Schwaförden
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 52° 44′ N, 8° 49′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Diepholz | |
Samtgemeinde: | Schwaförden | |
Höhe: | 57 m ü. NHN | |
Fläche: | 26 km2 | |
Einwohner: | 1488 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27252 | |
Vorwahl: | 04277 | |
Kfz-Kennzeichen: | DH, SY | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 51 032 | |
LOCODE: | DE 74J | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Poststraße 157 27252 Schwaförden | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Gerd Göbberd (SPD) | |
Lage der Gemeinde Schwaförden im Landkreis Diepholz | ||
Schwaförden (niederdeutsch Swabern) ist eine Gemeinde im Landkreis Diepholz in Niedersachsen.
Geografie
Lage
Schwaförden liegt südlich vom Naturpark Wildeshauser Geest ungefähr in der Mitte zwischen Bremen und Minden. Die Gemeinde ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Schwaförden, mit den Orten Affinghausen, Ehrenburg, Neuenkirchen, Scholen, Schwaförden und Sudwalde.
Gemeindegliederung
- Mallinghausen
- Schwaförden (Kernort)
Nachbargemeinden
SudwaldeAffinghausen | Bruchhausen-Vilsen | |
Scholen | ||
Sulingen | Mellinghausen |
Klima
Es herrscht gemäßigtes Seeklima, beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Schwaförden 8,5 °C–9 °C, und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Geschichte
Das Gebiet ist seit der jüngeren Steinzeit besiedelt, was unter anderem archäologische Untersuchungen in einem Neubaugebiet 2019 ergaben. Dabei wurden Siedlungsreste aus der späten Bronzezeit und frührömischen Eisenzeit aus der Zeit des ersten Jahrtausends v. Chr. gefunden.[2]
In der römischen Epoche führte nördlich von Schwaförden ein römischer Versorgungsweg von der Weser bis nach Friesland. Schwaförden ist eine typisch sächsische Siedlung mit verstreuten Höfen die sich wie Perlen an einer Schnur an einer Straße aufreihen. Schwaförden gehörte 750 n. Chr. zum Kerngebiet des Stammes der Sachsen und war eine Siedlung des Unterstammes der Engern. Schwaförden wurde erstmals 1025 in einer Schenkungsurkunde von dem Grafen Mito von Minden an die Herren zu Hoya erwähnt.
Die gotische Kirche Schwafördens wurde zwischen 1200 und 1500 errichtet. 1525 wurde Schwaförden evangelisch und bildet seit 1575 mit Scholen eine Kirchengemeinde.
Während des Dreißigjährigen Krieges brannten die großen Buchen- und Eichenwälder, die zuvor für die Eichelmast der Schweine gebraucht wurden, rund um den Ort ab und wurden anschließend mit schnell wachsenden Nadelbäumen wieder aufgeforstet. Durch den immensen Holzverbrauch von Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren die mühsam wiederaufgeforsteten Wälder nahezu restlos gerodet. Daraufhin wurde von Friedrich Erdmann ein neues Projekt ins Leben gerufen mit dem Ziel, möglichst viele unterschiedliche Baumarten auf einem möglichst kleinem Gebiet unterzubringen. Dieses Experiment startete 1903 und dauert bis heute an.
Eingemeindungen
Zur Gebietsreform in Niedersachsen am 1. März 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Mallinghausen eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
Die ersten Aufzeichnungen, die die Einwohner Schwafördens auflisteten, stammen aus einer Steuererhebung von 1583 und beschrieb etwa fünfzehn Gehöfte in Größe und Bewaffnung (Lanzen, Hellebarden, Beile oder Schilde) mit ungefähr achtzig Einwohnern.
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1 das 1974 eingemeindete Mallinghausen (= 231 Einw.)
2 das 1974 eingemeindete Mallinghausen (= 261 Einw.)
3 das 1974 eingemeindete Mallinghausen (= 255 Einw.)
4 das 1974 eingemeindete Mallinghausen (= 252 Einw.)
5 das 1974 eingemeindete Mallinghausen (= 431 Einw.)
6 das 1974 eingemeindete Mallinghausen (= 344 Einw.)
7 das 1974 eingemeindete Mallinghausen (= 216 Einw.)
8 jeweils zum 31. Dezember
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Schwaförden setzt sich aus 11 Ratsfrauen und Ratsherren folgender Parteien zusammen: [9]
(Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister von Schwaförden ist Gerd Göbberd (SPD). Seine Stellvertreter sind Rolf Imholze (WGS) und Bernd Bolte (CDU/WGS).[10] Gemeindedirektor ist Samtgemeinde Bürgermeister Helmut Denker.
