Bibras Natcho

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Bibras Natcho
Datei:Zenit-CSKA (6).jpg
Bibras Natcho (2015)
Personalia
Voller Name Bibras Natkho
Geburtstag 18. Februar 1988
Geburtsort Kfar Kama (IL-Z), Israel
Größe 175 cm
Position Zentraler Mittelfeldspieler
Junioren
Jahre Station
Hapoel Tel Aviv
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2006–2010 Hapoel Tel Aviv 91 0(5)
2010–2013 Rubin Kasan 104 (21)
2014 PAOK Thessaloniki 11 0(2)
2014–2018 ZSKA Moskau 101 (24)
2018–2019 Olympiakos Piräus 21 0(1)
2019– FK Partizan Belgrad 37 (13)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2004–2005 Israel U17 12 0(3)
2006 Israel U18 4 0(1)
2006–2007 Israel U19 14 0(7)
2007–2010 Israel U21 23 0(5)
2009– Israel 72 0(2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 16. Dezember 2020

2 Stand: 18. November 2020

Bibras Natcho (auch Natkho, hebräisch ;ביברס נאתכו * 18. Februar 1988 in Kfar Kama) ist ein israelischer Fußballspieler tscherkessischer Herkunft,[1] der seit August 2019 beim serbischen Verein FK Partizan Belgrad unter Vertrag steht.[2]

Karriere

Verein

Natcho wuchs in Kfar Kama, einer kleinen Siedlung im Norden Israels, die mehrheitlich von muslimischen Tscherkessen bewohnt ist, auf.[3] Die Familie musste aufgrund geschäftlicher Tätigkeiten des Vaters nach Modi'in ziehen. Auf Empfehlung von Ben Sahar, mit dem er gemeinsam in der Jugendmannschaft spielte, kam er zu Hapoel Tel Aviv. Sein erstes Pflichtspiel für die erste Mannschaft absolvierte Natkho in der Saison 2006/07.[1][4] Im November 2006 gab er mit 18 Jahren sein Europapokaldebüt im UEFA-Pokal gegen Paris Saint-Germain.[5] In den darauffolgenden Saisons entwickelte Natcho sich zu einem der wichtigsten Spieler von Hapoel.

Im Frühjahr 2010 begann sich der amtierende russische Meister Rubin Kasan für den vielseitigen Mittelfeldspieler zu interessieren,[6] nachdem Hapoel die Gruppenphase der UEFA Europa League als Gruppensieger beendete und im Sechzehntelfinale auf Kasan traf.[4] Im März 2010 wechselte Natcho schließlich für eine Ablösesumme von 650.000 € in die Hauptstadt Tatarstans.[1][3] Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag und verdiente laut Medienberichten 500.000 € pro Saison.[4] Weiters erhielt der Mittelfeldspieler eine einmalige Prämie von 250.000 € für die Unterzeichnung des Vertrages.[7] Am 3. Oktober 2013 verhalf Natcho durch ein Tor und eine Vorlage beim 4:0-Sieg über SV Zulte Waregem zum höchsten Sieg in der Europapokal-Vereinsgeschichte von Rubin Kazan.[8][9] In der Europa League-Saison 2013/2014 gehörte Natcho zu den besten Scorern in der Vorrunde.[10][11] Er bestritt für Rubin in fast vier Jahren 147 Pflichtspiele und erzielte 32 Tore.[12]

Im Januar 2014 wechselte er, nachdem sein Vertrag ausgelaufen war, zu PAOK Thessaloniki.[10][3][6][11] Natcho erreichte im April 2014 mit PAOK das griechische Pokalfinale 2014, an dem er aufgrund einer Gelb-Roten Karte aus dem Pokal-Halbfinalrückspiel nicht teilnehmen konnte.[13]

Am 9. August 2014 wechselte er wieder in die russische Premjer-Liga diesmal zu ZSKA Moskau und unterschrieb einen Vierjahresvertrag.[14] Ende August 2014 gelang ihm in seinem dritten Ligaspieleinsatz für ZSKA beim 6:0-Sieg gegen FK Rostow ein Hattrick.[15] Natcho bestritt für ZSKA in vier Spielzeiten 142 Pflichtspiele und erzielte 28 Tore.[12]

Im August 2018 wechselte er erneut in die griechische Super League, aber diesmal zum griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus.[16] Natcho bestritt in der Saison 2018/19 für Olympiakos 34 Pflichtspiele und erzielte ein Tor.[12]

In der nächsten Spielzeit (2019/20) wechselte er im August 2019 zum serbischen Rekordmeister FK Partizan Belgrad.[2][12] Im serbischen Pokalhalbfinalspiel erzielte Natcho im „ewigen Derby“ das einzige Tor und sorgte damit für den Pokalfinaleinzug seiner Mannschaft.[17] Er beendete die Saison mit Partizan bereits nach der Meisterschaftsvorrunde als Vizemeister, die serbische Meisterrunde fiel aufgrund der COVID-19-Pandemie aus terminlichen Gründen aus. Später im Pokalfinale 2020 unterlag er mit seiner Mannschaft erst im Elfmeterschießen.[18]

