Iovantucarus

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Iovantucarus („der die Jugend liebt“, ältere Form *Ḭoṷantutokāros[1]) ist der Name einer keltischen Gottheit, der auf einigen Inschriften aus dem Gebiet der Treverer genannt wird und dort nach der Interpretatio Romana meist mit Mars gleichgesetzt ist.

Inschriften und Funktion

Fünf Inschriften aus Trier (Augusta Treverorum) nennen Iovantucarus im Tempelbezirk Irminenwingert im Zusammenhang mit Mars Lenus und einmal mit Mercurius (Fi 15-19)[2]. Auf einer Inschrift aus Tholey (Saarland) wird er ebenfalls als keltisches Äquivalent zu Mercurius gesehen[3], auf einem Silberring, gefunden in Heidenburg, steht der Name alleine.[4]

Iovantucaros gilt als Schirmherr der Jugend, dem auf Kultportraits im Tempelbezirk von Trier von Kindern Vogelopfer dargebracht werden.[5] Als Patron der „Knabenschaften“ wird er manchmal mit Vassocaletis gleichgesetzt.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Binsfeld (et al.): Katalog der römischen Steindenkmäler des Rheinischen Landesmuseums Trier 1:Götter- und Weihedenkmäler. (= Corpus Signorum Imperii Romani Deutschland IV 3). Mainz 1988.
  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 597. 665-666.
  • Miranda Green: Dictionary of Celtic Myth and Legend. Thames and Hudson Ltd. London, 1997, S. ?.
  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5, S. 180.

Weblinks

  • Fondation pour le Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae [Organization] (Hrsg.): Thesaurus Cultus Et Rituum Antiquorum (ThesCRA). Getty Publications, Los Angeles 2004, ISBN 0-89236-788-1, S. 402 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Lesley Adkins, Roy A. Adkins: Handbook to Life in Ancient Rome (= Oxford paperbacks). Oxford University Press, 1998, ISBN 0-19-512332-8, S. 262 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 437, 665.
  2. Hermann Finke: Neue Inschriften. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 17, 1927, S. 1–107 Nr. 18@1@2Vorlage:Toter Link/oracle-vm.ku-eichstaett.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ([Deo I]ovantucaro / [3 pro M]ercuriale / [f]ilio v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) ) und 19@1@2Vorlage:Toter Link/oracle-vm.ku-eichstaett.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ([Marti Iovantu]caro sa[crum(?)] / [3]turnus [3] / [3]puli fili(i) v(otum) s(olvit) [l(ibens) m(erito)] ).
  3. CIL XIII, 4525
  4. CIL XIII, 10024,006
  5. Miranda Green: The Gods of the Celts. Stroud, 1986; Dover (USA), 1993, S. 158.
  6. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 597, 665 f.