Myszków
Myszków | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Schlesien | |
Powiat: | Myszków | |
Fläche: | 72,00 km² | |
Geographische Lage: | 50° 35′ N, 19° 19′ O | |
Einwohner: | 31.261 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 42-300 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 34 | |
Kfz-Kennzeichen: | SMY | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Częstochowa–Zawiercie | |
Eisenbahn: | Częstochowa–Zawiercie | |
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Katowice | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Kreisstadt | |
Einwohner: | 31.261 (31. Dez. 2020)[1] | |
Gemeindenummer (GUS): | 2409011 | |
Verwaltung (Stand: 2011) | ||
Bürgermeister: | Włodzimierz Żak | |
Adresse: | ul. Kościuszki 26 42-300 Myszków | |
Webpräsenz: | www.um.myszkow.pl |
Myszków (deutsch: Mischkau) ist eine Kreisstadt in der Woiwodschaft Schlesien in Polen. Die Industriestadt liegt beiderseits der Warthe, etwa 30 km südöstlich von Częstochowa entfernt im Nordwesten der Region Kleinpolen.
Geschichte
Im unfruchtbaren, von Feuchtgebieten durchzogenen Warthetal verlief die Grenze zwischen Kleinpolen bzw. dem Königreich Polen sowie dem seit dem 14. Jahrhundert zu Böhmen gehörenden Schlesien. Diese widrigen Bedingungen verhinderten lange eine dauerhafte Besiedlung. Der Name des Dorfes Myszków ist erst seit 1629 urkundlich nachgewiesen, jedoch trug Myszków früher die Bezeichnung Eisenhammer Żarki, dessen erstmalige Verwendung in das Jahr 1442 fällt. Zu großer Bedeutung kam dieser Ort jedoch nicht und blieb stets im Schatten der nahegelegenen Ortschaften Mrzygłód und Ciszówka, die bereits 1412 bzw. 1437 erstmals urkundlich erwähnt wurden und sich zu florierenden Marktorten entwickelten. Insbesondere von der benachbarten Ortschaft Ciszówka war Myszków damals abhängig. Der Name Myszków, der sich schließlich im 17. Jahrhundert durchsetzte, geht wahrscheinlich auf den Namen Myszek oder auf die Adelsfamilie Myszkowski zurück, die in der Gegend über ausgedehnten Grundbesitz verfügten. Das Gebiet um Myszków teilte das Los der Woiwodschaft Krakau, der es zugehörig war, und wurde 1795 als Teil Neuschlesiens preußisch. 1807 wurde es dem neu gegründeten Herzogtum Warschau angegliedert, um dann ab 1815 zu Kongresspolen zu gehören.
Erst im 19. Jahrhundert erlebte die Region infolge der Industrialisierung und der Nähe zum Oberschlesischen Industriegebiet einen wirtschaftlichen Aufschwung. Insbesondere der Bau der Warschau-Wiener Eisenbahnlinie über Kattowitz, an der Myszków Anschluss fand, verband das Dorf mit den florierenden Industriegebieten. Nach Funden von Braunkohle wurden im heutigen Stadtgebiet fünf heute nicht mehr existierende Kohlebergwerke angelegt. Darüber hinaus folgten die Metallfabrik Michałów, das Stahlwerk Mystal sowie eine Fabrik, die Emaillegeschirr herstellte. Aber auch Betriebe der Papierherstellung und der Baumwollindustrie siedelten sich in der Stadt an. Der jüdische Bevölkerungsanteil lag in der Zwischenkriegszeit bei 5 %. Während der deutschen Besatzung Polens wurden diese Juden ghettoisiert, zur Zwangsarbeit gezwungen und schließlich im KZ Auschwitz ermordet.
Erst im Jahre 1950 wurde Myszków zur Stadt erhoben. Heute hat die Stadt vorwiegend mit dem Strukturwandel zu kämpfen, wodurch viele Arbeitsplätze in verschiedenen Industriezweigen wegfielen. Trotzdem ist ein erneuter Aufschwung im Bergbau zu erwarten, da in Myszków in jüngster Zeit Vorkommen von Molybdän, Wolfram, Silber und Kupfer entdeckt wurden.
Bildung
Im Stadtgebiet von Myszków befinden sich acht Grundschulen, fünf Mittelschulen sowie ein Gymnasium (Liceum Ogólnokształcące im. mjr Henryka Sucharskiego) und zwei Berufsschulen.
Verkehr
Myszków hat vier Haltestellen an der Bahnstrecke Warszawa–Katowice.
Städtepartnerschaften
Myszków unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:
- Kopřivnice (Tschechien) seit 1997
- Los Alcázares (Spanien) seit 1999
- Zwönitz (Deutschland) seit 2001
- Námestovo (Slowakei) seit 2002
Söhne und Töchter der Stadt
- Simon Snopkowski (1925–2001), Arzt
- Jadwiga Wiśniewska (* 1963), Politikerin
- Magdalena Cielecka (* 1972), Schauspielerin
- Artur Bramora (* 1972), Politiker
- Aleksander Miśta (* 1983), Schachgroßmeister
Literatur
- Myszków, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 507
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt (polnisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.