Museum Haus C. G. Jung

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Museum Haus C. G. Jung
Hofffassade.jpg
Wohnhaus von C. G. Jung, Hoffassade
Daten
Ort Küsnacht
Architekt Ernst Robert Fiechter
Eröffnung 2018
Betreiber
Stiftung C. G. Jung Küsnacht
Website

Das Museum Haus C. G. Jung im ehemaligen Wohnhaus von Carl Gustav Jung und Emma Jung-Rauschenbach in Küsnacht am Zürichsee gibt Einblicke in Leben und Werk des Psychiaters und Begründers der analytischen Psychologie sowie dessen ebenfalls als Analytikerin tätigen Ehefrau.

Geschichte

Nachdem CG Jung 1907 ein seinen Wünschen entsprechendes Grundstück direkt am Seeufer von Küsnacht gefunden hatte, war er massgeblich an der Planung und Gestaltung von Haus und Garten beteiligt.[1] Für den Bau wurde der Architekt Ernst Robert Fiechter,[2] ein Cousin von C. G. Jung und die mit Emma Jung verwandten Gartenarchitekten Walter und Oskar Mertens beigezogen.

Das 1908 erbaute zweigeschossige Wohnhaus steht in einer grosszügigen Gartenanlage zwischen Seestrasse und Ufer. Strassenseitig zeigt sich eine repräsentative Hoffassade mit Treppenhausturm und zwei Inschriftentafeln. Über dem Eingang ist die Inschrift Vocatus atque non vocatus deus aderit („Gerufen oder nicht gerufen, Gott wird da sein“) eingemeisselt.

Datei:Vocatus-atque-non-vocatus.jpg
Inschrift oberhalb der Eingangstüre

Das Haus, das neben Wohnräumen auch eine psychologische Praxis vorsah, wurde 1909 von der Familie bezogen und von C. G. Jung bis zu seinem Tod 1961 bewohnt. Seit 2002 ist das Haus Eigentum der Stiftung C. G. Jung Küsnacht, die heute das Museum betreibt.

Museum

Datei:Veranda des Wohnhauses von C.G. Jung.jpg
Wohnhaus von C. G. Jung, Veranda mit Blick auf den Zürichsee
Datei:Seeseitige Fassade.jpg
Seeseitige Fassade

Nach der weitgehend originalgetreuen Wiederherstellung von Gartenanlage und Innenräumen erfolgte im April 2018 die Museumseröffnung. Das Museum, das sich als Gelehrtenhaus und Wohnmuseum versteht, kann im Rahmen von Führungen besucht werden. Zentral ist hierbei das Motto «zu Gast bei C. G. und Emma Jung-Rauschenbach». Die Dauerausstellung in Salon, Speisesaal und Veranda widmet sich dem Jungschen Familienleben und Freizeitaktivitäten, während Arbeitszimmer/Praxis, Wartezimmer und Bibliothek einen Einblick in die Arbeitsweise und Forschungsinteressen von C. G. Jung geben. Ein weiterer Raum ist Wechselausstellungen vorbehalten. Darin werden Ausstellungen aus dem erweiterten Themenfeld gezeigt.

Literatur

  • Ruth Ammann: Landscapes, houses and rooms where Carl Gustav Jung lived, worked and was at home: 40 selected slides from the original show of 117 pictures. Ruth Ammann / Erbengemeinschaft C. G. Jung, Küsnacht 1995.
  • Barbara Hannah, Eva Wertenschlag-Birkhäuser: C. G. Jung, sein Leben und Werk; biographische Aufzeichnungen. Aktualisierte Neuaufl., 2. Auflage. Verl. Stiftung für Jung'sche Psychologie, Küsnacht 2006, ISBN 3-908116-62-7 (479 S.).
  • Aniela Jaffé: Aus C. G. Jungs letzten Jahren, und andere Aufsätze. [2. Aufl.]. Daimon-Verlag, Einsiedeln 1987, ISBN 3-85630-009-0.
  • Andreas Jung: Das grosse Haus am See. In: Küsnachter Jahrheft. Band 54, 2014, S. 59–69 (online [PDF; abgerufen am 13. Dezember 2018]).
  • Andreas Jung, Regula Michel, Arthur Rüegg (Hrsg.): Haus C. G. Jung: Entstehung und Erneuerung des Wohnhauses von Emma und Carl Gustav Jung-Rauschenbach. Stiftung C. G. Jung Küsnacht, SzZuIDS NEBIS ZBZ (Osiris-Link), Küsnacht 2009, ISBN 3-905681-40-4 (147 S.).
  • s.n.: Landhaus Dr. C. G. Jung in Küsnacht: erbaut durch Architekt Dr.-Ing. E. Fiechter in München. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 56/57, Nr. 25, 1911, S. 343–344.

Filme

BBC-Interview mit Jung für die TV-Sendung Face to Face mit John Freeman in Jungs Haus in Küsnacht, 1959.[3]

Weblinks

Commons: Wohnhaus von C. G. Jung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Jung: Das grosse Haus am See. In: Küsnachter Jahrheft. Band 54, 2014, S. 59–69, hier S. 61
  2. s.n.: Landhaus Dr. C. G. Jung in Küsnacht: erbaut durch Architekt Dr.-Ing. E. Fiechter in München. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 56/57, Nr. 25, 1911, S. 343–344
  3. Internet Movie Database