Komitee für Staatsangelegenheiten der DVRK
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Bestehen | seit 2016 | ||
Entstanden aus | Nationale Verteidigungskommission |
Das Komitee für Staatsangelegenheiten der Demokratischen Volksrepublik Korea ist das höchste Regierungsorgan Nordkoreas.[1]
Gründung und Aufgaben
Bis Juni 2016 lautete die offizielle Bezeichnung Nationale Verteidigungskommission. Am 29. Juni 2016 wurde sie auf der 4. Tagung der 13. Obersten Volksversammlung als Komitee für Staatsangelegenheiten der Demokratischen Volksrepublik Korea neugegründet.[2] Damit liegt im neuen Organ der Fokus auch auf Themen außerhalb von nationaler Verteidigung und Sicherheit. Das Komitee ist ein vom Ministerrat der DVRK unabhängiges Exekutivorgan, das laut der nordkoreanischen Verfassung nur dem Parlament direkt verantwortlich ist.[3]
Das Komitee hat einen symbolischen Vorsitzenden (Kim Jong-il), einen Vorsitzenden (Kim Jong-un), mehrere Vizevorsitzende sowie Mitglieder.[3]
Nach Artikel 97, Absatz 7 der Verfassung hat das Parlament das Recht, den Vorsitzenden, die Vizevorsitzenden und die Mitglieder auf Vorschlag des Vorsitzenden des Staatskomitees ein- oder abzusetzen.[3]
Das Staatskomitee ist de facto die Spitze der Exekutive[4] und das Amt des Vorsitzenden ist in der DVRK das „höchste Amt im Staate“.[5] Der Hauptsitz des Komitees befindet sich im Stadtbezirk Pot’onggang-guyŏk der Hauptstadt Pjöngjang.
Zusammensetzung
Aktuell sind folgende Personen Mitglieder des Staatskomitees (Stand April 2020):[6]
- symbolisch: „Ewiger Vorsitzender“: Kim Jong-il †
- Vorsitzender: Kim Jong-un („Oberster Führer“)
- Erster Vizevorsitzender:
- Vizevorsitzender:
- Mitglieder:
Kim Jong-il wurde nach seinem Tod zum „Ewigen Vorsitzenden“ erklärt und sein Sohn Kim Jong-un von der Obersten Volksversammlung am 13. April 2012 als Nachfolger mit der Bezeichnung „Erster Vorsitzender“ eingesetzt.[7] 2016 wurde die Bezeichnung in „Vorsitzender des Komitees für Staatsangelegenheiten“ geändert.[2]
Liste der Vorsitzenden
Nationale Verteidigungskommission
Vorsitzende
- Kim Il-sung (27. Dezember 1972 bis 9. April 1993)
- Kim Jong-il (9. April 1993 bis 17. Dezember 2011)
- Kim Jong-un (13. April 2012 bis 29. Juni 2016)
Erste Vizevorsitzende
- O Chin-u (27. Dezember 1972 bis 22. Mai 1990)
- Kim Jong-il (23. Mai 1990 bis 9. April 1993)
- O Chin-u (9. April 1993 bis Februar 1995)
- Jo Myong-rok (September 1998 bis November 2010)
Vizevorsitzende
- Kim Yŏng-ju (23. Mai 1990 bis 9. April 1993)
- Choe Kwang (23. Mai 1990 bis 21. Februar 1997)
- Jo Myong-rok (21. Februar 1997 bis September 1998)
- Kim Yŏng-ch’un (11. April 2007 bis 3. Dezember 2012)
- Ri Yong-mu (11. April 2007 bis 29. Juni 2016)
- O Kŭng-nyŏl (9. April 2009 bis 29. Juni 2016)
- Jang Song-thaek (7. Juni 2009 bis 3. Dezember 2013)
- Choe Ryong-hae (9. April 2014 bis 29. Juni 2016)
- Hwang Pyong-so (25. September 2014 bis 29. Juni 2016)
Komitee für Staatsangelegenheiten
Vorsitzende
- Kim Jong-un (seit 29. Juni 2016)
Erste Vizevorsitzende
- Choe Ryong-hae (seit 11. April 2019)
Vizevorsitzende
- Hwang Pyong-so (29. Juni 2016 bis 11. April 2018)
- Choe Ryong-hae (29. Juni 2016 bis 11. April 2019)
- Pak Pong-ju (seit 29. Juni 2016)
Siehe auch
- Liste der Machthaber Nordkoreas – ein Überblick
Quellen
- ↑ Deutscher Bundestag (Hrsg.): Das politische System der Demokratischen Volksrepublik Korea mit Hintergrundinformationen zum nordkoreanischen Diplomaten Ri Su-yong und seinen persönlichen Beziehungen zum Machthaber Kim Jong-un. 29. März 2018, S. 5 (online [PDF; abgerufen am 25. Mai 2020]).
- ↑ a b Die 4. Tagung der Obersten Volksversammlung in der XIII. Legislaturperiode. Abgerufen am 2. August 2016. ; Pyongyang Times, 02.07.2016, S. 1 ff.
- ↑ a b c Nordkorea-Info
- ↑ Rüdiger Frank (2005): Politisches System Nordkoreas. In: Thomas Kern, Patrick Köllner (Hrsg.): Südkorea und Nordkorea. Einführung in Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Frankfurt/Main: Campus Verlag. ISBN 3-593-37739-X, Seite 227.
- ↑ KCNA, 16. Februar 2002: Kurze Lebensbeschreibung Kim Jong-ils (englisch) (Memento des Originals vom 12. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gi-Jae Han, Na-ri Shin: Ri Son Gwon, Ri Pyong Chol enter State Affairs Commission of N. Korea. In: Dong-a Ilbo. 14. April 2020, abgerufen am 25. Mai 2020 (englisch).
- ↑ 5th session of the 12th Supreme Peoples’ Assembly (englisch) North Korean Economy Watch. Abgerufen am 23. Dezember 2012.