Nationalpark-Effekt
Als Nationalpark-Effekt (auch Nationalparkeffekt) wird die verringerte Scheu und niedrigere Fluchtdistanz von Wildtieren gegenüber dem Menschen bezeichnet, die nach Errichtung von Schutzgebieten (z. B. Nationalparks) beobachtet werden kann.[1][2][3][4]
Der Begriff wurde von dem deutschen Biologen, Geobotaniker und Landschaftsökologen Heinz Ellenberg und dem österreichischen Ethologen und Ökologen Wolfgang Scherzinger geprägt.[5] Der Effekt wird auf den dauerhaften Wegfall von hochrangigen Störreizen zurückgeführt (z. B. durch Verzicht auf Bejagung verbunden mit einem strikten Wegegebot im betreffenden Schutzgebiet), die den Wildtieren eine Habituation, d. h. Gewöhnung an häufig auftretende, aber harmlose Reize ermöglicht (z. B. an das wiederholte Erscheinen von Wanderern auf einem Wanderpfad).[1][6]
Siehe auch
Literatur
- Hans-Heiner Bergmann, Volkhard Wille: Flüchten oder gewöhnen? Feindabwehrstrategien wildlebender Tiere als Reaktion auf Störsituationen. In: Peter Sturm, Notker Mallach (Hrsg.): Störungsökologie (= Laufener Seminarbeiträge). Nr. 1. Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), 2001, ISBN 978-3-931175-59-7, ISSN 0175-0852, S. 17–21 (archive.org [PDF]).
Einzelnachweise
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- ↑ Klaus Taschwer: Forschung Spezial: Wo das Büchserl nicht mehr knallt. In: derstandard.at. 28. September 2017, archiviert vom Original am 21. Oktober 2019; abgerufen am 21. Oktober 2019.
- ↑ Glossar - Detail. In: Schutzstation Wattenmeer. Archiviert vom Original am 21. Oktober 2019; abgerufen am 21. Oktober 2019.
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- ↑ Jordi Natascha: Touristische und soziokulturelle Bedeutung von Wildtierbeobachtungen und deren Auswirkungen auf die Wildtiere. Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Wädenswil 2010, S. 72 ff. (archive.org [PDF]).