Manuela Sáenz

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Manuela Sáenz

Doña Manuela Sáenz de Thorne (* 27. Dezember 1797 in Quito, heutiges Ecuador; † 23. November 1856 in Paita, Peru), Libertadora del Libertador, war eine bedeutende südamerikanische Freiheitskämpferin. Sie wird als die erste Feministin des amerikanischen Kontinents angesehen und als eine „bedeutende Kämpferin für die Befreiung Südamerikas“.

Leben

Manuela wurde 1797 als uneheliches Kind des verheirateten spanischen Edelmannes Simón Sáenz Vergara und der einheimischen María Joaquina Aizpuru in Quito geboren. Ihre Mutter wurde von ihrer einfachen Familie verstoßen und die junge Manuelita wurde in den Konvent von Santa Caterina zur Schule geschickt. Im Alter von 17 Jahren musste sie den Konvent verlassen, als ihre Affäre mit einem Armeeoffizier entdeckt wurde.

In den Folgejahren wohnte sie bei ihrem Vater, der im Jahr 1817 ihre Vermählung mit dem wohlhabenden englischen Kaufmann Jaime Thorne arrangierte, der doppelt so alt wie sie war. Mit ihm zog sie 1819 nach Lima, wo sie wie eine Aristokratin lebte und in ihrem Haus Empfänge gab, auf denen auch wichtige Politiker und Offiziere verkehrten. Diese Gäste tauschten auch militärische Geheimnisse über den Fortgang der Revolution aus und nachdem 1819 Simón Bolívar an der erfolgreichen Befreiung von Neugranada beteiligt war, nahm Manuela Sáenz 1820 aktiv an der Verschwörung gegen den peruanischen Vizekönig José de la Serna teil.

Im Jahr 1822 trennte sie sich von ihrem Ehemann und nahm als eine der ersten Frauen überhaupt den peruanischen Orden El Sol in Empfang, als Dank für ihre Verdienste während der Revolution. Im Juni 1822 begleitete sie ihren Vater nach Quito und traf dort Simón Bolívar. Beide fühlten sich sofort zueinander hingezogen. In den darauffolgenden acht Jahren widmete sie ihr Leben dem gemeinsamen Befreiungskampf. Bekannt sind die einander geschriebenen Liebesbriefe. Sáenz begleitete Bolívar auf seinen Militärzügen durch Südamerika und unterstützte die Sache der Revolution, indem sie Informationen sammelte, Flugblätter verteilte und sich für Frauenrechte einsetzte.

Im Frühjahr 1825 und anschließend von Februar bis September 1826 wohnte sie mit Bolívar zusammen in einem Palast nahe Lima, bis Bolívar aufgrund der Bürgerkriegssituation fliehen musste. Am 25. September 1828 unternahmen meuternde Offiziere einen Anschlag auf Bolívar, doch mit Manuela Sáenz' Hilfe konnte dieser fliehen. Dies brachte ihr den Beinamen „Libertadora del Libertador“ (Befreierin des Befreiers) ein. Sie selbst wurde gefasst und musste das Land nach Jamaika verlassen, kehrte später aber wieder nach Quito zurück und ging dann nach Bogotá im heutigen Kolumbien.

Bolívar verließ Kolumbien im Jahr 1830 und starb auf dem Weg in die Karibik wahrscheinlich an Tuberkulose, ohne dass Manuela Sáenz etwas von seinem Erbe erhielt. Sie unternahm einen Selbstmordversuch und ging noch im gleichen Jahr ins peruanische Exil, wo sie bis zu ihrem Lebensende in der kleinen nordperuanischen Küstenstadt Paita lebte. In diesen letzten 25 Jahren, verarmt und verachtet, verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Tabak und mit der Übersetzung von Liebesbriefen, die nordamerikanische Walfangjäger an ihre südamerikanischen Geliebten schrieben.

Im Jahr 1847 wurde ihr Ehemann in Pativilca ermordet, aber sie weigerte sich, etwas von dem Erbe anzunehmen, das er ihr hinterlassen hatte. Körperlich behindert nach dem Sturz von ihrer häuslichen Treppe starb Manuelita in Paita am 23. November 1856 infolge einer Diphtherie-Epidemie. Ihr Leichnam wurde in einem Massengrab beigesetzt. Im Zuge der Seuchenbekämpfung wurde ihr Eigentum, darunter die Liebesbriefe Bolívars, verbrannt.

Der venezolanische Historiker Denzil Romero nennt Sáenz „die vielleicht wichtigste Frau in der Geschichte Lateinamerikas“ und sagt, dass sie „sogar mehr politischen Einfluss gehabt hat als Evita Perón.“

Museum Manuela Sáenz

Das Museo Manuela Sáenz in der Calle Junin im Viertel San Marcos in der historischen Altstadt von Quito zeigt Zeugnisse ihres Lebens, Bilder, Briefmarken und persönliche Gegenstände.[1][2]

Sekundärliteratur

  • Sarah Chambers: Republican Friendship. Manuela Saenz Writes Women into the Nation, 1835-1856. In: Hispanic American Historical Review. Bd. 81, Nr. 2, Mai 2001, S. 225–257.
  • Victor Wolfgang von Hagen: Manuelas Jahreszeiten der Liebe. Manuela Saenz und Simón Bolívar (im Original: The Four Seasons of Manuela). Rowohlt, Reinbek 1967 (Biographie).
  • Gregory Kauffman: Manuela. RLN Press, Seattle, WA 1999, ISBN 0-9704250-0-7 (englische Leseprobe).
  • Pamela S. Murray: “Loca” or “Libertadora”? Manuela Sáenz in the Eyes of History and Historians, 1900–c.1990. In: Journal of Latin American Studies. Bd. 33, 2001, S. 291–310.

Biographische Filme

Hörspiel

Weblinks

Commons: Manuela Sáenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Museo Manuela Sáenz. (Memento des Originals vom 3. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museosquito.gob.ec Sistema de Museos Quito (spanisch).
  2. Museo Manuela Sáenz. Eventseeker.com (englisch).