Mercyful Fate (EP)

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Mercyful Fate
Extended Play von Mercyful Fate

Veröffent-
lichung(en)

1982

Label(s) Rave-On Records

Format(e)

12″-EP

Genre(s)

Heavy Metal

Titel (Anzahl)

4

Länge

22:04

Besetzung
  • E-Bass: Timi „Grabber“ Hansen

Produktion

Jac Hustinx

Studio(s)

Stone Sound Studios

Chronologie
Mercyful Fate Melissa
(1983)

Mercyful Fate ist die erste EP der gleichnamigen Band Mercyful Fate.

Entstehungsgeschichte

Das niederländische Label Rave-On Records bot Mercyful Fate einen ersten Plattenvertrag an. Im folgenden September ging die Band ins Stone Sound Studios, wo die vier Lieder für die EP innerhalb von zwei oder drei Tagen aufgenommen und abgemischt wurden. Die Band stand dabei unter Zeitdruck, die EP wurde so schnell fertiggestellt, dass sie den Erwartungen der Band nicht entsprach. Einige der Gitarrensoli darauf waren die jeweils ersten Takes, die unter Druck eingespielt wurden. Jac Hustinx, Produzent der EP und Besitzer des Labels, erlaubte für viele von Hank Shermanns Einspielungen nur einen Take, darunter das Intro-Solo von A Corpse Without Soul. Auch mit der Qualität der Produktion war die Band unzufrieden.[1]

Ein dänischer Priester versuchte, die musikalische Karriere der damals noch unbekannten Band noch vor Erscheinen der EP zu beenden. Er schrieb Zeitungen an, um die Band aufzuhalten. Als Reaktion darauf entwarf die Band das Schallplattencover der EP. Auf diesem ist eine mit Ausnahme eines Tangas nackte, an ein Kreuz gebundene Frau zu sehen, die eine Nonne darstellen soll. Diese wird von einem Coven verbrannt, der aus in Habite gehüllten Wesen mit dämonischen Gesichtern besteht. Mercyful Fate bekam die Möglichkeit, im staatlichen Fernsehen zu erscheinen. Diamond erklärte, dass das Cover nur ein Gemälde ist, wohingegen die Kirche tatsächlich Menschen verbrannte. Zu dieser Zeit benutzte Mercyful Fate bei Konzerten in Dänemark eine „Nonne“, die ausgezogen und unzüchtig behandelt wurde.[1]

Titelliste

  1. A Corpse Without Soul (Shermann/Diamond) – 6:53
  2. Nuns Have No Fun (Shermann-Denner/Diamond) – 4:17
  3. Doomed by the Living Dead (Shermann/Diamond) – 5:06
  4. Devil Eyes (Shermann/Diamond) – 5:48

Stil und Texte

Die Einflüsse der Band stammen aus dem Progressive Rock[2], dem epischen Hard Rock der 1970er Jahre[3] und dem traditionellen Heavy Metal. Charakteristisch ist außerdem der Gesang von King Diamond im Falsett. Die Liedtexte sind vom Satanismus inspiriert; während Diamond die satanischen Texte später „auf ein wesentlich höheres sprachliches Niveau bringen“ sollte, war Nuns Have No Fun „nicht weniger explizit als der frühe Venom-Stoff“.[3]

Beim Schreiben des Lieds Devil Eyes wurde Shermann von KissI Was Made for Lovin’ You inspiriert, das für Diamond den Beginn des Abstiegs von Kiss darstellt.[2] Der Beat der Hi-Hats erinnert Diamond außerdem an Disco-Musik und erscheint ihm amateurhaft, weshalb er das Lied als einziges von Mercyful Fate nicht mag und sich weigert, es live zu spielen.[1] Zudem empfindet er es als „ziemlich gesangsunfreundlich“.[2]

Rezeption

Durch ihr „gehobenes Tempo, eine aggressive Leadgitarre, packende Harmonien, rhythmisch variables Songwriting und diese düstere Atmosphäre, die Demon und Witchfinder General blass aussehen ließ“, sorgte die Band mit ihrer EP „nach nur einem Jahr gemeinsamer semi-professioneller Demoaufnahmen für Furore“.[3] Während die Band selbst mit der Qualität der Produktion unzufrieden war, mochten zahlreiche Fans ihren Klang.[1] Die EP gilt als Klassiker des Genres.[4] Da sie in den USA nur schwer erhältlich war, entstanden zahlreiche Bootleg-Pressungen.[5]

Das deutsche Magazin Rock Hard nahm die EP 2009 in die Liste der „250 Black-Metal-Alben, die man kennen sollte“ auf.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d Andy Allen: The complete biography of King Diamond. Mercyful Fate. Coven Worldwide, archiviert vom Original am 19. September 2010; abgerufen am 30. August 2012 (englisch).
  2. a b c Götz Kühnemund: A History of Horror. In: Rock Hard, Nr. 282, November 2010, S. 20–27.
  3. a b c Björn Thorsten Jaschinski: Seziertisch. In: Rock Hard, Nr. 282, November 2010, S. 28.
  4. Martin Vengadesan: Masters of the macabre. Music, Myths & Legends. (Nicht mehr online verfügbar.) The Star Online eCentral, 26. Juni 2005, archiviert vom Original am 6. August 2012; abgerufen am 6. Oktober 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ecentral.my
  5. Satan Stole My Teddybear music reviews - Mercyful Fate (Memento des Originals vom 11. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ssmt-reviews.com.
  6. 250 Black-Metal-Alben, die man kennen sollte. In: Rock Hard, Nr. 269, Oktober 2009, S. 75.