Meßberg
Der Meßberg ist ein Platz in Hamburg-Altstadt, der als mesberch seit 1458 belegt ist. Auf Marschniveau gelegen, war er früher von Überflutungen bedroht. Er wurde vor seiner Bebauung zur Lagerung von Unrat benutzt, sodass der Name wohl mit „Misthaufen“ zu interpretieren ist.
Geschichte
Der Meßberg gehörte neben dem Berg, dem Pferdemarkt, Alten Fischmarkt und dem Hopfenmarkt lange Zeit zu den fünf Hauptplätzen in der (Alt-)Stadt. Die Händler stammten in der Mehrzahl aus der Umgebung: Milch, Butter, Eier und Käse kamen aus den Vier- und Marschlanden. Die Milchhalter brachten die Milch teils selbst in die Stadt oder überließen sie ländlichen Zwischenhändlern, den Milchern, die ihrerseits die Milch an Hamburger Milchhöker veräußerten oder sie auf der Straße selbst verkauften. Der Transport fand über den Wasserweg mittels sogenannter Milch-Ewer statt. Im Winter verkauften die Marschbauern Kohl. Gemüse, Obst und Blumen brachten die Vierländer Bauern, die Grönhöker, erstmals 1693 an den Meßberg. Ähnliche Waren kamen aus dem Bardowicker Land, aus dem auch gelbe Wurzeln und Zwiebeln („Zippeln“) stammten.
Die Bauern aus dem Alten Land bereicherten den Markt hauptsächlich mit Baumfrüchten wie Kirschen und Morellen. Spinat, Sauerampfer und andere Küchengewächse lieferten die Bauern von den Inseln der Elbe.
Die beliebtesten Fische waren seinerzeit Elbbarsch und Kaulbarsch. Auch Lachse, Aale und Heringe waren gängige Elbfische. Flusskrebse waren in der Elbe kaum zu fangen, sie waren auf dem Wasserweg von Magdeburger und Berliner Binnenschiffern und per Wagen von Bauern aus Mecklenburg angeliefert worden.
Im Jahre 1907 wurde ein vorläufiger, zusätzlicher Marktplatz mit Landungsanlagen zwischen Meßberg, Deichtor und Alter Wandrahmsbrücke zur Entlastung des Hopfenmarktes in Betrieb genommen. 1911 zogen beide Märkte zum Großmarkt in die neu erbauten Deichtorhallen am Deichtorplatz.
Bauten
Der Meßberghof, der bis 1938 Ballin-Haus hieß, und das Chilehaus stehen am Meßberg.
Die U-Bahn-Haltestelle Meßberg liegt an der ersten U-Bahn-Strecke in Hamburg, die nach 26 Jahren kriegsbedingter Pause gebaut wurde. Eröffnet wurde sie am 22. Februar 1960. Sie wird von der Linie U1 bedient. Die Ausgänge am Westende des Bahnsteigs liegen an der Brandstwiete.
Literatur und Weblinks
- Ernst Christian Schütt u. a.: Chronik Hamburg. 2., aktualisierte Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1997, ISBN 3-577-14443-2, S. 127.
- Ehemalige Straßenbahngleise am Meßberg
Koordinaten: 53° 32′ 52,2″ N, 10° 0′ 3,7″ O