Nationalmannschaft

Natcho wurde 2007 zum Kapitän der israelischen U-19 ernannt.[1] Er war somit der erste Nichtjude,[3] dem diese Ehre zukam.[19] Seine erste Berufung für die A-Nationalmannschaft Israels erhielt er im August 2009.[4] Natcho gab erst am 3. März 2010 sein Spieldebüt in einem Freundschaftsspiel gegen Rumänien.[20][1] Seit März 2018 führt er die A-Nationalmannschaft als Mannschaftskapitän an.[21]

Erfolge

1 Bibras Natcho verließ im März 2010 während der Saison den Hapoel Tel Aviv

Trivia

Mit seinem Wechsel im August 2018 zu Olympiakos Piräus standen mit Natcho ein Israeli und mit Ehsan Hajsafi und Karim Ansarifard zwei Iraner bei Olympiakos unter Vertrag.[22][23] Dies sorgte im Iran für Empörung und Proteste, weil die Mullahs der Islamischen Republik Iran seit 1979 verbietet, mit Israelis in Sport-Wettkämpfen gegeneinander oder gemeinsam anzutreten.[22][24] Als Folge verließen beide Iraner Ende August bzw. Anfang September 2018 den Verein.[25]

Weblinks

Commons: Bibras Natcho – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Bibras Natkho is One of a Kind (englisch) vom 8. Oktober 2013.
  2. a b Fudbalski Klub Partizan vermeldet die Verpflichtung von Bibras Natkho (englisch) vom 20. August 2019. Abgerufen am 27. September 2019
  3. a b c d Bibras Natkho’s life story (englisch) (Memento vom 16. Februar 2014 im Internet Archive) vom 29. Januar 2014
  4. a b c d UEFA.com: Rubin Kazan verpflichtet Natcho vom 8. März 2010 . Abgerufen am 26. September 2019.
  5. Bebras Natcho – Profil: Debüt im UEFA-Wettbewerb in der Datenbank von UEFA.com. Abgerufen am 31. August 2014.
  6. a b PAOK FC vermeldet die Verpflichtung von Bibras Natkho (englisch) (Memento vom 4. Mai 2014 im Internet Archive) vom 29. Januar 2014
  7. מתרגל לקור: נאתכו צפה בקאזאן זוכה בסופר-קאפ
  8. FC Rubin – Geschichte – Höchster Sieg: … in der Datenbank von UEFA.com. Abgerufen am 1. Juni 2016.
  9. UEFA.com: Rubin schlägt Zulte Waregem deutlich vom 3. Oktober 2013 . Abgerufen am 27. September 2019.
  10. a b UEFA.com: UEFA Europa League – Team der Gruppenphase: Mittelfeldspieler Bebras Natcho (FC Rubin Kazan) vom 13. Dezember 2013 . Abgerufen am 27. September 2019.
  11. a b UEFA.com: PAOK holt Natcho von Rubin vom 29. Januar 2014 . Abgerufen am 27. September 2019.
  12. a b c d Bibras Natcho → Leistungsdaten → Details → Leistungsdaten nach Verein (anklicken) in der Datenbank von transfermarkt.de. Abgerufen am 27. September 2019.
  13. kicker.de: Pokalhalbfinale in Griechenland – “Das ist Terrorismus” vom 17. April 2014 . Abgerufen am 27. September 2019.
  14. PFC CSKA vermeldet die Verpflichtung von Bibras Natkho (englisch) vom 9. August 2014.
  15. Spielbericht: CSKA Moscow – FK Rostov 6:0 vom 31. August 2014 in der Datenbank der russischen Premjer-Liga (englisch). Abgerufen am 15. März 2020.
  16. Olympiacos F.C. vermeldet die Verpflichtung von Bibras Natkho (englisch) vom 6. August 2018.
  17. Roter Stern Belgrad gegen Partizan mit 20.000 Zuschauern. Unfassbare Bilder! 20.000 Zuschauer bei serbischem Pokalspiel. In: sport.sky.de. Sky Sport (Deutschland), 14. Juni 2020, abgerufen am 15. Januar 2021.
  18. Kup Srbije 2019/2020 in der Datenbank von weltfussball.de. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  19. הנקמה המושלמת של ביברס נאתכו@1@2Vorlage:Toter Link/www.haaretz.co.il (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  20. Rumänien – Israel 0:2 in der Datenbank der Israel Football Association (englisch). Abgerufen am 21. März 2020.
  21. Bibras Natcho in der Datenbank von EU-Football.info (englisch). Abgerufen am 27. September 2019.
  22. a b SID-Redaktion: Nach Verpflichtung eines israelischen Profis – Olympiakos Piräus: die Grenzen der Völkerverständigung. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Sportschau.de. 15. August 2018, archiviert vom Original am 16. August 2018;.
  23. Israeli und Iraner vereint – Der heikle Transfer von Luzern-Gegner Olympiakos. In: srf.ch. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 16. August 2018, abgerufen am 15. März 2020.
  24. Olympiacos Piräus holt Israeli ins Team – jetzt hat sein iranischer Mitspieler ein Problem. In: watson.de. Watson (Nachrichtenportal), 17. August 2018, abgerufen am 15. März 2020.
  25. Ehsan Hajsafi in der Datenbank von transfermarkt.de. Abgerufen am 15. März 2020.; Karim Ansarifard in der Datenbank von transfermarkt.de. Abgerufen am 15. März 2020.