusern, evangelische Kirche und Schulgebäude
  • Klosterdorf: 773 Bewohner in 52 Häusern, katholische Kirche, Schulgebäude und Geschäfte
  • Mühlhausendorf: 489 Bewohner in 48 Häusern, evangelisches Bethaus und Geschäfte
  • Schlangendorf: 474 Bewohner in 46 Häusern, evangelisches Bethaus und Schulgebäude

Teile der deutschsprachigen Bevölkerung wurden nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1941 nach Sibirien deportiert, die Orte selber am 26. August 1941 durch die deutsche Wehrmacht erobert. Beim Rückzug der Wehrmacht vor der Roten Armee 1943 wurde die deutsche und schwedische Bevölkerung evakuiert und kamen großenteils in Krotoschin im Warthegau unter. 1945 aber kamen sie auch hier unter die Besatzung der Roten Armee und ein Teil wurde in die Sowjetunion deportiert, um dort in Gulags zu arbeiten. Die Kirche im Ort wurde 1951 in einen Kulturklub umgestaltet und diente später als Lager für landwirtschaftlichen Dünger.

Durch den Polnisch-Sowjetischen Gebietsaustausch wurden im stark entvölkerten Ort ehemalige Bewohner der an Polen abgetretenen Gebiete, vorwiegend Bojken angesiedelt; sie stellten bald 80 Prozent der Gesamtbevölkerung und machten das Dorf zu einem der größten in der Region.

Heute existieren im Ort drei Kirchen: eine evangelische Peter-und-Paul-Kirche, eine ukrainisch-orthodoxe Michailskirche und eine griechisch-katholische Kirche.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Волости и важнейшие селения Европейской России. Выпуск VIII. Sankt Petersburg, 1886 (russisch)