Schlangenaale

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Schlangenaale

Ringelschlangenaal (Myrichthys colubrinus)

Systematik
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Kohorte: Elopomorpha
Ordnung: Aalartige (Anguilliformes)
Familie: Schlangenaale
Wissenschaftlicher Name
Ophichthidae
Rafinesque, 1815

Die Schlangenaale (Ophichthidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Aalartigen. Sie besteht aus etwa 330 Arten in über 60 Gattungen und zwei Unterfamilien. Der Name Ophichthidae kommt aus dem Griechischen: ophis bedeutet Schlange und ichthys Fisch.

Schlangenaale leben in subtropischen und tropischen Meeren in Küstenregionen, über Sandböden oder in Korallenriffen. Einige Arten gehen auch in Flussmündungen.

Merkmale

Schlangenaale ähneln den Muränen: Sie sind langgestreckt, die Anzahl ihrer Wirbel beträgt zwischen 110 und 270, die Brustflossen sind sehr klein oder fehlen, ebenso die Schwanzflosse, deren Funktion von den langen, weit nach hinten reichenden Rücken- und Afterflossen übernommen wird. Die Schwanzspitze ist bei vielen Arten knöchern verstärkt und ermöglicht es den Fischen, sich sehr schnell rückwärts in den Sand zu bohren. Das Maul der Schlangenaale ist end- oder stark unterständig. Die Bezahnung der einzelnen Arten ist sehr verschieden: neben konischen Fangzähnen treten auch stumpfe Zähne auf, um hartschalige Beutetiere zu zermahlen. Im Unterschied zu den Muränen, deren Nasenlöcher in Augenhöhe sitzen, befinden sich die Nasenlöcher der Schlangenaale weit vorn über der Schnauzenspitze und enden in nach unten gebogenen Röhrchen. Schlangenaale werden 30 Zentimeter bis 2,5 Meter lang.

Lebensweise

Die meisten Arten sind nachtaktiv. Tagsüber halten sie sich versteckt im Sand, oft schaut nur der Kopf heraus, nachts gehen die Räuber auf Nahrungssuche. Die Tiere sind nicht so sehr an ihr Versteck gebunden wie Muränen.

Schlangenaale fressen Fische oder Krebstiere, einige haben sich auf Kopffüßer spezialisiert. Die Beute wird gustatorisch (über den Geschmacksinn) aufgespürt.

Die Fortpflanzung der Schlangenaale ist weitgehend unbekannt. Bei einigen Arten konnte beobachtet werden, dass sie Gruppen bilden und zum Laichen an die Wasseroberfläche schwimmen.

Stammesgeschichte und Systematik

Der fossile Schlangenaal Goslinophis ist aus der norditalienischen Monte-Bolca-Formation, die aus Ablagerungen der Tethys im Eozän entstand, bekannt.

Schlangenaale gehören zu den Aalartigen und darin, zusammen mit den vier weiteren Familien, zur Unterordnung Congroidei. Fast allen Angehörigen dieser Unterordnung, so auch den Schlangenaalen, fehlen die Schuppen. Das Stirnbein ist zusammengewachsen.

Unterfamilie Ophichthinae

Die Angehörigen dieser Unterfamilie haben oft eine Streifen- oder Fleckenzeichnung, einige auch eine einheitliche Farbe. Der Schwanz ist ohne Schwanzflosse und hart oder fleischig. Die Gattungen Apterichtus, Cirricaecula und Ichthyapus sind vollständig ohne Flossen, anderen fehlen Brust-, Rücken- oder Afterflosse.

Unterfamilie Myrophinae

Die Angehörigen dieser Unterfamilie sind gleichförmig gefärbt. Oft ist der Rücken dunkler. Die Flossenstrahlen der Schwanzflosse sind klein, aber noch mit Rücken- und Afterflosse verbunden. Brustflossen können vorhanden sein oder fehlen.

Kopf einer Myrophis-Larve

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Hans A. Baensch/Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 6 Non-Perciformes (Nicht-Barschartige), Mergus-Verlag, Melle, ISBN 3-88244-116-X
  • Dieter Eichler/Robert F. Myers: Korallenfische Indopazifik, Jahr-Verlag GmbG & Co., ISBN 3-86132-225-0

Weblinks

Commons: Schlangenaale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien