Visual C++

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Visual C++ ist ein Compiler des Unternehmens Microsoft zur Entwicklung von Software in der Programmiersprache C++ unter dem Betriebssystem Windows und anderen Betriebssystemen von Microsoft.

Aktuelle Versionen von Visual C++ verfügen über den erweiterten C++-Befehlssatz C++/CLI, der unter anderem die Nutzung der .Net-Framework-Programmierung vereinfachen soll.

Verfügbarkeit

Die aktuelle Version von Visual C++ ist Bestandteil der Entwicklungsumgebung Microsoft Visual Studio 2017/2019. Es ist in den Varianten Professional, Enterprise, Test Professional und Community (kostenlos) erhältlich.[1]

Vermarktung

Aus Marketinggründen trugen die Versionen 2002 und 2003 das Kürzel .NET als Zusatz im Namen. 2005 kam Microsoft von diesem Benennungsschema wieder ab.

Versionsgeschichte

Die Version 1.0 von Visual C++ erschien 1993 für Windows 3.1. Sie war als Nachfolger von Microsoft C/C++ für DOS vorgesehen. Version 2.0 von 1994 sollte als erste reine 32-Bit-Version den Umstieg auf Windows 9x vorbereiten. Version 4.0 führte die neue Integrierte Entwicklungsumgebung Developer Studio ein. Die Versionen ab 2002 sind in der Lage, außer der MFC noch auf .NET basierende Projekte zu erstellen. Die ursprünglich „Managed C++“ genannten Spracherweiterungen wurden stark überarbeitet und stehen ab Version 2005 von Visual C++ als C++/CLI zur Verfügung.

Titel Datum Neue Funktionen
Visual C++ 1.0 Februar 1993 erste Version, für Microsoft Windows 3.1, in der Professional-Version auch für DOS. Die Standard-Version ersetzte QuickC for Windows 1.0. Die Professional-Version ersetzte Microsoft C/C++ 7.0.
Visual C++ 1.0 32-Bit-Edition August 1993 für Microsoft Windows NT 3.1, nur für x86
Visual C++ 1.5 Dezember 1993 letzte Version, die selber unter Microsoft Windows 3.1 lauffähig ist und 16-bit-Programme erzeugen kann
Visual C++ 2.0 Oktober 1994 für Microsoft Windows NT 3.5 (unterstützt x86, MIPS und Alpha-Prozessoren), MFC 3.0, unterstützt Windows 3.x nur noch via Win32s, erste Version für Macintosh (nur Motorola 68000-Prozessoren)
Visual C++ 4.0 September 1995 für Microsoft Windows NT 3.51 und erstmals Microsoft Windows 95, MFC 4.0, neue Integrierte Entwicklungsumgebung Developer Studio, erste Version für PowerPC-Prozessoren, enthielt auch eine CD mit Visual C++ 1.52 für 16-bit-Rückwärtskompatibilität
Visual C++ 4.1 für Microsoft Windows NT 3.51 und Microsoft Windows 95, erste Version mit Microsoft Game SDK (später umbenannt in DirectX), letzte Version mit Unterstützung für MIPS-Prozessoren und Win32s, nur als Update für MSDN-Abonnenten erhältlich gewesen
Visual C++ 4.2 September 1996 für Microsoft Windows NT 4.0 und Microsoft Windows 95, MFC 4.2 mit Unterstützung für ActiveX, letzte Version mit Unterstützung für Macintosh und für PowerPC-Prozessoren
Visual C++ 5.0 April 1997 für Microsoft Windows NT 4.0 und Microsoft Windows 95, modernisierte Entwicklungsumgebung, MFC 4.21
Visual C++ 6.0 Dezember 1998 für Microsoft Windows NT 4.0 und Microsoft Windows 98 sowie das kommende Windows 2000, MFC 6.0, letzte Version für Alpha-Prozessoren
Visual C++ .NET 2002 2002 für Microsoft Windows XP, erstmalige Unterstützung für .NET-Projekte
Visual C++ .NET 2003 2003
Visual C++ 2005 November 2005
Visual C++ 2008 November 2007 für Microsoft Windows Vista
Visual C++ 2010 April 2010 für Microsoft Windows 7
Visual C++ 2012 April 2012 für Microsoft Windows 8
Visual C++ 2013 Oktober 2013 für Microsoft Windows 8.1
Visual C++ 2015 Juli 2015 für Microsoft Windows 10
Visual C++ 2017 März 2017 für Microsoft Windows 10
Visual C++ 2019 April 2019 für Microsoft Windows 10

Literatur

  • Dirk Louis: Visual C++ 2008 – Kompendium (Markt und Technik), ISBN 978-3-8272-4323-2
  • André Willms: Einstieg in Visual C++ 2005 (Galileo Computing), ISBN 3-89842-835-4
  • George Shepherd, David Kruglinski: Inside Visual C++ .NET, Microsoft Press Deutschland, ISBN 3-86063-678-2

Weblinks

Einzelnachweise