Montreuil (Pas-de-Calais)
Montreuil | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Pas-de-Calais (62) | |
Arrondissement | Montreuil | |
Kanton | Berck | |
Gemeindeverband | Deux Baies en Montreuillois | |
Koordinaten | 50° 28′ N, 1° 46′ O | |
Höhe | 2–43 m | |
Fläche | 2,85 km² | |
Einwohner | 1.935 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 679 Einw./km² | |
Postleitzahl | 62170 | |
INSEE-Code | 62588 | |
Website | http://montreuil62.free.fr/ | |
Hauptstraße Rue Pierre Ledent Hauptstraße Rue Pierre Ledent |
Montreuil (amtlich), oder Montreuil-sur-Mer (nichtamtlich) (niederländisch Monsterole) ist eine Gemeinde mit 1.935 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France in Frankreich.
Montreuil gehört zum Kanton Berck und zum Arrondissement Montreuil. Der Ort liegt 40 Meter über dem Tal auf einem Bergkegel, der von der Canche umflossen wird.
Geschichte
Montreuil wurde erstmals 898 in den Annales de Saint-Bertin et de Saint-Vaast erwähnt. Der Name bedeutet kleines Kloster (monasterolium). Es ist bekannt, dass einige Zeit später, nach 913, die Mönche des Klosters Landévennec (heute Département Finistère) hier Zuflucht fanden, nachdem ihre Abtei von den Wikingern zerstört worden war. 980 wurde Montreuil dem Krongut hinzugefügt.
Am Schnittpunkt zweier Achsen, einer Landstraße und des Flusses Canche, war der Ort schon früh bedeutend. Bereits Ende des 9. Jahrhunderts wurde er befestigt, bis 1204 lag dort der einzige Seehafen der Kapetinger. 1188 verlieh König Philipp II. die Stadtrechte und ließ Anfang des 13. Jahrhunderts die Stadtmauer verstärken. 1567 wurde mit dem Bau der Zitadelle begonnen.
Gegen Ende des Mittelalters führte die Versandung der Canche den Niedergang der Stadt herbei, der Export von Tuchen ging zurück. Zwei Jahrhunderte lang spielte Montreuil nur noch eine untergeordnete Rolle, ehe es bei der Verteidigung gegen die Habsburger wieder Bedeutung erlangte.[1]
Bauwerke
- Zitadelle
- Im 13. Jahrhundert ließ Philipp II. an der Stelle eine Burg errichten, um den an der Mündung der Canche liegenden Hafen von Montreuil zu schützen. Von dieser Burg existieren noch mehrere Türme in der nördlichen Mauer der Zitadelle. Nach der Plünderung der Stadt durch die Truppen Karls V. im Jahr 1537 befahl Karl IX. den Bau einer der ersten befestigten Zitadellen des Königreichs. Um 1670 verbesserte Vauban die Anlage, die bis ins 19. Jahrhundert kontinuierlich verstärkt wurde. Seit 1926 steht die Zitadelle unter Denkmalschutz, aufgrund der dort ansässigen Fledermauspopulationen heute auch unter Naturschutz. Sie kann besichtigt werden und erlaubt schöne Ausblicke über das Tal der Canche.[2]
- Abteikirche Saint-Saulve
- Ehemaliges Krankenhaus Hôtel-Dieu de Montreuil mit der Kapelle Saint-Nicolas
- 141010 Montreuil P1030720.JPG
Stadtmauer
Torhaus der Zitadelle
- 141010 Montreuil P1030766.JPG
Theater an der Place du Général de Gaulle
Städtepartnerschaft
- Rheinberg, Deutschland
In Montreuil geboren
- Bertha von Holland (um 1055–1094), durch ihre Heirat mit dem französischen König Philipp I. von 1071 oder 1072 bis 1092 Königin von Frankreich
- Denis Lambin (1520–1572), Humanist, Philologe und Gelehrter
- Adrian Le Roy (um 1520–1598), französischer Lautenist, Musikverleger und Komponist
- Germain Gillon (1769–1835), Zisterzienser
- Jean-Claude Andruet (* 1940), Rallyefahrer
Montreuil in Literatur und Film
- Montreuil ist einer der Schauplätze des Romans „Die Elenden“ von Victor Hugo.
- Montreuil ist ein der Schauplatz des Films Die Sonne Satans (1987) nach dem gleichnamigen Roman von Georges Bernanos, mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle.
Weblinks
- Homepage der Stadt Montreuil-sur-Mer (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ Présentation et historique de Montreuil-sur-Mer (französisch) im Webauftritt der Stadtverwaltung, abgerufen am 19. Oktober 2014
- ↑ Hinweistafel im Torhaus der Zitadelle