St. Marien (Ueffeln)

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Ansicht von Südost
Ansicht von Südwest

Die Marienkirche im Bramscher Ortsteil Ueffeln ist die Kirche der Kirchengemeinde Ueffeln, die dem Kirchenkreis Bramsche der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers angehört.

Portal an der Südhauswand

Baugeschichte und Beschreibung

Die frühgotische Saalkirche mit zweijochigem Langhaus, gerade geschlossenem Chor und Westturm wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut.[1] Als Baustoff diente der im nahen Gehn abgebaute Ueffelner Sandstein.[2]

Die Fenster sind spitzbogig. In den Langhausjochen und im Turm befinden sich Kreuzgratgewölbe mit spitzbogigen Gurtbögen, aber ohne Schildbögen, im Chor Kreuzrippengewölbe mit birnstabförmigen Gewölberippen[1] und nachträglich hinzugefügten Schildbögen.[2]

Das spitzbogige Portal in der Südwand des westlichen Langhausjochs ist mit einem birnstabförmig profilierten Gewände ausgestattet. Die äußerste Umrahmung ist mit Skulpturen von unreinen Tieren und Sünde symbolisierenden menschlichen Figuren bedeckt.[2]

Innenausstattung

Ältestes Stück in der Kirche ist der spätromanische Taufstein aus Bentheimer Sandstein (Bentheimer Typ) aus dem 13. Jahrhundert. Der Rokoko-Altar wurde 1767 von Joseph Geitner geschaffen, das Kreuzigungsbild stammt von 1892. Die ursprünglich über dem Altar angebrachte Chororgel aus dem 18. Jahrhundert wurde im 20. Jahrhundert durch einen Aufsatz ersetzt. Aus dem 18. Jahrhundert stammen außerdem die sechseckige, hölzerne Kanzel (1767) sowie ein Gelbguss-Kronleuchter (1717).[1][2]

Im Langhaus befinden sich mittelalterliche Wandmalereien. Im Gewölbe des mittleren Jochs ist das Weltgericht dargestellt, an der Nordwand des westlichen Jochs die Kreuztragung Christi. Die Malereien stammen aus dem 15. oder frühen 16. Jahrhundert. Sie wurden 1903 bei einer Renovierung der Kirche freigelegt, restauriert und dabei großteils übermalt.[3]

Eine Glocke wurde 1814 bei Rincker in Osnabrück gegossen.[2] Die Geläutedisposition ist f', g', b'.

Die Orgel geht auf ein Werk des Osnabrücker Orgelbauers Berning (1721) zurück, ein Großteil des Werkes stammt von Alfred Führer (1963), die Firma Mense Ruiters hat das Instrument 2004 restauriert und die Trompete erneuert.

Disposition:

Manual Gedackt 8' Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Quinte 3' Oktave 2' Waldflöte 2' Sesquialtera 2f. Mixtur 4f. Trompete 8' B/D

Pedal Subbass 16' Pedalkoppel

Literatur

  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen/Niedersachsen, Neubearb., stark erw. Aufl., München/Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1278.
  • Stefanie Lindemeier: Studien zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen. Darstellung von historischen Methoden, Techniken und Materialien, Dresden 2009 (PDF-Datei; 7,58 MB).
  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, IV. Regierungsbezirk Osnabrück, 3. Die Kreise Wittlage und Bersenbrück (Heft 13 des Gesamtwerkes), Hannover 1915, S. 188 ff.

Weblinks

Commons: St. Marien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Dehio, S. 1278.
  2. a b c d e Nöldeke, S. 188 ff.
  3. Lindemeier, Katalog A, S. 45 ff.

Koordinaten: 52° 26′ 54,7″ N, 7° 52′ 31″ O