Bademantel

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Leinenbademantel

Ein Bademantel, Schlafrock oder Morgenmantel ist ein einteiliges Bekleidungsstück, dessen meist flauschiges Material, oft frotteeartiger Stoff oder aber Seide, nach dem Baden oder Duschen die Restfeuchtigkeit aufnehmen soll. Bademäntel kommen im privaten, häuslichen Bereich sowie in öffentlichen Schwimmbädern und Saunen zum Einsatz.

Der Bademantel ist typischerweise knopf- und verschlusslos und wird nur durch einen Bindegürtel zusammengehalten[1].

Gelegentlich hat der Mantel eine fest angearbeitete Kapuze („Kapuzenbademantel“). Es werden sowohl Modelle für Damen als auch für Herren und Kinder angeboten. Viele Bademäntel sind mehr oder weniger lang und bedecken die Knie bzw. die Unterschenkel, jedoch gibt es für Damen, seltener auch für Herren, Kurzbademäntel, die auf Oberschenkelhöhe bzw. über den Knien enden. In guten Hotels werden hoteleigene Bademäntel gestellt; sie sind laut Angaben der Hotels bevorzugte „Mitnahmeobjekte“ der Gäste.

Übliche Bezugsquellen sind Textilfachgeschäfte, Warenhäuser und Versandhäuser.

Geschichtliches

Bademäntel in einem Schwimmbad um 1916

Alfred Martin schrieb 1906 das Buch Deutsches Badewesen in vergangenen Tagen: nebst einem Beitrage zur Geschichte der deutschen Wasserheilkunde. In diesem Buch zitiert er unter anderem aus dem mittelalterlichen Epos Ruodlieb (um 1030) die Verse XIII, 6–9 : Hier legt sich der Held im Bademantel aufs Bett, „bis er trocken war und die Hitze sich in ihm verminderte“.

Die Glotterthaler Badeordnung Mitte des 16. Jahrhunderts schrieb vor, dass die Männer bedeckt ins Wasser zu steigen haben. Aus dem Jahr 1880 ist bekannt, dass Frauen eine Art des Bademantels am Strand auf dem Weg zum Meer trugen. Dieser fungierte vor allem als Sichtschutz. Er bestand zu diesem Zeitpunkt aus Biber, Flanell oder frottierähnlichem Stoff.[2] Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde diese Art des Bademantels auch von Herren übernommen. Der Schnitt glich sich allerdings dem Hausmantel an.

Der Bademantel in der Literatur und Pop-Kultur

Im Roman Per Anhalter durch die Galaxis trägt einer der Akteure, Arthur Dent, ständig lediglich einen Bademantel. Playboy-Erfinder Hugh Hefner war ein weiterer überzeugter Haus-/Bademantelträger.

Eine zentrale Bedeutung wird dem Bademantel auch in der Fernsehsendung Dittsche – Das wirklich wahre Leben zugeschrieben. Im Kinofilm The Big Lebowski trägt der von Jeff Bridges gespielte, Dude gerufene Protagonist ebenfalls einen Bademantel. In dem Film Das geheime Fenster ist das von Johnny Depp präferierte Kleidungsstück ein Bademantel. Der Musiker Udo Jürgens gab seine Zugaben traditionellerweise im weißen Bademantel. Außerdem trägt die Romanfigur Sherlock Holmes in allen Geschichten einen rot-goldenen Bademantel. Die bayerische Kabarettistin Luise Kinseher tritt in ihren Soloprogrammen als ihr Alter Ego Famous Mary from Bavary stets im bunten Morgenmantel auf.[3]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bademantel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Hausmantel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bademantel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Morgenmantel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Ingrid Loschek: Reclams Mode- und Kostümlexikon. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1987, ISBN 3-15-010343-6.
  2. Thomas Rusche: Kleines SØR-Brevier der Kleidungskultur. Der Ratgeber für den Herrn. 6. Auflage. LIT, Berlin 2006, ISBN 3-89473-101-X.
  3. SAT3: „Mary from Bavary“ über Quantenphysik