- bisherige Amtsträger
- 1946: Fr. Bruns
- 1946–1948: Heinrich Heinhorst
- 1948–1967: Wilhelm Schmitting
- 1967–1976: Hermann Kriesmann
- 1976–2001: Heinrich Grube
- 2001–2021: Wilfried Schlichte (CDU)
- seit 2021: Gerd Göbberd (SPD)
Wappen
Das Kommunalwappen der Gemeinde Schwaförden wurde von dem Autor Hans Ehlich[11][12] entworfen und vom Heraldiker und Autor Werner Kaemling[13][14] gezeichnet.[15]
Blasonierung: „Im gespaltenen Schild im rechten Feld in Rot ein goldener Schlüssel und im linken Feld in Gold ein schwarzer Schrägbalken.“[15][16] | |
Wappenbegründung: In dem Wappen wird sowohl auf den Ortsnamen als auch auf zwei wesentliche historische Gegebenheiten hingewiesen: Erstens den über Mallinghausen und Schwaförden verlaufenden, um 1050 sicher nachzuweisenden Volksweg sowie zweitens die Verbindung der Ortsgeschichte mit dem Domstift Minden, die u. a. in drei früheren Urkunden von 1025, 1029 und 1033 bezeugt wird. Das Wappen ist also gleichzeitig ein redendes Wappen (Schwaförden = schwarze Furt im Zuge des Volkwegs) und ein historisches Wappen (Volkweg – Domstift Minden). |
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In der Liste der Baudenkmale in Schwaförden sind vier Baudenkmale aufgeführt, darunter:
- Die gotische Kirche Schwafördens ist ein einschiffiger Gewölbebau und wurde zwischen 1200 und 1500 errichtet. Ein Teil der Apsis und ein Rundbogen am Turm stammen aus der romanischen Epoche. Die Kirche ist mit vielen Malereien ausgeschmückt worden, die von Wandermönchen im 15. Jahrhundert gemalt wurden. Diese Malereien wurden übertüncht und um 1900 wiederentdeckt, freigelegt und restauriert.
Infrastruktur
Allgemeines
- Rathaus, Poststraße 157
- Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Schwaförden
- Oberschule Schwaförden mit Außenstelle Ehrenburg (Standort Schwaförden), Dorfstraße 64
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der auf diesem Abschnitt stillgelegten, aber noch vorhandenen Bahnstrecke Bünde–Bassum. Am Bahnhof, dessen Empfangsgebäude mittlerweile abgerissen ist, hielten früher in einigen Fahrplanperioden die Eilzüge Bremen–Bielefeld(–Frankfurt). Die nächstgelegene Station ist heute der Bahnhof in Bassum.
Kirchen
- ev. Kirche Schwaförden (siehe oben)
- Mallinghausen gehört zur Kirchengemeinde Sudwalde.[17]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Otto Lührs (* 1939), Physiker und Künstler
Weitere Personen
Personen, die hier gelebt und vor Ort oder von diesem Ort aus bedeutendes geleistet haben:
- Robert Enders (1928–2003), Künstler und Kunsterzieher, er lebte und arbeitete in Sulingen, er schuf 1975 in der Neuen Kapelle in Schwaförden das Metall-Stoff-Wandrelief „In Göttlicher Obhut“
- Rainer Kaune (* 1945), Autor, Rezitator, Vortragsredner, Herausgeber und Pädagoge, ein wichtiger Schulort war für ihn Schwaförden
Literatur
- Wilhelm Brinkmann: Schwaförden in Geschichte und Gegenwart. Books on Demand Verlag, Norderstedt 2000, ISBN 3-8311-0511-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Dezember 2019]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
- ↑ Erste Erkenntnisse – Archäologische Untersuchung in Schwafördener Baugebiet: Siedlungsspuren im Erdreich. In: Webseite Kreiszeitung. 14. Juni 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 189.
- ↑ a b c d e Michael Rademacher: Landkreis Grafschaft Diepholz (Siehe unter: Nr. 55 – zu Mallinghausen Nr. 38). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Sulingen. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 155 (Digitalisat).
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 20, Landkreis Grafschaft Diepholz (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 28. Dezember 2019]).
- ↑ a b c d e f g h i j Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ https://votemanager.kdo.de/20210912/032515406/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_314
- ↑ Gemeinderat Schwaförden. In: Webseite Samtgemeinde Schwaförden. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ Verschiedene Buchtitel des Autors Hans Ehlich. In: Webseite ZVAB. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ Wappen von Hans Ehlich. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ Verschiedene Buchtitel des Autors Werner Kaemling. In: Webseite ZVAB. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ Wappen von Werner Kaemling. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ a b Wilhelm Brinkmann: Schwaförden in Geschichte und Gegenwart. Books on Demand Verlag, Norderstedt 2000, ISBN 3-8311-0511-1, S. 1–2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Dezember 2019]).
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Schwaförden. (PDF; 140 kB) § 2; Wappen, Flagge, Dienstsiegel; Absatz 1. In: Webseite Samtgemeinde Schwaförden. 25. September 2012, abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ Gemeindebrief der Evangelisch-lutherischer Kirchengemeinde Harpstedt. Kirchenvorstand, Februar 2012, S. 21, abgerufen am 7. Juli 2020.