Amerikanischer Spitzmull
Amerikanischer Spitzmull | ||||||||||||
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Amerikanischer Spitzmull (Neurotrichus gibbsii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Neurotrichus | ||||||||||||
Günther, 1880 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Neurotrichus gibbsii | ||||||||||||
(Baird, 1857) |
Der Amerikanische Spitzmull (Neurotrichus gibbsii) ist eine im westlichen Nordamerika lebende Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae).
Merkmale
Der Körperbau der Amerikanischen Spitzmulle weist gewisse Ähnlichkeiten mit denen der Spitzmäuse auf. Das Gesicht weist eine verlängerte Schnauze auf, die Augen sind sehr klein, äußere Ohrmuscheln sind nicht vorhanden. Das weiche, dichte Fell ist dunkelgrau oder schwarz gefärbt. Da sie einen Teil ihres Lebens auf der Erdoberfläche verbringen, sind ihre Vorderbeine nur gering verbreitert und, durch die nicht verbreiterten Klauen, weniger zum Graben geeignet als die anderer Maulwürfe.[1]
Mit einer Kopfrumpflänge von 6,9 bis 8,4 Zentimetern zählt der Amerikanische Spitzmull zu den kleinsten Kleinsäugern. Der relativ dicke Schwanz ist mit 3 bis 4 Zentimetern Länge halb so lang wie der Körper. Das Gewicht erwachsener Tiere beträgt rund 7 bis 11 Gramm, wobei 10 Gramm typisch sind.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet dieser Tiere reicht vom südlichen British Columbia (Kanada) bis in das mittlere Kalifornien (USA) und in West-Ost-Richtung von der Pazifikküste bis zur Kaskadenkette und zur Sierra Nevada. Ihr Lebensraum reicht vom Meeresniveau bis in 2500 Metern Seehöhe. Sie bevorzugen Gebiete mit weicher Erde wie etwa gemäßigte Regenwälder. Sie sind weit verbreitet und zählen nicht zu den bedrohten Arten.
Lebensweise
Im Gegensatz zu vielen anderen Maulwürfen halten sich Amerikanische Spitzmulle oft an der Erdoberfläche auf. Sie legen Pfade im verrottenden Pflanzenmaterial am Erdboden an, manchmal graben sie auch Gänge unterhalb der Erdoberfläche.[1] Diese Gänge reichen bis zu 30 Zentimeter unter die Erdoberfläche und dienen ihnen vorwiegend als Ruheplätze und nur manchmal zur Nahrungssuche. Beim Graben pressen sie die Erde zur Seite und errichten keine Maulwurfshügel. Diese Tiere können gut schwimmen und klettern und suchen manchmal auch auf Büschen nach Nahrung.
Die Kleinsäuger sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und leben in kleinen Gruppen.
Regenwürmer machen einen großen Anteil ihrer Nahrung aus[1], sie fressen jedoch auch Asseln, sowie Insekten und kleine Wirbeltiere wie Salamander.
Fortpflanzung
Die Paarung kann nahezu das ganze Jahr über erfolgen, es können auch mehrere Würfe pro Jahr ausgetragen werden. Die ein bis vier Neugeborenen kommen in einem Nest zur Welt, das meist auf der Erdoberfläche, manchmal sogar in Büschen bis zu 1 Meter über dem Boden liegen kann. Ansonsten ist über die Fortpflanzung wenig bekannt.
Systematik
Früher wurden Amerikanische Spitzmulle gemeinsam mit den Japanischen Spitzmullen, die eine ähnliche Lebensweise führen, in einer gemeinsamen Gattungsgruppe Spitzmulle (Urotrichini) zusammengefasst. Die Ähnlichkeiten mit diesen Tieren dürften allerdings lediglich auf Konvergenz beruhen.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. The Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. The Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Shrew Mole. Neurotrichus gibbsii (engl.) National Park Service, aufgerufen am 2. September 2022
- ↑ Top 10: Earth's smallest mammals (engl.) BBC Science Focus, aufgerufen am 2. September 2022
Weblinks
- Neurotrichus gibbsii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Insectivore Specialist Group, 1996. Abgerufen am 10.2.2007.