Nanak Dev

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Nanak Dev auf einer Wandmalerei aus dem Gurdwara Baba Atal, Anfang 19. Jahrhundert.

Nanak Dev (Panjabi ਨਾਨਕ ਦੇਵ) (* 15. April 1469 in Talwandi, heute Nankana Sahib bei Lahore; † 1539) ist ein Heiliger und Religionsstifter des Sikhismus.

Nanak Dev empfängt heilige Männer. Miniaturmalerei 1828–30.

Leben

Nanak wurde in dem Dorf Talwandi, dem heutigen Nankana Sahib in Pakistan, geboren. Seine Eltern waren Hindus, und er gehörte einer Händlerkaste an. Schon als Junge war er fasziniert von Religion, und sein Drang, die Geheimnisse des Lebens zu erforschen, brachte ihn dazu, sein Elternhaus zu verlassen und auf Wanderschaft durch weite Teile Nordwest-Indiens zu gehen. Nanak lehnte bereits in jungen Jahren strikt das Konzept des Hinduismus ab. Er soll eine göttliche Stimme gehört haben, die ihm befahl, Glauben an einen Gott, Barmherzigkeit, Reinheit, Andacht und Dienen zu lehren.

Nanak betont in seinen Schriften (festgehalten im Sri Guru Granth Sahib) immer wieder, dass er ausschließlich ein Diener und Schüler Gottes sei. Nanak hat sich laut eigener Aussage nie als Schüler irgendeines menschlichen Lehrers gesehen.

Nach mehreren Jahren der Wanderschaft mit seinen ersten Jüngern, Mardana, einem muslimischen Musiker, der die Zupflaute rabāb spielte, und einem hinduistischen Bauern, Bala, begann Nanak zu lehren. Während dieser Zeit durchquerte er fast ganz Indien, er soll sogar bis nach Mekka und Medina gekommen sein. Er predigte vor Jain- und Hindu-Tempeln und vor muslimischen Moscheen und zog dabei eine Vielzahl von Sikhs (Schülern) an. Er war der Ansicht, Religion sollte die Menschen verbinden. Nanak lehnte deshalb das Asketentum ab und forderte von seinen Nachfolgern eine disziplinierte, aber der Welt zugewandte Lebensweise. Beeinflusst von unterschiedlichen lokalen Lehrtraditionen (dem Sufismus und Bhakti), predigte er die Einheit Gottes jenseits der vielfältigen religiösen Formen seiner Anhänger. Ein bekanntes Zitat Nanaks lautet: „Es gibt keine Hindus, es gibt keine Muslime, es gibt nur Geschöpfe Gottes.“

Nanak kritisierte die Rituale, den Glauben an das Priestertum, das von der herrschenden Brahmanenkaste bestimmt wurde, sowie das Kastensystem im Hinduismus und sagte, dass äußere Rituale einer echten Religiosität im Wege stehen. Seine Anhänger bezeichneten ihn als Guru (Lehrer). Vor seinem Tod ernannte er Guru Angad zu seinem Nachfolger und zum Oberhaupt seiner Gemeinschaft.

Guru Nanak wird das Mul Mantar zugeschrieben, die ersten Verse des Guru Granth Sahib.

Große Ghazal-Sänger verwenden heute seine Hymnen und Zitate für Musik, wie z. B. Jagjit Singh mit seinem berühmten Song: Main na Hindu, Na Musalman, Dostie Mera Iman, Mujhe Jeen Do („Ich bin kein Hindu, ich bin kein Muslim, meine Religion ist die Freundschaft, lasst mich so leben!“).

Weblinks

Commons: Guru Nanak Dev – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien