Mose Capsali

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Mose Capsali, auch Mose Kapsali (geboren um 1420 auf Kreta, Republik Venedig; gestorben um 1495 in Istanbul, Osmanisches Reich) war Großrabbiner von Istanbul (Hahambaşı).

Mose Capsali studierte zuerst bei seinem Vater auf Kreta (damals venezianische Kolonie Candia) und führte seine Studien in Italien und Deutschland weiter. Ab etwa 1445 wirkte er als Rabbiner in Konstantinopel und wurde nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 in seinem Amt bestätigt. Capsali genoss sowohl als geistiger wie als kommunaler Führer großes Ansehen und wurde vom Sultan Mehmed II. zusammen mit dem Mufti (Schaich al-Islām) und den christlichen Patriarchen an den kaiserlichen Rat (Dīwān) berufen. Er blieb in seinem Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1495. Sein Nachfolger als Großrabbiner war Elia Misrachi.

Capsali vertrat mit Nachdruck das rabbinische Judentum und wehrte eine Annäherung an das Karäertum ab.[1]

Literatur (Auswahl)

  • Bernard Lewis: Die Juden in der islamischen Welt. Vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München 2004, ISBN 978-3-406-51074-8 (Erstfassung 1987).
  • Heinrich Graetz: Geschichte der Juden. Von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Aus den Quellen neu bearbeitet. Band VIII.: Von Maimunis Tod 1205 bis zur Verbannung der Juden aus Spanien und Portugal. Zweite Hälfte. Leipzig 1864, S. 215, S. 293 (Digitalisat in der Freimann-Sammlung).
  • Abraham David: Capsali, Moses ben Elijah. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 4, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865932-9, S. 456 (englisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich Graetz: Geschichte der Juden ... Band 8, S. 293.